PJ-Tertial Neurologie in Kantonsspital St. Gallen (1/2018 bis 3/2018)

Station(en)
8
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Arbeitsalltag:
Der Arbeitsalltag sieht grob, wie folgt aus: 8 h Start, 8:30 h Mo., Mi. und Fr. Morgenrapport (Frühbesprechung), oft mit anschliessender Fortbildung oder Fallvorstellung, 9:30 h Visite zT mit OA und Donnerstags mit CA, 11 h Mo, Mi,Fr Röntgenrapport, 12:30 h Mittagessen und anschliessend Kaffee, 13:30 h Di Unterassistenten-Teaching, 15:30 h Di Sozialrapport, 16:30 h Kardexvisite, 18:30 h meist Arbeitsende. Die Unterassistenten (PJler) sind für die Anmeldung von Untersuchung und das Herbeischaffen von fehlenden Information zuständig. Dem Stationsarzt auf diese Weise zuzuarbeiten, ist zu Anfang spannend, nur bekam die Patientien nie ganz sondern nur Bruchstückhaft mit. Ein struktuerietes Besprechen der Untersuchungsergebnisse. Patienten, die neu auf Station kamen, wurden von den UAs untersucht. Das war eine gute Übung. Nur fehlte oft die begleitende Lehre zu den gefundenen Ergebnissen. Eine enge Supervision ist besonders am Anfang sehr schön, jedoch blieb es auch dabei. Eigene Patienten bekam man nicht.

Die Einarbeitung am Anfang lief schlecht. Einem wurde zwar gezeigt, "wie" etwas funktioniert, aber nicht unbedingt "warum" man "das" und nicht "etwas ganz anderes" anordnet.
Das IT-System ist ziemlich umständlich und kompliziert. Am Anfang haben wir versucht viel mitzuschreiben, irgendwann kann man seine Standardaufgaben.

Die Arbeitskleidung wird gestellt und kann frei im Keller (mittlerweile) abgeholt werden.

Leider wurde man auch bei 3 Monaten nicht fest in den Notfall (Notaufnahme) eingeplant, sondern blieb auf der gleichen Station. In der Tätigkeitsbeschreibung wurde dies anders dargestellt. Trotz mehrerer Nachfrage, wurde daran auch nichts geändert. Auf den Notfall konnte man nur nach Absprache mit dem Stationsarzt gehen, wenn alle Arbeit auf Station getan war. Wie ihr euch denken könnt, fällt da meist was an.
Das ist ein definitives Manko an SG, denn auf dem Notfall lernt man das, was man im Examen braucht.

Die geforderten 48 h Stunden Arbeitszeit werden elekrtonisch erfasst, Stichprobenartig kontrolliert und man muss am Ende bei "Null" auskommen. Das ist schade, da man die Zeit sicher sinnvoller, zB mit Lernen zu Hause und nicht in einem vollen Arztzimmer verbringen könnte. Nacht- oder Wochenenddienste sind nicht zu leisten. Braucht ihr mal einen zusätzlichen freien Tag, könnt ihr euch nach Absprache die Stunden am Wochenende erarbeiten.

Man bekommt zwar einen Lohn, jedoch kann man damit geradeso seine Kosten (Wohnen, Essen, KV) decken. Also keinen falschen Vorstellungen erlegen, was ihr alles tolles mit dem Geld machen könnt.

ZUSAMMENFASSUNG: Für ein erstes Tertial in dem man erst Mal allgemein Erfahrung im Stationsalltag (Wie melde ich was an? Wie schreibe ich einen Brief? Wie verfasse ich einen Visitenverlauf) sammelt, ist SG sicher keine schlechte Idee. Für das letzte Tertial sowie im Hinblick auf das Examen bietet es v. a. an Lehre viel zu wenig.

Das nicht zu unterschätzende "Drumherum":
Die Mensa ist sehr gut und bietet sogar zum Frühstück, abends und am Wochenende Essen an. Pro Mittagessen muss jedoch mit 10 CH rechnen. Es gibt feste Gerichte und einen Bereich in dem nach Gramm abgerechnet wird. Für die Kochreudigen gibt jedoch auch Mikrowellen in denen Selbstgekochtes erwärmt werden kann. Beliebter Treffpunkt nach dem Essen ist die Kaffeebar in der es wirklich guten italienischen Kaffee gibt. Einige andere Studenten haben sich beim Unisport der Uni SG angemeldet und waren ganz begeisert.

Das Wohnheim war sehr sauber wahrscheinlich auch dank des strengen Regiments der Putzfrauen. In der Miete ist das WLAN mit einbegriffen. Falls man mal Besuch hat, kann man für kleines Geld beim Logierwesen eine zusätzliche Matratze und Bettwäsche mieten. Es gibt einen großen Wohnzimmerähnlichen Aufenthaltsraum mit Klavier und Bügelmöglichkeiten. Die Küche war sehr spärlich eingerichtet. Am Besten nimmt man von zu Hause einen kleinen Topf, Teller, Tasse, Besteck, Glas mit. Bettwäsche und Handtücher gab es vom Wohnheim und konnten zu festen Zeiten gewechselt werden. Waschmachinen und Trockner gab es im Keller. Die Nutzung war gratis.

Die Stadt SG hat einen schöne historische Alltstadt (vom Krankenhaus 20 Min Fußmarsch). Abends schließen die Läden jedoch sehr früh. Je nachdem aus welcher lebendigen Unistadt ihr kommt, kann das beschauliche Leben in SG etwas deprimierend sein. 5 Min Fußweg vom Wohnheim gibt es zwei Supermärkte. Die Supermärkte schließen abends schon um 19.00 h was mit dem Kliniksalltag nicht immer leicht in Einklang zu bringen ist. Im Sommer soll es ja in SG schön sein, da der Bodensee mit dem Rad nur eine halbe Stunde entfernt ist. Im Winter ist es jedoch sehr nebelig und leider zu warm für Schnee. Es ist sicher gut ein Auto zu haben, da man dann mal günstiger in Konstanz einkaufen bzw. ein paar Ausflüge machen kann.
Bewerbung
Ich habe mich am Ende des 9. Semesters beworben. Eine deutlich kürzere Vorlaufzeit wäre jedoch auch möglich gewesen, da zu meiner Zeit nochvon 4 möglichen Stellen nur 2 besetzt waren. Die Bewerbung läuft über ein Internetportal einfach und unkompliziert. Die Personalabteilung ist sehr bemüht, kümmert sich um alles bzgl. Aufenthaltsgenehmigung, Wohnung etc. Die Miete wurde direkt vom Gehalt abgezogen. Da ich weniger als drei Monate da war, habe ich kein Schweizer Konto benötigt. Natürlich fallen bei der Überweisung nach Deutschland nicht zu knapp Gebühren an, die den Lohn noch mal schmälern.

Die Äquivalenzbescheinigung bekommt man über die Uni Zürich. Die anfallenden Gebühren (100 CHF) werden von SG nicht erstattet. Die Anwesenheitsbescheingung aus SG sollte erst nach dem offiziellen Ende des Tertials ausgestellt werden. Dann gehen alle nötigen Dokumente nach Zürich, von dort wieder zurück nach SG und erst dann zu euch. Um die Fristen für die Examensanmeldung einzuhalten, haben wir in Absprache mit SG und Zürich den Transport der Dokumente selber übernommen. Die Verwaltung in Zürich kam einem da recht großzügig entgegen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gebühren in EUR
Miete

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93