PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Ernst von Bergmann (7/2018 bis 10/2018)

Station(en)
Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Kinderchirurgie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein Drittes Tertial in der Chirurgie absolviert und es war leider mein schlechtestes.
Da alle PJler in der Chirurgie in den letzten 4 Wochen ihren Resturlaub genommen haben, sind wir im 4wöchigen Abstand rotiert. Vor Beginn des Tertials kann man der zuständigen Sekretärin seine Stationswünsche mitteilen. Bei uns allen hat das reibungslos geklappt, sodass ich für die Kinderchirurgie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie eingeteilt wurde.

Unfallchirurgie:
Hier hatte ich noch am meisten Spaß. Hat man sich erstmal an die derben Witze der Unfallchirurgen gewöhnt, kann man einiges Lernen.
Ablauf: Röntgenbesprechung, dann OP oder Station. Auf der Station nimmt man Blut ab und legt Flexülen, was sich aber wirklich in Grenzen hält. Dann geht man zur Visite mit und hilft beim Verbandswechsel (aka Pflaster ab und neues Pflaster wieder rauf). Sollte man nicht für den OP eingeteilt sein, kann man nach der Visite/Blutabnahmen in die Notaufnahme gehen und dort helfen. Hier kann man einige Platzwunden selber nähen und Patienten untersuchen.
Im OP hält man meist Hacken, die Oberärzte sind aber alle sehr nett und stellen zwischendurch auch mal ein paar Fragen, sodass ein gewisser Lerneffekt besteht. Zudem darf man (v.a. wenn man es schon kann) beim Nähen helfen und wenn man das Vertrauen des Oberarztes gewonnen hat, auch mal eine Schraube irgendwo reinbohren (Mein PJ-Highlight der Chirurgie).

Kinderchirurgie:
Die Kinderchirurgen sind alle sehr nett. Es gibt 3 OP-Tage an denen man immer mit in den OP geht. Leider schaut man hier oft nur zu. Die restliche Zeit verbringt man in der Ambulanz/Notaufnahme. Je nach Arzt darf man mehr oder weniger helfen. Erst in meiner letzten Woche durfte ich so richtig mitarbeiten, dies lag aber einfach daran, dass ich mich mit einer Ärztin sehr gut verstanden habe. Ansonsten ist es leider wirklich viel zugucken. Ich würde die Kinderchirurgie v.a. für Studenten empfehlen, die schon pädiatrische Vorkenntnisse haben/ein Tertial in der Pädiatrie absolviert haben bzw. Kinderchirurgie machen wollen. Ansonsten lernt man leider nicht viel Praktisches und auch die OPs beschränken sich die meiste Zeit auf Hernien, Hydrozelen und Unterarmfrakturen.

Viszeralchirurgie:
Leider gibt es auf der Viszeralchirurgie kein wirkliches Konzept für die PJler. Man steht regelmäßig auf dem OP-Plan, hält aber hier auch nur wieder Haken. Operiert der Chef, darf man die Wunde zunähen. Steht man nicht mit auf dem Plan, geht man zur Visite mit und nimmt Blut ab. Danach dann gähnende Langeweile. Die Assistenten sind sehr unterbesetzt, geben einem aber leider trotzdem keine sinnvollen Aufgaben. Ich habe in meinem ganzen Chirurgie-Tertial vielleicht 4 Patienten aufgenommen und war sehr glücklich, als die 4 Wochen endlich rum waren.

Unterricht:
Hier gibts ein großes Plus für das Haus: 3 mal in der Woche gibt es Pj-Unterricht. Mir hat er oft über den Tag geholfen. 1x Chirurgie, 1x Innere und 1x Prüfungsvorbereitung mit den Chefs der Radiologie und Notaufnahme. Dieser ist wirklich wirklich gut und man lernt anhand von Fallvorstellungen sehr viel.

Fazit: Die Unfallchirurgie war gut, die Kinder ok die Viszeral miserabel. Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich kein hohes Interesse an der Chirurgie habe. Trotzdem denke ich, dass es deutlich bessere Krankenhäuser für das PJ in der Chirurgie gibt, denn unterm Strich habe ich leider nicht sehr viel gelernt.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
EKG
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Gipsanlage
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87