PJ-Tertial Anästhesiologie in Kantonsspital Baden (11/2017 bis 2/2018)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Wie in einigen Vorberichten schon erwähnt hat Baden ein anderes Konzept als viele deutsche Krankenhäuser, was das PJ betrifft. Man wird insgesamt 3 Wochen (1 Wochen Pflege/ 2 Wochen Assistenzarzt) eingeführt und führt danach Narkosen unter Aufsicht selber durch. D.h. man leitet mit einem Oberarzt zusammen ASA 1+2 Vollnarkosen und Spinale ein (inkl. Intubieren und Spinale stechen, Perfusoren/Geräte programmieren etc.) und steht danach nach und nach mehr alleine im Saal. Das Ganze wird dadurch entschäft, dass bei Fragen und besonders Problemen jederzeit ein Oberarzt binnen 5 Minuten im Saal ist und ein Oberarzt auch nur zwei Sääle gleichzeitig betreut.
Ausgeleitet und extubiert wird ebenfalls nur mit anwesendem Oberarzt.
Zusätzlich macht man nachmittags Prämedikationen für ASA 1+2 Patienten.
Dadurch lernt man m.M.n. sehr schnell und fühlt sich trotzdem nicht alleine gelassen.
Fortbildungen finden viermal die Woche statt, theoretisch haben die Assistenten Montag bis Mittwoch Vorrang vor den PJlern (=Unterassistenten), d.h. man soll ablösen, damit die Assistenten in die Fortbildung können. Solange ich da war, kam das allerdings nie vor sodass ich zu insgesamt 4 Pflichtfortbildungen/Woche kam. Dadurch ist man täglich von 7-17:30 im Krankenhaus (freitags eher 16:30), kann allerdings jeden Tag seine vollen 60 Minuten Mittagspause nehmen.
Die Atmosphäre ist im Team sehr gut, wobei die Pflege in der Schweiz sowohl kompetenter als auch entspannter als in Deutschland ist. So führen erfahrene Pfleger beispielsweise Narkosen komplett alleine (d.h. auch ohne Oberarzt) durch. Auch die Ärzte sind durchweg entspannter, da die personelle Besetzung viel besser ist.
Ich hatte anfangs etwas Kommunikationsprobleme. Generell hatte ich das Gefühl, dass in der Schweiz weniger direkt und vorsichtiger als in Deutschland kommuniziert wird.
Gewohnt wird im Wohnheim auf dem KH-Gelände mit Tunnel zum Haupthaus. Dadurch ist man binnen 10 Minuten von der Wohnungstür am OP.
Nach Abzug von Kantine und Wohnung +Parkplatz blieben mir monatlich ca. 500-700 Franken.
Insgesamt ein tolles Quartal in dem ich viel gelernt habe, ich würde es jedem empfehlen, der etwas über Anästhesie lernen möchte und 10 Stunden Regelarbeitszeit verträgt. Ich selber würde wieder kommen.
Bewerbung
Nach Bewerbung bei vielen Krankenhäusern hier einen Platz mit einem jahr Vorlaufzeit angeboten bekommen. Ich würde aber zu 2 Jahren Vorlauf raten.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07