PJ-Tertial Visceralchirurgie in Universitaetsmedizin Goettingen (5/2018 bis 7/2018)

Station(en)
Allgemeinchirurgie/ Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Klappe und Haken halten trifft es hier ganz genau. Wenn ihr könnt bleibt bloß von hier fern. Es is wirklich ziemlich furchtbar. Es wird erwartet, dass man bis nach offiziellem Arbeitsende um 15:30 in den OPs bleibt, obwohl es einen studentischen Rufdienst, der das 5fache verdient, gibt. Häufig kann man nicht Mittagessen, weil die OPs meistens ca. 6h dauern und dann alles zu hat. Auslösen lassen darf man sich auch nicht, was wirklich lächerlich ist (machen die OP Schwestern ja auch). Dann wird außerdem verlangt, dass man die Blutentnahmen der eigenen und evt. auch auf anderen Stationen macht. Eigentlich sollte man sich 5teilen um gleichzeitig in 3 Sälen Haken zu halten und auf 2 Stationen Blut abzunehmen. Die Erwartungshaltung hier ist wirklich unglaublich frech, man ist einfach nur ein Fußabtreter. Im OP wird auch meistens sehr wenig erklärt, wenn überhaupt. Manchmal darf man nähen aber häufig ist dann wieder Zeitdruck und es muss schnell gehen und man darf wieder nicht. Bei den Schilddrüsen darf man als Student eh nicht nähen. Es wird verurteilt wenn man ein chilliges halbes Chirurgie-Tertial im Ausland gemacht hat, als sollte man das auf jeden Fall verheimlichen. Es ist wirklich traurig wie wenig Praktisches man an einer Uniklinik, also dem Lehrkrankenhaus schlechthin, im PJ lernt.
Außerdem ist die Organisation auch einfach wirklich schlecht. An meinem ersten Tag wurde ich direkt nach 10 min in den OP geschickt. Als exterener Student hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht einmal einen Ausweis, mit dem ich in den OP kam. Dann musste ich jeden Tag für 7h in den OP, sodass ich es erst am 4. Tag überhaupt mal zu den Öffnungszeiten in die Wäscherei geschafft habe. Bis in die 4. Woche des PJs wusste ich nicht, wo überhaupt der Ultraschall oder die Poliklinik ist, weil ich einfach jeden Tag von Anfang des Tages bis Ende im OP stand um Haken zu halten. Man bekommt einen Pieper auf dem man immer erreichbar sein muss und dann soll man natürlich auch direkt springen, egal ob man sich gerade mal für 10 min hingesetzt hat um sich kurz was Essbares reinzuschaufeln.
Die Sekretärin der Viszeralchirurgie hat auch eigentlich keine Ahnung von PJlern und leitet immer nur alles weiter an die Sekretärin der Unfallchirurgie. Sie kann keine Fragen beantworten und hat auch absolut keinen Entscheidungsgewalt über irgendetwas.
Also man fühlt sich hier schon sehr ausgenutzt und allein gelassen. Am Ende muss man sich eine Scheißegalhaltung antrainieren und es muss einem egal sein, dass die Leute einen kacke finden, weil man um 15:30 geht. Wenn man länger bleibt wird es einem übrigens auch nicht gedankt sondern als 'ach die 5 min' abgetan (auch wenn man 1-2h länger geblieben ist). Eventuell ist es hier entspannter wenn Blockpraktikanten da sind, weil sich die ganze Arbeit auf mehrere Leute verteilt. Ist man aber während des Semesters hier ist es echt die Hölle, also so schlimm, das man anfängt die Berufswahl anzuzweifeln. Gott sei Dank hatte ich ein wunderbares Tertial in der Inneren an einem anderen Haus und weiß, dass das hier wirklich extrem scheiße läuft und dass das nicht normal ist. Wäre das mein erstes Tertial, wäre ich wahrscheinlich super verzweifelt und würde niemals anfangen wollen zu arbeiten. Für mich steht fest: Niemals Chirurgie und vor allem niemals Uniklinik.
Das einzig Gute sind die Schwestern auf Station, die waren wirklich nett und die Fortbildungen Di &Do von 8:15-9:00h und Mi von 14-15h. Da wird man dann auch für freigestellt. Da gab es wohl mal einen riesen Krach und seitdem darf man zu den (Pflicht-!!)Veranstaltungen auch hingehen. Eigentlich soll man natürlich während dieser Zeit die Blutentnahmen machen, aber da muss dann wieder die Scheißegalhaltung greifen und man muss sich einfach in die Fortbildungen setzen und dann eben einfach nicht auf Station sein.
Insgesamt war es hier furchtbar und wenn ihr könnt: RENNT!!!!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400€/Mo

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
1
Betreuung
6
Freizeit
6
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 5.07