PJ-Tertial Innere in Klinikum Traunstein (5/2017 bis 9/2017)

Station(en)
1/5 (Gastro/Viszeralchirurgie; aktuell: Gastro/Onko), internistische Notaufnahme, 1/4 (Kardio/Rhythmo)
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Allgemein/Rahmen:

• Vergütung: 400€ (100€ Essensgeld und 300€ Lohn)
• Wohnen: Kostenloses Zimmer im PJ-Wohnheim (bei frühzeitiger Anmeldung / 120-150€ Personalwohnheim)
Wohnheim: Auf dem Gelände des St. Michael Stifts, ca. 25min zu Fuß vom Krankenhaus entfernt, baufälliges Gebäude, jedoch saubere Zimmer, etwas unordentliche aber gemütliche Küche – sprich, was man so braucht, jedoch auch nicht recht viel mehr, wer nicht zu hohe Ansprüche hat, kann es sich hier durchaus gemütlich machen, wir hatten eine tolle Zeit dort.
Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftsbad, eine Waschmaschine. Die Zimmer sind eher spartanisch eingerichtet, jedoch werden Kissen und Decke gestellt, auch ein Waschbecken befindet sich im Zimmer. Falls man sich etwas mehr erhofft: Im Personalwohnheim, ca. 10min zu Fuß vom KH, sind meist auch Zimmer frei (eigenes Bad, eigener Kühlschrank), jedoch auch selbst zu bezahlen.
• Freizeit: Der größte Pluspunkt hier – vorausgesetzt man ist gerne in der Natur: Wunderschöne Berge rundum, mit dem Auto oder der Bahn meist gut zu erreichen, tolle Radwege und ein gemütliches Freibad. Eine kleine Boulderhalle und einen schönen Kletterturm gibt es, ebenso kann man an der Traun grillen und es sich gut gehen lassen. Und natürlich der Chiemsee, den man auch gut mit dem Rad umrunden oder einfach eine der zahlreichen Ortschaften und Strände genießen kann.

PJ:

Vor PJ Beginn musste man sich für zwei Bereiche der Inneren Medizin entscheiden, in denen man dann jeweils 8 Wochen verbringt. Aber natürlich gab es auch die Möglichkeit bei Interesse in weiteren Bereichen einige Tage zu hospitieren. Ich habe mich für Gastroenterologie und Kardiologie entschieden und weiterhin zwei Wochen in der Notaufnahme, eine Woche auf der Palliativstation sowie zwei Tage mit dem diabetologischen Konsildienst verbracht. Zusätzlich ist es möglich, jede dritte Woche (Internisten-Woche) auf Abruf im NEF mitzufahren – einfach herausfinden, wer fährt, und fragen!
Pro Woche fanden fast täglich, bis auf freitags, Fortbildungen statt (Zweimal Anästhesie, Innere, manchmal Chirurgie – fiel oftmals aus und Radiologie). Die meisten Dozenten waren hier bemüht, Wissen zu vermitteln, Fragen zu beantworten und ein Thema ihres Fachbereichs ansprechend zu präsentieren.
Ein großer Pluspunkt: Auf allen Stationen gibt es MFAs, die das Blutabnehmen am Vormittag übernehmen – man kann sich hier jederzeit beteiligen und üben, muss dies jedoch nicht tun. Nur vereinzelte Abnahmen am Nachmittag fielen in meinen Aufgabenbereich und dies auch nur, nach sehr freundlichen Anfragen durch die Assistenten.
Im Ganzen hat mir mein Tertial in Traunstein sehr gut gefallen und ich würde dieses Haus jederzeit wieder wählen. Zudem sei erwähnt, dass die Assistenzärzte zwar immer wieder durch alle Stationen rotieren, jedoch ausnahmslos sehr freundlich, kollegial und hilfsbereit sind. Man hat auch den Eindruck, dass die Arbeitsbedingungen für die Assistenzärzte in diesem Haus noch eher angenehm und die meisten auch sehr zufrieden mit ihrer Stelle sind.

Gastroenterolgie:
Die ganze Station 1.5 war ein echter Glücksgriff: Tolle, freundliche Schwestern, liebe Assistenzärzte und vor allem durchweg freundliche Oberärzte, die stets lehrbereit, offen für Fragen und sehr nahbar waren. Dadurch gestaltete sich auch die Arbeitsatmosphäre dementsprechend angenehm und sehr kollegial. Ich konnte dort sehr viel lernen, vor allem in der Funktion – hier hat man die Möglichkeit, wenn man sich etwas engagiert und Interesse zeigt, Patienten sonographisch zu untersuchen, Aszites zu punktieren oder bei der ganzen endoskopischen Bandbreite an Untersuchungen dabei zu sein. Dabei steht es einem frei, wie viel Zeit man in der Funktion oder auf Station verbringt. Auf Station beginnt der Tag mit Visite gehen, es folgen Untersuchungen anmelden, Briefe schreiben – Mittagessen – Befunde durchgehen, Kurvenvisite. Leider kam das Briefe schreiben hier etwas zu kurz, da die PJler keinen eigenen PC-Zugang bekommen und leider auch meist zu wenig Arbeitsplätze vorhanden sind. Aber wenn man etwas darauf drängt, dann kann man jederzeit einen Brief diktieren. Ansonsten übernimmt man noch die Anamnese und Untersuchung der Zugänge und darf auch bei entsprechender Eigeninitiative selbstständig Patienten führen, Therapievorschläge machen und Untersuchungen anmelden.

Notaufnahme:
Auch hier sind alle sehr freundlich, von den Assistenten bis zum Chefarzt bemüht sich ein jeder. Als PJler übernimmt man meistens die Aufnahmen (Anamnese, Untersuchung), wird aber auch in die weiterführende Diagnostik und Therapiekonzepterstellung mit einbezogen.

Kardiologie:
Auf der Station 1.4 hat es etwas mehr Zeit benötigt, sich einzuleben, da es einem die Schwestern nicht ganz leicht machen. Am Ende hat es mir aber auch hier sehr gut gefallen. Die kardiologischen Oberärzte haben zwar fast alle ihre Eigenheiten, waren aber ausnahmslos freundlich, offen für Fragen und die Visiten meist sehr lehrreich. Weiterhin war es immer ein Spaß, den rhythmologischen Kollegen beim Debattieren und Fachsimpeln zu zuhören, hier konnte man ebenso Fragen stellen, Einwände erheben und sich beteiligen. Der Ablauf war ähnlich wie auf der 1.5, Briefe schreiben ist erwünscht und die Funktion kann nach Belieben aufgesucht werden. Vom Echo über den Herzkatheter bis zur Pulmonalvenenisolation konnte man sich so einiges zu Gemüte führen.

Palliativstation:
Eine Woche Palliativstation kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, vor allem, da die Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Seelsorger und Psychotherapeuten auf dieser Station ihre Arbeit mit Herz verrichten. Hier wird einfach eine völlig andere Art der Medizin praktiziert und alles basiert auf einer tollen Mannschaftsleistung. Selbst wenn man niemals in die Palliativmedizin gehen möchte, ermöglicht einem schon diese eine Woche, einen zusätzlichen Blickwinkel auf Patient und Krankheit zu eröffnen.

Diabetologie:
Einfach ein riesiger Teilbereich, den diese Krankheit bildet. Dementsprechend überrascht wurde ich, wie viel weiter die Therapiemöglichkeiten und wie viel feiner die Möglichkeiten der Insulintherapie im Vergleich zu meinem bisherigen Uni-Wissensstand gehen und sind. Tolles Team mit einem sehr breiten Wissen.
Bewerbung
Da ich fürs PJ von der TU an die LMU gewechselt habe, lief die Bewerbung zentral über die Universität.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300€
Gebühren in EUR
100€ Zimmerkaution

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07