PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Bezirkskrankenhaus Schwaz (7/2018 bis 9/2018)

Station(en)
Chirurgie 1 und 2, Ambulanz
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Pro:
- Da es ein kleines Haus ist, sieht man ein breites Spektrum an Patienten, mit denen man sowohl in der Ambulanz in Kontakt kommt und die man dann auch danach auf Station wieder sieht
- Man ist im OP, je nach Operateur und Eigeninitiative, nicht immer nur der Hakenhalter, sondern darf auch als 1. Assistenz mitoperieren, Drainagen annähen, Klammer oder Nähen (wird selten gemacht), DKs legen, verbinden, etc.
- Die Pflege auf Station und im OP ist sehr herzlich und kann einem viel beibringen, wenn man sich mit ihnen gutstellt. Natürlich gibt es wie überall die ein oder andere Ausnahme
- Man ist in der Ambulanz und auf Station den dortigen Basis- oder Turnusärzten eine echte Hilfe, wenn man erstmal ein bisschen eingearbeitet wurde und kann viel Arbeit abnehmen, bei der man auch selbstständiges Handeln als Arzt/Ärztin lernt.

Kontra:
- wenn nicht viele Famulanten oder PJler da sind, wird man im OP hauptsächlich als Assistenz gebraucht und bekommt nicht viel von der Patientenversorgung drumherum mit. Deshalb ist es gut, wenn das Tertial in den österreichischen Semesterferien liegt, dann kann man sich die OP-Assistenz mit den anderen Studenten aufteilen. Allerdings wird erwartet, dass immer jemand im OP bereitsteht, ohne dass davor eine Einteilung seitens der Operateure erfolgt. Das heißt, wenn die OPs mal nicht nach dem OP-Plan vom Vortag laufen (und das ist täglich der Fall), soll man als Student riechen, wann man im OP gebraucht wird und wenn dann mal nicht sofort eine Assistenz zu finden ist (man bekommt KEIN Telefon/Piepser), bekommt man eine auf den Deckel (sogar vor allen in der Morgenbesprechung). Die OP-Planung ist ein einziges Chaos und sehr unorganisiert, das habe ich in anderen Häusern anders erlebt und ich fand es schade, dass das dann wie so oft an den Studenten ausgelassen wurde.
- Die Oberärzte sind eigentlich alle sehr nett und erklären auch etwas, wenn sie nicht gerade im Stress sind und wenn man sie gezielt auf etwas anspricht. Ansonsten kochen sie aber alle irgendwie ihr eigenes Süppchen und sind auch zwischendrin nicht aufzufinden. Explizite Lehre findet in dem Sinn also nicht statt und die jungen Ärzte sind zwar bemüht etwas zu erklären, sind aber selber nicht unbedingt erfahren.
- Der eigentlich größte Minuspunkt ist aber der Umgang mit den Diensten. Man kann Dienste von 15:30 Uhr bis 22:00 Uhr als OP-Assistent übernehmen und bekommt pro Dienst 87€ brutto. Man bekommt einen Piepser und wird angefunkt, wenn im OP etwas akut operiert wird, das heißt man muss entweder gar nicht rein oder steht auch mal über 22:00 Uhr hinaus im OP. Soweit so gut. Allerdings bekommt man gleich am ersten Tag einen Dienstplan mit festen Diensten in die Hand gedrückt und es wird erwartet, dass man trotz Dienst bis 22:00 uhr am nächsten Morgen um 7:00 Uhr in der Morgenbesprechung sitzt, man bekommt also kein Ausgleichsfrei. Außerdem wird man bei der Sozialversicherung und beim Finanzamt für den einen Tag voll angemeldet, das heißt man bekommt von dem ohnehin schon mickrigen Gehalt für einen anstrengenden Dienst auch noch ca. 30% an Lohnsteuer und SV-Beiträgen abgezogen, obwohl man eigentlich unter Geringfügigkeitsgrenze liegen würde!!!
Auf mehrmalige Nachfrage zur Ummeldung im Personalbüro von uns PJlern wurde nur gesagt, dass das nunmal so gehandhabt werde und wir wurden mehr oder weniger vor die Tür gesetzt. Ich finde das einen unmöglichen Umgang seitens des Personalbüros, da wir als PJler offensichtlich unter der Woche für die Dienste dringend gebraucht werden (früher wurde das von den Turnusärzten gemacht, allerdings gibt es dafür nicht mehr genug am Haus) und ein PJ-Tertial ja auch von vielen von uns als Einstiegsmöglichkeit für den Beruf gesehen wird. Ein Entgegenkommen hätte ich mir da schon gewünscht!
Bewerbung
Über die Website des BKH Schwaz, ca. 9 Monate im Voraus
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
87€ brutto! pro Dienst von 15:30-22:00 Uhr

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87