PJ-Tertial Chirurgie in Kantonsspital Winterthur (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Klinik:
Winterthur ist eine der 5 größten Kliniken der Schweiz und bietet (fast) das komplette Spektrum an chirurgischen Eingriffen samt Neurochirurgie, Hand- und plastischer Chirurgie und Gefäßchirurgie. Die Klinik ist sehr schön und modern ausgestattet.

Einteilung und Arbeitszeiten:
Jeder UHU rotiert auf 4 verschiedene Stationen (Viszeral, Unfall, Notaufnahme, Wahlfach). Nicht jeder Block ist unbedingt gleich lang, es kann auch sein, dass man mal zwei Wochen auf einer Station ist, dann wo anders und dann wieder zurückwechselt.
Die OP-Pläne werden von den UHUs selbst eingeteilt. Je nachdem,wie viele da sind, ist das mehr oder weniger stressig. Wir waren in unserer Hochzeit zu 17, da ist man nur selten in den OP gekommen. Während der Sommerferien waren wir nur zu 5. und mussten ziemlich rotieren, konnten aber nicht alle Säle gleichzeitig bedienen.
Die regulären Arbeitszeiten sind von 07.00-17.00, wobei man wenn wenig los ist auch früher gehen kann.
Auf der Notaufnahme gibt es eine Frühschicht von 07.30-15.00, eine Spätschicht von 11.00-21.00 und eine Nachtschicht von 20.00-07.00. Hier arbeitet man jeweil eine Woche durch, hat als Ausgleich aber 3-7 freie Tage im Anschluss.
Die Samstage müssen mit je einem UHU als OP-Dienst besetzt sein, es gibt hierfür einen Ausgleichstag. Stehen keine OPs an, muss der jeweilige UHU nicht auftauchen. Den Ausgleich gibts aber netterweise trotzdem....

Freizeitausgleich und Gehalt:
Bei 4 Monaten stehen einem 5 Urlaubstage zu. Durch die Dienste in der Notaufnahme hat man recht viel Freizeit, um die Schweiz zu erkunden.
Das Gehalt beträgt grundsätzlich etwa 400€ im Monat, wenn man auf der Notaufnahme ist kommt an Diensten aber nochmal grob das gleiche dazu.

Winterthur:
Nette Stadt, vom Wohnheim aus kann man überall zu Fuß hin (Bahnhof und Innenstadt ca. 10 Minuten). Viele Schwimmbäder und schöne Joggingstrecken in Laufweite zur Klinik.
Guter Ausgangspunkt, um nach Zürich zu kommen. Und auch sonst liegt Winterthur so zentral, dass es perfekt für Erkundungen in die ganze Schweiz ist.

Viszeralchirurgie:
Hier werden die meisten UHUs für die OPs benötigt. Richtig viel machen darf man im OP nicht, wenn man Glück hat, darf man Nähen (das ist in Winterthur nicht selbstverständlich!!!) oder mal die Kamera führen, ansonsten vor allem Haken halten.
Stationsarbeit war bei uns eine Katastrophe, weil keiner der Assistenten wusste, was er mit uns anfangen soll und niemand Lust oder Zeit für Lehre hatte.
Nettes Team und netter Umgangston

Unfallchirurgie:
Hier hatte man auf Station noch weniger zu tun (also quasi gar nix.) Man ist auch nur selten im OP eingeteilt, die sind dafür aber meistens recht angenehm und spannend. Auch hier gilt: Nähen ist nicht selbstverständlich. Ebenfalls sehr nettes Team

Gefäßchirurgie:
Ich war kaum in OPs eingeteilt (3 Stück in 2 Wochen) und nicht mal so traurig darüber, da die Oberärzte eher unfreundlich bzw gestresst waren und nichts erklärt haben. Sie scheinen aber auch mal bessere Tage zu haben, ich hatte da Pech.
Auf Station war man einem Assistenzarzt zugeteilt, kommt also drauf an, wie gut man sich mit dem versteht, was man so lernt und wie viel Spaß man da hat. Besonders viele Aufgaben gibt es nicht, außer rumtelefonieren und Wunden putzen

Notaufnahme:
Mit weitem Abstand der beste Block. Super Teamarbeit, da man die ganze Woche über mit den gleichen drei Assistenzärzten zusammenarbeitet und die somit irgendwann wissen, was man kann und was nicht. Einfach Wundversorgungen macht man selbst, bei komplizierteren (Strecksehnennaht etc.) assistiert man. Ansonsten lernt man hier vor allem klinisches Untersuchen (Abdomen und die orthopädischen Tests) und Trauma check etc.
Untersuchungen und Gips meldet man in Rücksprache selber an und schreibt die Anamnese bzw die Untersuchungen. Wenn man einen netten Oberarzt hat, kann man auch Patienten komplett selbstständig übernehmen.
Hier lernt man wirklich viel und hat zusätzlich auch noch Freizeitausgleich. Das Highlight des Tertials!

Zusammenfasssung:
Ich hatte mir von der Schweiz mehr versprochen, was das Praktische wie Nähen und einfache OP-Schritte selbst machen angeht. Die Atmosphäre im Team war aber gut, der Notaufnahmeblock super und die Schweiz ein schönes Land, um da einmal 4 Monate zu verbringen. Ich würde es wieder machen, wenn auch eher wegen der Dinge außerhalb der Klinik als wegen des Lerneffekts.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 1 Jahr vorher beworben. Da es aber keine feste UHU-Stellen-Anzahl gibt, geht das auch kurzfristig
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2