PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Siloah (4/2018 bis 9/2018)

Station(en)
Allgemein, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Vorweg muss ich sagen, dass ich das Chirurgie-Tertial jedes Mal erneut im Siloah ableisten würde.

Da mir schon im Vorhinein relativ klar war, dass ich später keine chirurgische Fachrichtung anstrebe, hatte ich keine großen Erwartungen an das Tertial.
Aber auch für mich als eher Chirurgie-Uninteressierten war es die perfekte Abwechslung aus ein wenig Stationsarbeit, OP und Einblicke in andere Fachgebiete (Radiologie, Herz-Thorax-Chirurgie).

Man ist im Wesentlichen mit einigen anderen PJlern (wir waren zum Teil zu fünft) auf der Station A6 (Allgemein, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie) eingeteilt. Es war wirklich angenehm mit so vielen PJlern da zu sein, da man sich die Aufgaben auf Station und die OP-Einsätze fair aufteilen konnte. Uns wurde schon von Anfang an gesagt, dass wir gerne auch 4 Wochen oder mehr in die Radiologis, Herz-Thorax-Chirurgie oder Intensivstation rotieren sollen.

Der Alltag auf der A6 stellt sich in der Regel wie folgt dar:

07.00: Dienstbeginn mit Visite (Dienstags war immer Chefarztvisiste). Wir könnten dann zur Unterstützung das Verlaufsprotokoll am mobilen Computer mitschreiben.

07.45: Röntgenbesprechung (15-20 Minuten)

08.00: Wenn kein Blutentnahmestudent/in da war, haben wir uns die Blutentnahmen auf Station und die der Außenlieger aufgeteilt. Man konnte schon am Morgen sehen, ob im OP Hilfe benötigt wird oder nicht und sich dementsprechend einteilen. Wenn man nicht in den OP ging, dann hätte man das PJler-Telefon bei sich und war immer erreichbar. Je nachdem wo Hilfe benötigt war oder worauf man Lust hatte, war es möglich Briefe zu schreiben, bei kleinen Eingriffen auf Station zu assistieren oder seine Mitstreiter irgendwann im OP abzulösen, falls die Operation länger als geplant ging (was selten vorkam). Donnerstags war vormittags immer PJ-Unterricht beim Chefarzt oder einem der Oberärzte angesetzt, der leider nicht immer stattfand, aber dann wirklich super interessant und hilfreich war.

11.30-14.30: Mittagessen. Je nachdem wie man Zeit und Lust hatte, konnte man in diesem Zeitraum zum Essen gehen. Das Essen war von der Qualität und der Auswahl her das Beste, was ich jemals in einem Krankenhaus gegessen habe. Als PJler durften wir uns nehmen was wir wollten und auch nach Belieben kombinieren. Es gab auch keinen Tag, an dem es nicht möglich war es zeitig zum Essen zu schaffen.

14.30-15.30: Da wir so viele waren, konnte man immer zeitig nach Hause. Einer sollte immer so bis 15.30 dableiben. Ich denke, dass für uns alle im Durschnitt um 14.30 Dienstende war.

Das Team: Das Team bestand zu meiner Zeit aus dem Chefarzt (der das Krankenhaus leider zum Ende des Tertials verlassen hat), vier Oberärzten und ca. 11 Assistenzärzten und den Pflegekräften auf Station und im OP-Saal. Was dieses Tertial für mich so angenehm gemacht hat, waren der durchweg nette und respektvolle Umgang miteinander. Weder im OP noch auf Station gab es Situationen, die ich als unangenehm empfunden habe. Es waren wirklich einfach angenehme 16 Wochen, in denen ich richtig gerne ins Siloah gefahren bin.

OP: Das OP-Spektrum ist ziemlich abwechslungsreich: Laparoskopische, sowie offene Dickdarmresektionen, Whipple-OPs, Leberteilresektionen, Blinddarm- und Gallenblasenentfernung, explorative Laparotomien, Teilamputationen von Gliedmaßen, Fundoplicatios, Leistenhernien und und und. Es sind alles Eingriffe mit in der Regel überschaubarer Dauer (30 min - 3h) und wenn es mal länger dauert, dann kann man sich auch von einem PJler ohne Probleme auslösen lassen. Da ich mich mit allen sehr gut verstanden habe, freute ich mich sogar auf bestimmte Eingriffe, auch wenn ich wusste, dass sie etwas länger dauern würden. Man durfte nach jedem Eingriff mitzunähen und ich durfte unter Aufsicht auch offen appendektomieren, was ich sehr spannend fand. Ansonsten gab es natürlich auch Phasen, in denen man hier und da einige Haken halten musste.


Insgesamt hätte mein Chirurgie-Tertial wohl nicht besser laufen können. Ab dem 01.01.2019 bekommt man zusätzlich noch den Höchstsatz vergütet.


Bewerbung
Zu dem Zeitpunkt noch über die PJ-Beauftragte der MHH. Ab 2019 über das PJ-Portal.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07