PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Ludwigsburg (12/2017 bis 3/2018)

Station(en)
Allg. Neurologie, Stroke Unit, Elektrophysiologie, Zentrale Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Ich war echt skeptisch bei dieser einen negativen Bewertung die hier auf PJ-Ranking steht von der Neuro letztes Jahr, habe es aber dann doch gemacht weil ich die sehr subjektiv fand und es klang einfach nach jemandem, der mit wem anders nicht ausgekommen ist. Das meiste kann ich nicht bestätigen bzw hat sich mittlerweile zum Guten geändert.

Pro:
- Es gibt seit 01/2018 einen Blutabnahmedienst in der Neuro. Das heißt, man muss als PJler regulär keine Blutabnahmen machen. Einzelne Blutabnahmen/Viggos kommen zwischendurch mal, wenn es schneller gehen muss - kann man aber auch ablehnen. Wenn man motiviert ist, kann man aber auf der Stroke Unit jeden morgen ca. 10 Blutabnahmen machen (wenn man üben will oder so), muss man aber nicht da gibts sonst eigene Schwestern für. Gerade dieses "alles kann, nichts muss" fand ich super, wenn man Übung braucht kann man sich austoben, wenn man dann mal genug hat kann man es lassen.
- Sehr viel Unterricht. Jeden Tag 1-2 x ca 1h Unterricht ab 14/15 und bis 16 Uhr. Die Dozenten sind meist motiviert, klar fällt es bei Krankheit auch mal aus aber das hält sich in Grenzen. Es wird von den Assistenten völlig unterstützt, dass man in den Unterricht geht.
- Gute Aufwandsentschädigung. 650€ pro Monat waren es bei mir, wichtiger Punkt: wird gezahlt für volles Tertial! Wer also am ende nen Monat Urlaub macht fürs Lernen kriegt trotzdem die volle Aufwandsentschädigung für den Monat (ich kenn das aus der Uniklinik so dass bei jedem Fehltag was vom Gehalt abgezogen wird)
- Man kommt eigentlich immer gut zum Mittagessen in der Cafeteria und auch pünktlich nach Hause
- Lehrvisite Neurologie ist jede Woche für eine Stunde extra für Studenten/Assistenzärzte in den ersten Jahren. Findet, wenn der Chefarzt da ist eigentlich immer statt und es sind immer 1-2 sehr spannende neurologische Fälle dabei.
- Großes Haus mit entsprechend großer Neuro, man sieht eigentlich das ganze Spektrum der Neurologie
- Überschaubares, sehr familiäres Team. Man ist in der Regel der einzige PJler und wird gut integriert, alle kennen einen ab dem ersten Tag mit Namen
- Es wird absolut unterstützt, dass man eigene Patienten/ein eigenes Zimmer betreut, die man dann in der Notaufnahme zuerst sieht und dann mit dem Oberarzt bespricht bzw die man auf Station visiert und dann den Brief schreibt. Auch wieder sehr angenehm nach dem Prinzip "alles kann, nichts muss" - wer sich da unwohl bei fühlt muss es natürlich nicht.
- Man hat relativ freie Hand über den Ablauf des PJ. Man kann auch mal in die Fokus-Ambulanzsprechstunden der Oberärzte mit rein schauen etc
- Jeden Morgen werden alle MRTs des Vortages in einer gemeinsamen Frühbesprechung mti einem Radiologen angeschaut, super Übung für die Befundung.

Kontra:
- Das Klinikum Ludwigsburg kann an manchen Ecken gewöhnungsbedürftig sein und während einige Stockwerke renoviert, neu und schön sind sind andere dringend renovierungsbedürftig, alt und etwas muffig
- Das Klinikum macht sehr viel Akutversorgung, gleichzeitig haben sie (wie viele Kliniken) das Problem, Ärztestellen zu besetzen. Ich war auf dem Peak der Influenza-Saison da und da kommt es dann eben mal vor, dass wirklich mal alle völlig gestresst sind und mit der Arbeit kaum hinterherkommen und dann wenig Zeit für einen haben. Gut, da wüsste ich nicht ob das in anderen Kliniken anders wäre.
- Man braucht in Ludwigsburg eine Schulung, bevor man einen Computer- und Datenbankszugang kriegt. Die Schulung findet teilweise erst einen Monat nach PJ-Beginn statt, wenn man an dem Termin nicht kann dann halt zwei Monate später. Vorher kann man nicht mal eine Stationsliste ausdrucken, Untersuchungen anfordern oder Arztbriefe schreiben. Ich hatte das Glück, vorher an einem anderen Klinikum des klinikbetreibers PJ gemacht zu haben und die Schulung schon gemacht zu haben, sonst hätte ich einen Monat nicht richtig mitarbeiten können. Da ist natürlich nicht die Neuro Schuld dran, das ist zentral die IT.

Rotationen:
8 Wochen Neuro Normalstation
6 Wochen Zentrale Notaufnahme mit Dienstarzt Neurologie
1 Woche Elektrophysiologie
1 Woche Stroke Unit
Bewerbung
Ich habe mich regulär über die Fristen der Uni auf mein PJ dort beworben. Generell sind sie aufgrund der Lage in einer Stadt ohne Uni meist nicht überfüllt und dürften auch spontan wohl meist PJler gerne nehmen.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Punktionen
Blut abnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
650

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4