Ich war für das komplette Chirurgietertial im Mutterhaus. Darin enthalten waren 2 Monate Allgemeinchirurgie, 1 Monat Gefäßchirurgie und 1 Monat Kinderchirurgie.
Die Allgemeinchirurgie umfasst im Mutterhaus ebenfalls die Viszeral-, Unfall-, Wiederherstellungs- und Thoraxchirurgie. Das Team der Allgemeinchirurgie hat mich mit offenen Armen empfangen. Ich kann ehrlich behaupten, dass ich noch nie dermaßen schnell und gut in einem Team eingebunden war. Direkt in der ersten Woche wurden mir Aufgaben überwiesen und ich durfe anfangen mich um eigene Patienten zu kümmern. Von der Stationsarbeit bis in den OP war man hautnah am "eigenen" Patienten dabei. Man hatte genug Zeit sich um alles zu kümmern, da bequemerweise die Blutabnahme durch einen Blutabnahmedienst erfolgte, sodass diese auf Dauer doch recht lästige Tätigkeit nur auf eigenen Wunsch geübt werden konnte. Je nach Stationsarzt konnte man unterschiedlich viel lernen, jedoch kann ich in der Summe sagen, dass man bei allen etwas mitnehmen konnte und sobald man eigenes Interesse gezeigt hat, waren auch alle motiviert einem was beizubringen.
Im OP herrscht das übliche chirurgische Klima. Manche Leute können damit nichts anfangen, für mich war es wunderbar. Objektiv betrachtet wurde gute Arbeit aber honoriert und wenn man nachfragte nahmen sich fast alles Operateure Zeit die Operation Schritt für Schritt zu erklären. Je nach Interesse und Fähigkeiten durfte ich nach einiger Zeit einige Tätigkeiten im OP selbst übernehmen. Vom Hautschnitt über Staplerbedienung bis zum Zunähen war alles dabei.
Die Arbeitszeiten waren so angelegt, dass man um 16 Uhr Schluss machen konnte.
Besonder hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Frau Prof. Decker. Für sie steht Lehre im Vordergrund und sie hat jederzeit ein Ohr für die Belange der PJler offen. Für mich war diese Zeit in der Allgemeinchirurgie sehr lehrreich und ich bin froh diese Station in meinem beruflichen Weg gewählt zu haben. Für all jene die ihre Zukunft in Trier sehen kann ich noch sagen, dass man als PJler, welcher sich eingebracht hat, eine Anstellung als Assistenzarzt fast sicher hat, sollte man Interesse haben.
In der Gefäßchirurgie ist der Umgangston weniger persönlich als in der ACH. Man kann mit Engangement und Interesse auch einiges lernen, wobei man sich jedoch nur an bestimmte Mitglieder des ärztlichen Teams wenden kann. Besonders positiv möchte ich hier Dr. Rodionov und Dr. Blome hervorheben, welche meiner Fragen nie müßig wurden und mich auch im OP einiges haben machen lassen.
Die Kinderchirurgie ist mir ebenfalls gut in Erinnerung geblieben. Das Team hat mich nett empfangen und mir auch versucht einiges beizubringen. Es ist schade, dass die Kinderchirurgen nur 2,5 OP-Tage haben, sodass dieser Bereich bei 2 PJlern in der Abteilung leider etwas klein ausgefallen ist. Die Ambulanz hat dafür fast immer für Abwechslung gesorgt, wobei ich auch eigene Patienten präsentieren und behandeln durfte.
Als PJ Koordinatorin hat Frau Lentes einen wunderbaren Job erledigt. Für alle Anliegen (Wohnheim, Parkplätze, Urlaube, etc.) hat sie sich zügig und mit ganzem Eifer gewidmet.
Zusammenfassend kann ich jedem den es in Richtung Mosel zieht nur empfehlen das Mutterhaus Trier als Station für das Chirurgietertial zu nutzen.
