PJ-Tertial Neurologie in Marien-Krankenhaus (3/2018 bis 7/2018)

Station(en)
Normalstation, Stroke-Unit, Post-Stroke
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Vorab: Ein PJ Tertial in der Neurologie des Marien-Krankenhaus ist wirklich zu empfehlen!
Zuerst ein paar strukturelle Informationen:
-das Gehalt beträgt 400 Euro/Monat, unabhängig von genommenen Fehltagen
- Essen ist leider seit Anfang 2018 nicht mehr kostenlos. Man bekommt aber den Mitarbeiterrabatt und kann mit ein bisschen Beilagen-Trickserei bei ca. 1,50-2,00 Euro pro Mittagessen landen.
- pendeln ist absolut machbar. Man fährt vom Hbf ca. 20 min mit der S Bahn und ist fußläufig in 5-10 Minuten an der Klinik. Der kleine Aufstieg am Morgen (Klinik liegt auf einem Berg) ist ganz gut zum Wachwerden ;) Es war bei mir kein Problem, die Bahn um kurz vor halb acht zu nehmen.
- Fehltage gibt es zwar offiziell nicht. Zu meinem Zeitpunkt war es aber absolut möglich, das Tertial entsprechend früher zu beenden ;)

Nun zur Abteilung:
Ich war wirklich äußerst zufrieden dort. Die Atmosphäre im Team ist wirklich toll. Das fängt beim unglaublich freundlichen Chef und größtenteils sehr lehrreichen und wohlgesonnenen Oberärzten an und hört bei den netten, jungen Assistenzärzten auf. Man fühlte sich jederzeit sehr willkommen und ernstgenommen. Wenn ich etwas noch nicht konnte oder wissen wollte, wurde sich immer die Zeit genommen, es mir gründlich zu erklären oder zu zeigen. Allgemein wurde viel Wert darauf gelegt, dass kein Gefühl der Überforderung aufkommt. Die körperliche Untersuchung wurde mir entsprechend von gleich mehreren Ärzten gezeigt, bevor ich sie selbstständig durchführen sollte. In der Neurologie durchaus sinnvoll wie ich finde. Auch bei den zahlreichen Lumbalpunktionen, zu denen ich dazu gerufen wurde, war immer jemand im Hintergrund. Das Aufnehmen von Patienten und deren Weiterbetreuung waren unter Supervision ebenfalls gerne gesehen. Besonders der Chef hat da auch immer nachgehakt.
Was ich ebenfalls sehr positiv empfunden habe, war der grobe Rotationsplan. Zunächst sind anderthalb bis zwei Monate Normalstation eingeplant um ein breites neurologisches Bild zu vermitteln. Danach darf man sich die Wochen noch in Stroke, Post-Stroke, Notaufnahme und Funktionsabteilung einteilen.

Etwas weniger schön, aber auch nicht dramatisch war die Blutentnahmesituation. Diese übernimmt nämlich eigentlich die Pflege (Luxus also). Beim aktuellen Personalnotstand wurde das aber von den meisten Pflegerinnen kategorisch abgelehnt (meistens berechtigt, manchmal auch nicht). Da ich es generell nicht verkehrt finde, die Zeit im PJ zu nutzen, um BEs und Viggo legen zu perfektionieren, wäre es auch absolut kein Problem gewesen, da ordentlich mitzumachen. Aber eine Arbeitsteilung wäre den ein oderen anderen Tag auch mal nett gewesen, weil man manchmal arg viel Zeit am Tag einfach den Patienten und ihren Blutentnahmen hinterher gerannt ist. Ich denke, eine klarere Positionierung auch meinerseits (!) wäre da hilfreich gewesen. Das kann man dann ja besser machen :) Anonsten war der Kontakt zur Pflege wie in jedem Haus gemischt. Mehrere sehr nette Krankenschwestern und ein paar, naja weniger nette...

Zu den Fortbildungen ist noch zu sagen, dass die interne Fortbildung der Neurologen sehr regelmäßig stattgefunden hat. Gerne auch mal mit Kuchen oder Keksen. Das war super. Außerdem gab es einen engagierten Kardiologen, der immer mal ausßerhalb der Reihe einen EKG-Kurs angeboten hat. Nur die fächerübergreifende PJ-Fortbildung ist leider zu oft ausgefallen (ca. 50%). Kann aber sein, dass sich das bald wieder ändert. Ich habe es jedenfalls ngemerkt und der neurologische Chef wollte sich darum kümmern.
Also insgesamt richtig gute Bedinungen für ein top PJ Tertial in einem mittelgroßen Haus mit gutem Arbeitsklima und sehr netten Kollegen!

Bewerbung
Über die Uni Köln (PJ-Beauftragete: Vera Bruni) ca. einen Monat vor dem PJ Portal Start der eigenen Uni.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400,00

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13