PJ-Tertial Chirurgie in Spitalzentrum Oberwallis (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
5, 6
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Das Tertial in der Chirurgie am Spital Visp war wirklich super, v.A. durch die vielen Skitage über die Wintersaison und die tollen anderen UHUs/Kollegen.
In der Schweiz gibt es kein PJ, man ist egal ob Famulant, PJler, Schweizer Blockstudent immer "Unterassistenzarzt" (umgangssprachlich UHU genannt). Dafür wird man auch besser als in Deutschland bezahlt und muss kein Blut abnehmen.
Eingesetzt waren wir im Winter fast nur in der Notaufnahme, diese ist interdisziplinär und wenn weniger los ist kann man auch internistische Patienten mitmachen. Die Chirurgen sind auch für Uro/HNO-Patienten verantwortlich, man holt dann den entsprechenden Belegarzt dazu.
Hauptaufgabe ist es die Patienten zusammen mit einem Assistenz-/Oberarzt zu sehen, untersuchen, Röntgen/Labor anmelden und dann entweder die stationäre Aufnahme zur OP/Überwachung zu machen oder den Kurzaustrittsbericht zu schreiben. Nach etwas Einarbeitung und wenn man die Kollegen kennt darf man das eigentlich auch komplett alleine und muss dann nur kurz Rücksprache halten. Natürlich sind die allermeisten Patienten in der Wintersaison traumatologisch. Wir durften auch so gut wie immer die chirurgischen Wundversorgungen machen, Vorerfahrung was nähen usw. angeht wie immer von Vorteil.
Ich hatte in 4 Monaten nur 2 1/2 Wochen Stationsdienst, hier ist die Hauptaufgabe die elektiven stationären Patienten aufzunehmen sowie präoperative Markierungen zu machen. Zur Aufnahme muss man eine kurze körperliche Untersuchung, Anamnese und dann die stationären Verordnungen (Reservemedis, Dauermedis, ..) machen und den Patienten dann dem zuständigen Assistenten übergeben. Zusätzlich gehen die UHUs von Station auf Abruf in den OP, hier meist eher 2. Assistenz, manchmal 1. Im Gegensatz zur Uniklinik wurden so gut wie keine Fragen gestellt, auf Nachfrage wird je nach Operateur manchmal etwas erklärt. oft darf man zunähen. Am Wochenende (Notfall-OPs) war es meist spannender und man auch meistens 1. Assistenz.
Dienstzeiten: In der Notaufnahme Früh 7:30-15Uhr, Mittel 11-18:30Uhr und Spät 15-22Uhr. Station von 7 bis ca. 17Uhr. Zusätzlich gibt es sog. "Pickett" (=Bereitschaft) Dienste in denen man nachts für 12h oder am Wochenende für 24h bereitstehen muss für den OP als Assistenz. Grundsätzlich wird auch am Wochenende regulär in der Notaufnahme gearbeitet, man bekommt aber für Wochenende-/Pickettdienste Kompensationstage. Am Wochenende ist außerdem das Essen umsonst (ansonsten 12CHF...) dafür aber sehr gut.
Insgesamt hat mir das Tertial sehr gut gefallen, chirurgisch habe ich zwar wenig neues gelernt aber viel Routine dazugewonnen und effizientes Arbeiten in der Notaufnahme gelernt, allein das man keine lästigen Blutabnahmen machen muss ist schon eine Riesenerleichterung.
Der Bonus an der ganzen Sache ist natürlich dass man im Winter im Herzen des Wallis ist, es bleibt wirklich ausreichend Gelegenheit um Skizufahren. Die meisten von uns hatten die Wintercard (230CHF) als Saisonkarte fürs Saastal, manche auch den Oberwalliser Skipass. An schlechten Tagen kann man immer noch ins Thermalbad, mit dem Zug nach Bern (50min) oder über den Simplonpass nach Italien.
Man bekommt übrigens auch pro Monat 2 extra Urlaubstage (d.h. 8 Urlaubstage bei 4 Monaten) die nicht auf der Tertialbescheinigung auftauchen. Man überarbeitet sich also wirklich nicht. Es sind insg. (Chirurgie, Innere, Gyn/Päd) immer mind. 20 UHUs da, es findet sich also immer jemand um etwas zu unternehmen.
Als feierabendliche Aktivität empfiehlt sich ein Eishockeyspiel des EHC Visp und anschliessend ein Besuch im "Insider", dem lokalen Pub.
Untergebracht ist man in einem der 3 Wohnheime: Im Balfrinhaus in 5er WGs (1. und 2. OG sind in der Küche ausgestattet), im Personalwohnheim mit ca. 10-12 Leuten pro Gang (Küchenzeile im Zimmer, nicht ausgestattet) oder im Assistentenhaus in 3er WGs (teilweise Küchen ausgestattet, recht alt).
Bewerbung
ca. 1,5 Jahre im Voraus unkompliziert per Mail Kontakt aufgenommen mit dem Sekretariat und dann die Bewerbungsunterlagen per Post geschickt.
Das Spital kümmert sich um alles zwecks Aufenthaltsgenehmigung/Arbeitserlaubnis.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1100 CHF
Gebühren in EUR
100 CHF Steuern/Versicherung, 270-350 CHF Miete

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6