PJ-Tertial Innere in Klinikum Harlaching (3/2018 bis 5/2018)

Station(en)
Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Hier kurz mein Erfahrungsbericht zu meinem 8-wöchigen PJ-Tertial in der internistischen Notaufnahme am Klinikum Harlaching 04-05/2018:

Aufgaben:
Je nachdem wie viel man sich zutraut, hat man die Möglichkeit seine eigenen Patienten zu betreuen. Konkret sieht das so aus: Nach der Vorstellung des Patienten durch den Rettungsdienst (oder Selbstvorstellung) am Empfang werden von der Pflege schon mal ein EKG geschrieben und Vitalparameter gemessen. Währenddessen kann man im sich schon mal in die Krankengeschichte des Patienten einlesen (falls vorhanden). Wenn die Pflege dann fertig ist, geht man zum Patienten, macht Anamnese, Zugang, Blutabnahme und KU, gelegentlich auch arterielle BGA. Im Anschluss bespricht man den Pat. noch kurz mit einem der Ärzte/Ärztinnen. Nach Rücksprache meldet man die benötigten Untersuchungen/Konsile an und erledigt die Dokumentation.
Bei wirklich schwerkranken Patienten liegt der Lead bei den Ärzten, man wird allerdings trotzdem in den Fall eingebunden und bekommt die Möglichkeit aktiv am Patienten zu arbeiten. Bei spannenden Fällen wird man eigentlich immer dazu geholt.


Team/Kollegium/Stimmung:
Das beste am Tertial war für mich eigentlich das Team. Bereits nach der ersten Woche fühlte ich mich mehr ins Team integriert als bei manch anderem Tertial nach 16 Wochen. Das Team ist insgesamt sehr jung und besteht aus Ober-, Fach- und Assistenzärzten. Der Umgang ist sehr locker und freundlich. Durch das Rotationssystem kommen immer wieder (monatlich?) neue Assistenzärzte an die Abteilung. Auch PJler sind hier integraler Bestandteil des Teams und werden sehr wertschätzend behandelt.


Patienten:
Vom Krankheitsspektrum bekommt man in der Notaufnahme alles geboten was die Innere Medizin so hergibt.


Teaching:
3-4x pro Woche werden Teachings/Fortbildungen angeboten, welche von allen PJ-Studierenden des Hauses besucht werden können/sollen. Es handelt sich dabei um Fortbildungen aus denn Fachbereichen Onkologie, Neurologie und Chirurgie. Es findet auch ein mehrwöchiger EKG-Kurs statt. Inhaltlich und didaktisch sind die Fortbildung gut und durch die kleine Gruppe von etwa 10-15 PJlern hat man häufig auch die Möglichkeit die Themenauswahl mitzuentscheiden. Leider fallen die Fortbildung sehr häufig aus, während meiner Zeit am Klinikum haben vielleicht gerade mal 50% der Fortbildungen stattgefunden.

In der Notaufnahme selbst findet nur wenig direktes Teaching statt (wegen Zeitmangel), ich fand das aber nicht schlimm. Bei Fragen kann man sich immer an die Ärzte/Ärztinnen wenden und ein paar Minuten für Erklärungen waren dann doch immer drinnen.


Station:
Es gibt in der Notaufnahme 2 Bereiche, vorne die Akutboxen und im hinteren Teil die „Station“, insgesamt etwa 15-20 Betten.


Sonstiges:
Es gibt eine Frühschicht von 07:30-16:00 Uhr, Spätschicht ist von 14:40-23:10 Uhr. Man kann sich prinzipiell aussuchen, welche Schicht man manchen möchte. Auch kurzfristige Änderungen waren bei mir nie ein Problem. Wenn aber mehr wie 1 PJler auf der Station ist, sollte man sich die Schichten aufteilen.
Es besteht auch die Möglichkeit, einen Zwischendienst von 10:00-18:30 Uhr zu machen. Wer möchte, kann auch eine Nachtschicht mitmachen.

Sollte mal weniger los sein, kann man ins Nebengebäude „Laserzentrum“ gehen und bei diversen Endo-, Gastro- und Bronchoskopien, Sonographien, usw. zusehen. Vor allem deswegen interessant, da viele der Patienten von der Notaufnahme kommen.

Harlaching hat auch eine Stroke-Unit in der Notaufnahme. Den Lead haben natürlich die diensthabenden Neurologen, aber man ist trotzdem gern gesehen und kann eventuell eine Nadel legen, Umlagern helfen und mit ins CT fahren.


Fazit:
Super-nettes und kollegiales Team, interessantes Patientenkollektiv, eigenständiges Arbeiten. Wer sich für ein breites internistisches Krankheitsspektrum interessiert und gerne die gesamte Palette ärztlicher Tätigkeiten in der Notaufnahme ausfüllen möchte, ist hier definitiv gut aufgehoben.
Für wen das Innere-Tertial nur eine unliebsame Pflichtübung ist und etwas mit wenig Arbeitsaufwand und Verantwortung sucht, sollte sich vermutlich woanders umsehen.
Ich würde mein Tertial sofort noch mal auf dieser Abteilung machen.

Bewerbung
Ich habe mich relativ kurzfristig beworben (etwa 3-4 Monate im Voraus). Frau Köppe ist für die PJ-Angelegenheiten am Klinikum Harlaching zuständig und antwortet auf Mails immer sehr zügig.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07