PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kalafong Hospital (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Magdeburg
Kommentar
Das chirurgische PJ-Tertial in Südafrika ist sehr praxisorientiert und gleichzeitig sehr gut bezüglich der Lehre.
Als internationaler Student muss man sich am Anfang ein bisschen reinarbeiten, da die südafrikanischen Studenten im November und Dezember Ferien haben, sobald sie aber im Januar wieder da sind ist völlig klar, welche Aufgaben man regelmässig übernehmen wird und welche nicht. Dabei ist durchaus auch Eigeninitiative gefragt, wenn man deutlich weniger machen will als die dortigen Studenten ist das auch möglich.
Normalerweise bin ich zwischen 6:00h und 6:30h auf Station erschienen, habe meine eigenen 2-6 Patienten betreut und von 7:15h bis 8:00h gab es die Morgenbesprechung mit Fallvorstellung derjenigen, die am Vortag "on call" waren, heisst bis um 22 Uhr geblieben sind und die Patienten in der Notaufnahme betreut haben. Danach gab es jeden Tag ein Stunde Studentenunterricht, der sehr gut organisiert war. Anschliessend gab es entweder eine längere oder kürzere Visite, je nachdem ob der Professor/Chefarzt anwesend war oder nicht, aus welcher inhaltlich auch sehr viel mitgenommen werden kann, oder man hatte seinen OP Tag (1x/ Woche) oder seinen Ambulanztag oder kann konnte nach der Stationsarbeit nach Hause gehen, manchmal sogar schon um 11h.
In der Chirurgie ist man in 4 Gruppen eingeteilt: UpperGI, Hepatobiliär, Colorectal und BET (breast, endocrine, trauma), in welcher man jeweils eine Woche bleibt. Am Tag der Abulanzsprechstunde ist man on call, also einmal pro Woche. Ausserdem gibt es weekend-calls, welche man in der Regel 1x/3 Wochen macht, aber hier beteiligen sich die internationalen Studenten eher nach eigenem Interesse. Es ist ausserdem möglich zusätzliche Calls im Kalafong Hospital oder im Tembisa Hospital zu machen, hierbei ist es besonders interessant auf der Traumatologie zu arbeiten, da hier viel Näharbeit und kleinere Eingriffe stattfinden. Die südafrikanischen Studenten haben schon ausreichend viel Programm aber als internationaler kann man sich hier durchaus viel einbringen und viel sehen, was man bei uns nicht sehen würde.
Das Gerücht vom selbständigen operieren ist weiterhin als Gerücht zu betrachten, auch die jungen Assistenzärzte operieren kaum, es ist eher den Oberärzten und Chefärzten überlassen. Während einer Nachtschicht kann man aber durchaus bis zur Hälfte der operativen Arbeit unter Anleitung übernehmen. Thoraxdrainagen legen ist je nach Fall auch möglich.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die südafrikanische Ausbildung in den letzten 1,5 Jahren ihres Studiums sehr praxisorientiert ist und auch bezüglich der theoretischen Grundlagen sehr gut, durch die Kombination dieser beiden Seiten vielleicht sogar besser als in Deutschland. Ein PJ-Tertial in einem südafrikanischen Krankenhaus lohnt sich auf jeden Fall, je nach Eigeninitiative könnt ihr davon sehr viel mitnehmen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Punktionen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13