PJ-Tertial Unfallchirurgie in Robert-Bosch-Krankenhaus (11/2017 bis 4/2018)

Station(en)
1F, 2A, 4B, 4G.
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Ich bin von meiner Rotation in die Unfallchirurgie sehr enttäuscht! Ich hatte direkt mit Chirurgie in der UC begonnen und hatte in Famulaturen bisher immer viel Spaß in dem Fach und hatte mir überlegt dieses als Facharztweiterbildung zu wählen. Ich habe vor dem PJ die Bewertungen gelesen und gedacht weil die schon älter sind hätte sich sicher was geändert... aber lest selbst ich schreibe euch mal wie der normale Ablauf in der UC des RBK als PJ'Arzt ist.
Der Arbeitstag beginnt jeden Morgen um 7:30 mit einer Röntgendemo. Hier werden die Röntgenbilder gezeigt die in der Nacht angefallen sind. Wenn man nun denkt man würde etwas über Röntgen lernen... Möööp daneben! Jedes Bild oder CT wird nur etwa 3-10 Sekunden angeschaut und ein Oberarzt sagt weiter, weiter, weiter. Man muss nur in der Besprechung sein das man am Ende der Besprechung direkt in den OP abkommandiert werden kann. Doch wer hier nun endlich Lehre erwartet hat sich leider wieder getäuscht. Man wird immer nur zu Hüft-TEP mitgenommen wo man in jeder Hand einen Haken hat und das Bein des Patienten unter dem Arm. Nach der OP beginnt der wahre Arbeitstag des Pj'Arztes auf Station damit alle Blutentnahmen Alleine zu machen. Man muss dazu immer auf Station 1F beginnen, dort sind es nicht selten über 15 Stück, nie aber unter 10!!! Wenn man damit dann irgendwann fertig ist, was ewig dauert weil die Patienten im OP, bei Untersuchung oder rauchen sind, darf man noch so etwa 3 Viggos legen und dann auf die nächste Station laufen z.B. Internsiv (dort sind es dann aber nur so 5-6 BE's dafür bei Menschen ohne Venen). Es gibt dann noch 2 weitere Stationen. Dort gibt es Stationsgehilfen die auch mal Blut abnehmen. Sind diese aber Krank, im Urlaub oder haben einen Termin bzw. treffen beim ersten Versuch nicht kommen diese Blutabnahmen auch noch hinzu. Mit Glück ist man vor Ende der Mittagspause mit allen BE fertig und kann Mittagessen. Im Anschluss klingelt nicht selten das Telefon und kann noch 2-3 nachgemeldete BE abnehmen und 2 Viggos legen. Dann ist schon Nachmittag und man kann noch kurz in die Ambulanz. Dort darf man dann auch mal eine Wunde nähe oder einen Patienten Untersuchen und dem Assistenzarzt vorstellen. Wenn nicht viel Betrieb ist erklärt der sogar mal was oder man behandelt den Patienten gemeinsam.

Zusammenfassung: Die Schwestern auf den UC-Stationen sind sehr nett und helfen einem wenn man mal was nicht weiß oder kann. Sie sind aber auch sonst sehr nett für Krankenschwestern. Die Ärzte in der Notaufnahme waren bis auf wenige Ausnahmen auch nett und hatten Interesse an einem gezeigt. Ansonsten fühlt man sich eher wie ein Fremdkörper in der Abteilung, wird nicht integriert und ist als Arbeitssklave für niedere Tätigkeiten gerade recht. Schade! Ich muss leider jedem abraten PJ in der UC/OUCH am RBK zu machen. Es ist Zeitverschwendung! Bleibt lieber etwas länger in der Allgemeinchirurgie oder macht 4 Wochen Thoraxchirurgie auf der Schillerhöhe. Dort wird man nicht so missbraucht und lernt richtig was (Laparoskopieren als 2., Peg und Port legen, Thoraxdrainage, Bronchoskopieren...) siehe andere Berichte!!!
Bewerbung
Alles über Frau Ernst im Sekretariat Prof. Alscher.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
130

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
1
Betreuung
6
Freizeit
5
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.27