PJ-Tertial Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (12/2016 bis 4/2017)

Station(en)
Kreißsaal/Ambulanz/Kinderwunschambulanz/Operative Station/Onkologische Tagesklinik
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich habe das dritte PJ-Tertial in der Frauenklinik Maistraße, München absolviert. Die Tertiale davor hatte ich an einem kleinen Haus bzw. in der Schweiz gemacht. Für eine Uniklinik ist die Maistraße ein eher kleineres Haus, wodurch man recht schnell alle Ärzte kennen lernen kann und dadurch wenig Anonymität herrscht, was die Atmosphäre sehr angenehm gemacht hat. Ich habe meine Rotation im Kreißsaal begonnen. Hier konnte ich immer bei den Abschlussuntersuchungen bei Entlassung, in der Pränataldiagnostik beim Ultraschall und auch im Kreißsaal selbst dabei sein. Als ich dort war, waren wir mit 9 PJlern im Haus sehr viele Studenten, hinzu kommen Blockpraktikanten und Famulanten. Das war für den Kreißsaal leider viel zu viel. Eine Möglichkeit für dennoch gutes Teaching war Dienste zu machen. Daher war es dann tagsüber etwas entzerrt, im Dienst Verhältnis Student:Arzt 1:1. Da an die Maistraße auch eine Hebammenschule angeschlossen ist, ist die Bereitwilligkeit der Hebammen Medizinstudenten etwas zu zeigen leider kaum vorhanden. Die Ärzte sind jedoch alle sehr nett, erkennen dieses Missverhältnis auch an und sind immer bereit einem etwas beizubringen.
Unglaublich gut hat mir die Woche in der Kinderwunschambulanz gefallen. Die Ärzte erklären so viel, man sieht viele Patienten und kann sich auch einmal in den großen Laboren in Großhadern umschauen und wird dort eingeführt. Diese Erfahrung war sicher einmalig und hat meine Zeit sehr positiv beeinflusst.
Am besten gefiel mir die Zeit auf der operativen Station. Die Zusammenarbeit mit den Ärzten ist einfach super, man wird vollkommen in den Stationsalltag integriert, wird mit einem Funk regelmäßig zu verschiedenen OPs gerufen, darf mitoperieren, bei Laparoskopien immer die Kamera halten. In meinem Chirurgietertial ging das nicht. Patienten, die nachstationär kamen, durfte ich allein betreuen, Patienten im Tumorboard vorstellen und natürlich auch viele Briefe schreiben, Blut abnehmen und Patienten aufnehmen. Im Vergleich zur Schweiz muss ich natürlich sagen, waren die Organisation und Abläufe recht veraltet (Akten ohne Ende, die man teilweise ewig suchen musste; das SAP ist völlig unhandlich). Dafür handelt es sich um ein Traditionshaus, die Patienten sind sehr zufrieden, die Klinik hat einen sehr guten Ruf und man kennt sich einfach.
Unterricht hat unregelmäßig einmal pro Woche stattgefunden. Allerdings finde ich das völlig in Ordnung, weil die OPs sich nicht nach den Studentenkursen richten können und sollten. Viele Ärzte sind auch bereit einfach zwischendurch, wenn weniger Arbeit anfällt, Themen detailliert durchzusprechen.
Ein großer Nachteil war leider, dass für viele Türen (Arztzimmer, Schwesternstützpunkt) ein Transponder benötigt wird, den Studenten nicht bekommen. Theoretisch wäre es möglich das einzuführen, wenn Studenten bereit wären 100€ Pfand zu hinterlegen. Dafür dass ich nicht immer hätte Schwestern oder Ärzte suchen müssen, die mir aufsperren, wäre mir das absolut wert gewesen auszulegen.
Insgesamt ist die Maistraße zu empfehlen. Man lernt viel, darf, wenn man die Arbeitsbereitschaft zeigt, viel machen und darf an einer Klinik arbeiten, wo sich alle wohlfühlen und gern miteinander arbeiten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
0€
Gebühren in EUR
10€ Schlüsselpfand

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93