PJ-Tertial Pädiatrie in Universitaetsklinikum Dresden (2/2008 bis 6/2008)

Station(en)
S2, S3, S5, S6, Aufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Hervorzuheben sei als Erstes die Planung. 2 Wochen vor Beginn des Tertials bekam ich meinen Rotationsplan per Email. Vorteilhaft war, dass eigentlich immer nur ein Student auf Station ist - manchmal gibt es dann aber doch Überschneidungen. Durch 5 "Stationen" in 4 Monaten zu rotieren hat natürlich Vor-und Nachteile. Auf der einen Seite bekommt man viel zu sehen (in einem Krankenhaus der Maximalversorgung von der "gemeinen" GE über CF-Patienten und Kraniopharyngeomen bis hin zu Krankheitsbildern wie Hämophagozytische Lymphohistiozytose, Interstitielle Lungenerkrankung, Gallengangsatresie, Dandy-Walker-Syndrom, Mitochondropathie oder atypischer BH4-sensitiver PKU), und andererseits hat man kaum Zeit sich an ein Team zu gewöhnen. Im großen und ganzen überwogen jedoch aus meiner Sicht die Vorteile dieser Rotation... da man auf jeder Station von neuem angehalten war sich mit den entsprechenden KH-bildern auseinanderzusetzen.
Leider kam keine allzu strukturierte Lehre zustande. Jedoch merkte man, dass Bemühungen und Ansätze vorhanden zu sein schienen. Bei Fragen bekam man eigentlich immer suffiziente Antworten! Bestimmte Oberärzte/Innen riefen auch mal an, wenn es in der Ambulanz oder Diagnostik einen besonders Eindrucksvollen Befund zu sehen gab.
Auch wenn es keine PJ-spezifische Weiterbildung gab, so war man doch in den wöchentlichen kinderklinikinternen Fortbildungen (Mittwochs 17-18.30uhr) neben den vielen niedergelassenen Pädiatern gern gesehener Gast. Themen waren unteranderem die überarbeiteten Richtlinien zur Behandlung des Maldescensus testis, Notfall-bzw. Resuscitation-Traing. oder Diagnostik und Behandlung der GERD(Prof.Koletzko von Dr.v.Hausnerschen Kinderspital). Desweiteren gab es die tägliche Mittagskonferenz mit Besprechung der Befunde aktueller radiologischer Diagnostik sowie die 4xwöchentliche Fallvorstellung mit Repitition des vorgestellten KH-bildes - die bedauernswerterweise gerade in letzter Zeit immer häufiger ausfiel.

Jetzt zu den einzelnen Stationen:
1. Kik-S2 (päd.Hämatologie und Onkologie) - Dauer 2 Wochen: relativ kleine/übersichtliche Station, sehr spezielle Krankheitsbilder, viel zu lernen, familiäre Atmosphäre(Hauptaufgaben: Kinder untersuchen (wer noch nie eine HSM palpiert hat ist hier genau richtig), BEs aus Hickman-Katheter, Aufnahmen).

2. Notaufnahme - 3 Wochen: man ist mit einem AiW allein, im Hintergrund ein/e OA/OÄ (Hauptaufgaben: geplante Aufnahmen statuieren, BEs, Flexülen, akute Aufnahmen zusammen mit AiW anschauen)

3. Kik-S3 (Pulmo+Kardio) - 5 Wochen: sehr nettes Team, von der obstruktiven Bronchitis, über Asthma und GE bis CF, prolongierte NG-Hypoglykämien, Interstitielle Lungenerkrankung, Eczema herpeticatum, Erythema exsudativum multiforme bis zur Angeb.Immunschwäche ... alles was man sich so denken kann - außerdem dir.Laryngoskopien, Bronchoskopien, Echokardiografien etc. (Hauptaufg.: Statuieren, eigene Patienten betreuen von Aufnahme...über Anordnungen...bis Entlassungsbrief, BEs + Flexülen, Auswertung von Lufu/EKG/Speicherpulsoxys, in Tagesklinik aushelfen) -> meine Lieblingsstation...großes Lob an die supernetten Schwestern ;)

4. Kik-S5 (Gastroenterologie/Endokrinologie) - 4 Wochen:
Aufgaben/Verantwortlichkeiten wie auf der S3, Krankheitsbilder von CEDs über T1dm/T2dm, GG-atresien, Hyperbilirubinämien, GIB bis Fieberkrampf... etc. - auch hier zum größten Teil nettes Pflegeteam.

5. Kik-S6 (Neonatologie) - 2 Wochen:
Sehr speziell, familiär, nettes eingespieltes Team, super strukturierte Arbeit...wie auf der S2 viel zu lernen - wenig selber machen. Sehr nette Stationsärztin (am 2. Tag gab´s einen ca. 2-stündigen Crashkurs in Neonatologie anhand einer Patientenkurve...ohne zu fragen... nett ;) ). Die täglichen BEs und peripheren Venenkatheteranlagen, aus Venen die eher Fädchen gleichen, schulen definitiv die Geschicklichkeit ;)! Viel Statuieren,
KH-bilder hauptsächlich Anpassungsstörungen und die typischen Komplikationen (ANS, BPD, ICH, PHH, Hypoglykämien, Apnoen) sowie Hydrocephalus, neonatale Infektion/Sepsis, konnatale Toxoplasmose etc.

Kurz zu Arbeitszeit und Studientagen: Auf der S2 und S6 kam man eigentlich immer sehr pünktlich nach Hause. Auf der S3 und S5 konnte es aber auch schon mal 18.30Uhr werden, bis man alle Arbeit die so anfiel geschafft hatte. Prinzipiell zwingt einen aber niemand länger zu bleiben. Wenn man pünktlich gehen möchte, ist das gar kein Problem. Studientage direkt gibt es nicht. Aber auch hier besteht kein Zwang - Fehltage werden, soweit ich informiert bin, nicht dokumentiert.

Zusammenfassend gibt es viel zu lernen und doch relativ viel selbstständig zu machen. Eigeninitiative ist wie immer gefragt - ohne die geht´s nicht!
Rein vom Gefühl her gibt es eine glatte 2,0 für das Tertial in der Kinderklinik des UKD.

Übrigens - eine Assitenzärztin, die an der Charité ihr Pädiatrietertial absolviert hat, sagte mir, dass sie dort weit weniger selbstständig arbeiten durfte als die Pjler hier.

Bewerbung
Ãœber das Studiendekanat.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93