Vom ersten Tag an habe ich mich sehr wohl im Team gefühlt. Ich war auf einer der beiden Privatstationen und zeitweise die einzige PJlerin auf Station.
Morgens habe ich ein paar Blutabnahmen gemacht und ein paar Viggos gelegt.
Zwei Mal am Tag gab es eine Visite mit dem Chefarzt, bei der man Patienten vorstellen durfte, Pleuraergüsse mit einem kleinen Pocket-Ultraschallgerät schallen durfte, Patienten mit untersuchen durfte. Meine Ideen und Vorschläge durfte ich dem Chef gerne gegenüber äußern, wobei auch einige der Vorschläge so umgesetzt wurden. Wer wollte, konnte sich vom Chef kleine Hausaufgaben aufgeben lassen, z. B. sich die Differentialdiagnosen der Diarrhoe anzuschauen. Am nächsten Tag hat der Chef dies dann vor oder nach der Visite für wenige Minuten mit einem besprochen. Das hat wirklich sehr viel gebracht!
Zwischen den Visiten habe ich auf Station die neuen Patienten vollständig aufgenommen, d. h. Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutabnahme + Viggo, Vorbefunde einholen. Dabei konnte ich wirklich viel Routine bekommen und hatte viel Spaß mit den Patienten. Für die PJler ist fast immer ein PC frei. Die Stationsärzte standen jederzeit für Fragen bereit und haben einem auch gute Tipps und Verbesserungsvorschläge z. B. zur Anamnese oder zur Viggoanlage gegeben.
Mittags haben wir uns mit den PJlern in der Cafeteria zum gemeinsamen Mittagessen getroffen und sind danach in die fast täglich stattfinde Fortbildung (jeden Tag eine andere Abteilung) gegangen. Das Besondere an der Fortbildung der Inneren war, dass wir auch praktische Übungen wie z. B. Sono Abdomen, Duplex, Echo, Herzschrittmacherimplantation am Modell etc. hatten.
Nachmittags ging es in die Röntgenbesprechung...
Wenn auf Station gerade nichts zu tun war, konnten wir auch in die Funktionsabteilung gehen, beim Sono zuschauen / selbst schallen, in die Endoskopie, in den Schrittmacher-OP oder in die Ambulanz etc. Überall war man sehr willkommen. Ich habe freiwillig auch einen Nachtdienst mitgemacht, bei dem ich echt viel gelernt habe. Im PJ-Raum konnte ich aber auch ein paar Stunden schlafen. Dort gibt es für jeden PJler einen Spind und ein Bad gibt es auch.
Ca. 1x im Monat hatte man die Möglichkeit, mit den anderen PJlern zum Ethiktag nach Alfter-Witterschlick zu fahren. Dort saßen wir meistens im Wintergarten eines schönen Hauses und haben verschiedene ethische Fragestellungen aus unserem PJ- und späteren Arbeitsalltag diskutiert. Natürlich tauschten wir uns auch aus, wie es uns im PJ so ergeht...
Wer nach dem Examen in die Innere möchte und einen guten Eindruck hinterlässt, wird gerne eingestellt (sofern Stellen frei).
Ich kann das PJ in der Inneren des Marienhospitals nur empfehlen!