PJ-Tertial Unfallchirurgie in BG Unfallklinik Murnau (11/2017 bis 1/2018)

Station(en)
Rückenmarksverletzte (RMV, 63) + Kinderorthopädie (KOR, 14)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Salzburg (Oesterreich)
Kommentar
BGU Murnau ist national und im deutschsprachigen Raum eines der besten Unfallkliniken die es gibt. Das merkt man alleine an der Größe, bei über 600 Betten. Deshalb empfehle ich jedem, der unfallchirurgisch interessiert ist, sich dieses Haus anzuschauen!

RMV:
Ich war zuerst 1 Monat auf der Querschnittstation eingeteilt, auf der 63. Da ist jetzt (unfall)chirurgisch eher wenig zu operieren. In der Woche sind schon einige Wund-Debridements, aber da ist man als 1. Assistenz eher unnötig. Klar ist man immer gerne mit den Ärzten am OP Tisch gesehen, aber so eine Wund-Debridement dauert 5 Minuten und nach 5 Maligen Zuschauen könnte man das auch alleine machen. Dann kommen hie und da ein paar Lappenplastiken, die eigentlich immer ganz interessant waren. Da es da auch sehr viel zu knoten gibt, kommt man schon immer zum Zug.
Dienstag ist der OP-freie Tag + Gruppenvisite, Donnerstag ist die Chefvisite, die leider 3h dauert, Mittwoch ist Röntgenbesprechung; als generell gibt es da eher wenig zu sehen und zu tun (bis auf die Blutabnahmen), und man wird schon früher heimgeschickt. Aber medizinisch ist das Spektrum breiter, denn die Querschnittpatienten haben alle urologische + intensivmedizinisch + beatmung Betreuung.
Aber ich war mit fast allen OA und sowieso allen FA und AA per du, und die Stimmung ist immer super nett gewesen!

Kinderortho:
Ein sehr kleines Fach in Murnau, (1 Chefarzt, 1 OA, 1AA/FA). Aber es war immer super interessant, denn der Chef von dort operiert wirklich die krassesten Sachen, und hat Patienten aus aller Welt die zu ihm kommen. Der derzeitige AA/fast FA ist einer der nettesten Ärzte die es gibt. Er hat immer in aller Ruhe alles ganz genau erklärt und jede Frage sehr gern beantwortet und nimmt sich echt Zeit einem was beizubringen.
Mo ist Sprechstundentag, wo man gut 20-30 Patienten den Tagsüber sieht und wirklich ein unglaublich breites Spektrum hat. Da wird einem gar nicht fad, weil keine zwei Patienten dasselbe hat. Di, Mi und Do wird operiert (Do manchmal in Garmisch-Partenkirchen, da wird man auch mitgenommen wenn man interessiert ist) und Fr wird dann die Arbeit für nächste Woche vorbereitet und allfällige Sachen gemacht. Also sehr zu empfehlen!

Generell zu Murnau:
0745 beginnt die Morgenbesprechung, dauert meistens nur so 10-15 Minuten. 1600 ist die Nachmittagsbesprechung, dauert meistens schon so 1 Stunde.
Montag ist nach der Morgensbesprechung die Fortbildung für alle. Freitag ist die Nachmittagsbesprechung schon um 1400, ist ja auch schließlich Bayern ;). Es ist eine super Stimmung, was in der heutzigen Zeit bei einem Haus dieser Größe glaub ich das Einzige ist. Klar gibt es hie und da ein paar komische Leute, aber die gibs ja überall. MIttagessen ist eigentlich immer möglich, und das ist auch gratis für PJler.

PJ Organisation:
Als ich mich beworben haben, gab es gerade eine Lücke. Es gab personelle Umstellungen an der BGU, und es war niemand zuständig fürs PJ. Kurzzeitig hat es dann die Famulanten-Beauftragte übernommen, und dann hat es die jetzige PJ-Sekretärin wieder übernommen. Da gab es ein paar verlorene Kommunikationen, und bei manchen war es ein bisschen unübersichtlich wer wie lang bleibt etc. aber da liegt die Schuld nicht an der jetzigen PJ-Sekretärin (Frau Enz). Kurz vor dem Antritt erhält man noch eine Email mit den Stationen für den ersten Tag wo man sich anmeldet etc. und das lief alles reibungslos. Alle haben bescheid gewusst. Wir mussten nur hin und unterschreiben etc. Namensschild, Parkschein, Essenkarte lagen alle bereit. Dann zur Vorstellung zur Frau Enz und dann die Verteilung auf die Stationen. Als ich begonnen habe war wir noch 7-8, aber am Ende waren wir dann schon 14, und das war dann schon bisschen sehr viele. Die ganz beliebten (Nothilfe, 24, etc.) Stationen sind natürlich sehr umkämpft und dann muss man sich mit den anderen absprechen das man dorthin rotiert.
PJ-Teaching: das war noch ein bisschen lax und unregelmäßig. Aber das ist auch weil das neu übernommen wurde und noch immer nicht genau strukturiert ist. Sie bemühen sich schon, aber da happerts noch ein bisschen. Mir persönlich war das nicht sooo wichtig, denn am Dienstag noch einen Vortrag von 1700-1830 war jetzt auch nicht mein favourite. Aber wen man die PJ Beauftragten damit nervt, dann gibs schon wieder PJ-Unterricht.


Man kann in Murnau den kompletten FA für Unfall/Ortho erlangen. Man muss dafür halt nach Garmisch auf die Endo-GAP rotieren, wo man die Endoprothetik macht. Was alle sagen ist, dass man in Murnau nicht die klassische, konservative Orthopädie erlernt. Aber alle die Unfallchirurgie interessiert sind, und auch auf dem höchsten Niveau, dann ist Murnau DIE Anlaufstelle.
Bewerbung
komplikationslos bei Frau Enz bewerben
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400€ pro Monat, Gratis Mittagessen, Gratis Wasser und Kaffee auf Stationen, Gratis Parkschein

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8