PJ-Tertial Chirurgie in Stadtspital Waid (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
Gerontotraumatologit, Wochenstation, Algemeinchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich bin mit sehr guten Erfahrungen durch eine Famulatur 2015 im Spital Bülach für mein chirurgisches Tertial in die Schweiz gekommen. Leider konnten sich meine vielleicht zu grossen Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Im Spital Waid bekommt man, wie in der Schweiz üblich, am ersten Tag sein Telefon, Badge, Dosimeter (für den OP) und einige Unterlagen. Man wird von den anderen Unterassistenten zum Morgenrapport um 7.30Uhr abgeholt. Danach bekommt man von Ihnen alles wissenwerte über die Stationen und die Aufgaben der Unterassistenten erklärt. Die Visite beginnt meist um 8.30 Uhr. Danach widmet man sich der Hauptaufgabe der Unterassistenten auf den Stationen, der Patientenaufnahme. Dafür muss man zunächst Akten von den Patienten durchgehen und ziemlich viel Computerarbeit leisten. Um 13 Uhr kommen dann die Patienten, die am nächsten Tag operiert werden. Hier kann man seine Künste in Anamnese und klinischer Untersuchung ausleben. Anschliessend stellt man die Patienten den Assistenzärzten auf der jeweiligen Station vor. Um 15 Uhr ist dann Nachmittagsrapport. Dort werden u.a. Röntgenbilder von den Eintritten gezeigt und das OPS-Programm vom selben und dem nächsten Tag durchgegangen. Hier stellt man seine aufgenommenen Patienten nochmal kurz und knapp vor. Meistens konnte ich nach dem Rapport dann gehen. Die UA`s auf Station müssen zudem immer mal wieder in den OP (oder auch OPS, wie es hier genannt wird). Normalerweise ist man zweite Assistenz und muss, wie überall anders auch, Haken halten. Die Operateure sind aber grösstenteils nett und beantworten Fragen.

Wenn man nicht auf Station eingeteilt ist, ist man entweder auf dem chirurgischen Notfall, oder im Ambulatorium.
Auf dem Notfall sind mindestens zwei Unterassistenten eingeteilt. Einer macht dann die Frühschicht und einer die Spätschicht. Hier darf man Nähen, Patienten selbstständig befragen und untersuchen und das weitere Procedere mit den Assistenzärzten bzw. den Oberärzten besprechen. Man kann hier viel Eigenverantwortung übernehmen und auch viel lernen, wenn man nachfragt.
Auf dem Ambulatorium geht man mit in die Sprechstunden der leitenden Ärzte oder der Assistenzärzte. Die Sprechstunden der leitenden Ärzte sind sehr zu empfehlen. Hier kann man sehr gut Fragen stellen und die meisten Ärzte beantworten diese auch gern. Bei den Assistenzärzten hat man manchmal Glück und sie lassen einen die Patienten komplett allein befragen/behandeln und dann auch den Brief diktieren.

Zunächst klingt das alles erstmal ganz gut. Leider kam für mich die Lehre deutlich zu kurz. Man musste immer explizit fragen, um mal etwas erklärt zu bekommen. Meistens war kaum Zeit und dann hat man sich auch nicht getraut zu fragen. Normalerweise findet einmal die Woche am Freitag um 16.15 Uhr eine Fortbildung statt. Diese ist jedoch sehr oft während meiner Zeit am Waid ausgefallen. Wenn sie stattfand wurden jedoch auch hauptsächlich nur sehr spitalspezifische Themen vorgetragen. Zudem mussten die Unterassistenten immer einen Apero für nach der Fortbildung vorbereiten. Dazu mussten zwei UA`s freitags während der Arbeitszeit einkaufen gehen und danach alles vorbereiten. Das dauerte meistens fast den ganzten Tag. Nebenbei musste man trotzdem noch die Patienten für Montag vorbereiten. Die Ärzte waren am Ende immer sehr dankbar, dass man den Apero vorbereitet hat. Gelernt hat man an diesen Tagen meist jedoch nichts und man musste freitags dann immer recht lange noch im Spital bleiben und wieder aufräumen.
Alle zwei Wochen gab es zudem die "schlaue Stunde". Hier wurde nach dem Morgenrapport eine Videoübertragung abgehalten. Dabei gab es jedes mal ein Vortrag von einer anderen Klinik. Die Themen waren hier praxisbezogener, sodass man auch etwas sinnvolles mitnehmen konnte. Ich war allerdings nur drei mal in meinen 16 Wochen dort, da man auf Notfall und Ambi nicht zur Fortbildung geht.

Insgesamt kann ich das Tertial für alle empfehlen, die keine Chirurgie machen wollen. Man muss nicht oft in den Op und kann grösstenteils eigenständig arbeiten. Zudem gibt es jeden Tag Innere-Fortbildungen, die meistens recht gut waren. Zu denen konnte man immer gehn, solang man Zeit dazu hatte.
Bewerbung
Ich habe mich 1 1/2 Jahre vorher beworben. Man kann sich aber auch kurzfristig bewerben. Manchmal sind noch Stellen frei oder jemand ist abgesprungen.
Shickt einfach eine Mail an Ramona.Prueher@waid.zuerich.ch mit all euren Unterlagen. Mona ist sehr nett und hilft gern weiter bei Fragen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1000 Chf plus Zuschläge
Gebühren in EUR
360Chf Miete

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07