PJ-Tertial Anästhesiologie in Ammerland Klinik (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
OP, Intensivstation, NEF
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Klinik Allgemein: Vorweg möchte ich sagen, dass das Bundeswehrkranknehaus Westerstede und die Ammerlandklinik eine gemeinsame Klinik ist. Die Anästhese ist eine Abteilung, die zu einem Teil aus Ärzten der Bundeswehr und zum anderen aus Zivilen Ärzten besteht, aber als ein Team arbeiten. Dies erweitert das Erlebnis in der Ammerlandklinik um einiges. Ist man ziviler Student bekommt man so einen Einblick auf die mlitärische Seite der Anästhesie, ist man Student der Bundeswehr erlebt man auch die zivile Seite. Auch, wenn sich die Arbeit im genrellen kaum unterscheidet, ist es eine interessante Erfahrung von der jeweils anderen Seite die vielen kleineren Unterschiede in der Erfahrung und der Herangehensweise zu erleben. Man arbeitet also als Student in der Anästhesie mit beiden Formen der Ärzte zusammen, was es so in Deutschland sonst nicht gibt, da es in dieser Form die einzige Kooperation aus zivliler und militärischer Klinik ist.
In der Anästhesie arbeitet man im OP, auf Wunsch auf der Intensivstation, im NEF-Dienst und in der Prämedikation. Das Haus ist ein überregionales Traumazentrum und bietet bis auf eine Herzthoraxchirurgie und eine Kinderchirurgie alle Arten von Eingriffen.

Team/Station: Das Team und die Station ist immer gewillt und motiviert einem etwas zu zeigen, zu erklären oder es einen selber machen zu lassen. Jeder ist freundlich, immer ansprechbar und hilfsbereit bei Fragen oder Problemen, sei es im Tagesablauf oder etwas organisatorisches. Natürlich gibt es vereinzelt mal jemanden der weniger motiviert oder enthusiatisch ist als der andere, was aber die seltene Ausnahme blieb.

Ansehen des Pj-lers: Pj-ler sind immer gern gesehen, was nicht daran liegt, dass es im beschaulichen Westerstede kaum welche gibt. Die Bundeswehr oder die Ammerlandklinik haben relgemäßig in allen Zyklen Pj-ler. Durch die gemischte Abteilung sind alle Beteilligten regelmäßig neue Gesichter gewohnt. ich hatte einfach das Gefühl wie ein normaler Arbeitkollege behandelt zu werden.

Unterricht: Der Unterricht findet einmal pro Woche statt und ist sehr abwechslungsreich. Leider gibt es gelegentlich Redundanzen, welche aber durch Kommunikation mit den Referenten behoben werden können oder man arbeitet an seinem Arbeitsplatz weiter. Fällt Unterricht aus, wird dieser in der Regel nachgeholt. Darüberhinaus kann man auch zusätzlichen Unterricht Anfragen bzw. wird er einem Angeboten.

Kontakt zur Pflege: Im OP ist der Kontakt hervorragend. Es wird einem alles erklärt was man wissen möchte, einem werden selbständige Aufgaben überlassen und es wird einem gleichzeitig zugearbeitet, sodass ein sehr schönes miteinander gelingt. Auch Pausen werden miteinander koordiniert.
Auf der Intensivstation ist es ähnlich, nur dass man aufgrund der unterschiedlicheren Aufgaben zwischen Ärzte und Pflege auf Station ein bisschen weniger in Kontakt steht.

Betreuung: Die Betreuung sei besonders hervorzuheben. Neben einem Mentoring Programm im OP, wo man seinen Großteil des Tertials verbringt, ist auch die Organisiation im Krakenhaus sehr gut. Sei es zu Problemen bezüglich universitärer Bürokratie, Urlaub, Unterricht oder internes. Es gibt klare Ansprechpartner und niemand wirkt auch nur im geringsten gestört, wenn man Fragen hat.
Im Mentoring Programm wird man immer, wenn es durch den Dienstaplan möglich ist, mit seinem vorher zugeteilten Mentor in den OP eingeplant. Da sich die Mentoren bereit erklären einen Pj-ler zu übernehmen, sind diese auch motiviert einem möglichst viel und schnell alles beizubringen, damit man schnell selbständig im OP arbeiten kann. Sei es Einleiten mit Intubation oder LAMA, Arterielle Zugänge, Magensonde oder ZVks legen, Maskenbeatmung, maschinelle Beatmung, Ausleiten, Umgang mit Medikamenten usw. Durch den häufig gleichen Arzt an seiner Seite bekommt man auch schneller freie Hand gelassen, weil dieser den Wissens- und Fertigkeitenstand kennt. Gleichzeitig bekommt man ein Gefühl für die Narkose ohne gleich viele verschiedene Art und Weisen der anderen Anästhesisten kennenzulernen. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass man aufgrund des Dienstplans mit jemand anderem im OP steht, was dann aber wiederrum den eigenen Horizont erweitert.
Die Intensivstation der Anästhesie ist eine postoperative/chirurgische Intesivstation. Man bekommt einen bis zwei Patienten zugeteilt und hat immer einen Oberarzt oder Assistenzarzt auf Station den man Ansprechen kann. Neben den üblichen Stationsaufgaben wie Verlegungsberichte schreiben, Pat. Aufnehmen, Pat. vorstellen und Untersuchen sowie dokumentieren, kann man aber auch gelegentlich selber Bronchoskopieren, ZVKs legen, Drainagen legen, Hirndrucksonde anlegen usw. Dies hat für mich den besonderen Reiz auch im Vergleich zu peripheren Stationen ausgemacht und kann ich deshalb nur weiterempfehlen.
NEF kann man nur am Wochenende mitfahren, wofür man aber Ausgleichfrei bekommt. Man muss auch nicht den ganzen Tag an einem Wochenende mitfahren sondern kann die Zeiten Absprechen.

Freizeit: Da Westerstede nicht wirklich eine Stadt ist wie wir sie als Studenten gewöhnt sind, kann man innerhalb von 20 Minuten mit dem Auto oder 30 min mit dem Bus nach Oldenburg fahren, wenn einem die Beschaulickeit in Westerstede nicht ausreicht. Dennoch hat man alles relevante in der Nähe der gestellten Unterkunft. Sei es ein Supermarkt, eine kultige Bar oder Sportmöglichkeiten wie Schwimmen oder eine Fitnessstudio. Das Haus verleiht einem für die Zeit vor Ort auch ein Fahrrad kostenfrei.
Die Unterkunft ist wirklich gut. Das Gebäude befindet sich direkt neben dem Hintereingang und ist erst vor einigen Jahren gebaut worden und das merkt man sofort. Ein eigenes neues Bad, ein Fernseher und eine eigene kleine Küchenzeile(Kühlschrank, Herd, Spüle), Schreibtisch, Wohnzimmertisch, Schränke und ein kleines Bett sind vorhanden. Es gibt einen gemeinsamen Schuppen zum Abschließen und eine Waschmaschine, sowie Trockner, welche ebenfalls nicht bazhlt werden müssen. Zur Krönung kommt dann auch noch zwei mal pro Woche eine Reinigungskraft. Es gibt dazu noch einen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit einem Fernseher.Auch Hnadtücher, Bettwäsche, Bettzeug und Klopapier wird einem gestellt. Ich hab in meinem PJ oder in Famulaturen keine bessere Unterkunft gehabt als diese.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Punktionen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2