PJ-Tertial Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (5/2016 bis 8/2016)

Station(en)
Geburtshilfe, operative Gyn, Kinderwunsch, Ambulanz
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe das Tertial an der LMU mit sehr gemischten Gefühlen erlebt.
Was ich als größten Kritikpunkt sagen möchte, ist, dass man sehr unverhältmismäßig eingeteilt ist. Wenn man komplett 16 Wochen da ist sieht die Einteilung so aus: 4 Wo Geburtshilfe, 10 Wo!! operative Gyn, 1 Wo Ambulanz, 1 Wo Kinderwunsch
Da die Geburtshilfe genauso ein wichtiges Teilgebiet der Frauenheilkunde ist, finde ich die Einteilung etwas einseitig. Es war auch nicht möglich länger in der Geburtshilfe zu bleiben, da man im OP "gebraucht" wird. Das heißt zum Kamerahalten bei Laparoskopien und zum Nähen am Ende. Was am Anfang toll war, aber sich am Ende eher nach Zwang angefühlt hat. Da man immer die letzte im Op-Saal ist (wegen Patienten umlagern), was generell ok ist, wenn man dafür auch mal ein Dankeschön bekommt, zumindest wenn man schon bis 6 Uhr abends extra da bleibt um Haken zu halten und dann die Oberärzte ohne Danke vom Tisch wegtreten und es selbstverständlich ist, dass man noch bleibt, auch wenn man unbezahlte Überstunden macht. Das hat mir am Ende ziemlich den Spaß verdorben und mich auch ziemlich frustriert. Zumal der Wissenszuwachs im OP durch Zuschauen irgendwann sehr begrenzt ist und auch die Operateure reden fast nie mit einem.
Die Ambulanz war toll! Die eine der zwei Arztinnen hat einen fast immer gyn. Untersuchung (Spekulum, Tasten, Sono) machen lassen. Da habe ich fast am meisten gelernt und war leider nur eine Woche da.
Die Kinderwunschstation war auch nett, aber man konnte bei den Gesprächen eigentlich nur zuhören und durfte auch die vaginale Ultraschalluntersuchung nicht machen.
Die Geburtshilfe finde ich an sich toll, nur leider wird sie einem ziemlich vermiest dadurch, dass man sich im Kreißsaal sehr unerwünscht fühlt und ziemlich betteln muss bzw sich auch mal unbeliebt machen um eine Geburt zu erleben. Man ist auch nicht wirklich einem Arzt zugeteilt, weshalb man am Anfang ziemlich schwimmt. Die SS-Vorsorge ist toll, aber mir wurde auch nur sehr selten angeboten selbst zu schallen, vielleicht muss man da forscher rangehen, was ich persönlich als sehr unangenehm empfinde. Bei den Wochenbettuntersuchungen sah es ähnlich aus. Ich hatte leider auch das Pech mit immer wechselnden Ärzten zusammen zu arbeiten, weshalb keiner wusste, was er mir zutrauen kann bzw es immer hieß "nächstes Mal darfst du" (oft gab es kein nächstes Mal). Also am besten versuchen sich immer an einen Arzt ranzuhängen.
Es gab natürlich ein paar sehr motivierte Ausnahmen unter den Ärzten, die engagiert und geduldig zur Lehre bereit waren! Für mich leider zu wenige.
Die Stimmung unter den Pjlern hat sich leider auch ziemlich verschlechtert, weil wir unsere freien Tage nicht einfach nur nehmen durften, sondern immer mit den anderen abstimmen, damit ja nicht eine der operativen Stationen unbesetzt ist. Dann mussten die anderen dafür "bußen", indem sie dort ebenso die Aufnahmen, Blutentnahmen und OPs machen mussten.
Die erste Hälfte eines Tertials gab es noch einen Studientag, welcher in der Hälfte ganz spontan abgeschafft wurde mit der Begründung, dass wir genug Lernzeit hätten.
Noch positiv zu erwähnen:
- ausführliche und professionelle Einführung des Klinikums und des Tertials durch Fr. Pohle (PJ Beauftragte), die einem das Leben teilweise aber auch sehr schwer machen kann, wenn man zb frei nehmen möchte (unbezahlt)
Unser PJ-Mentor war wirklich sehr nett und engagiert, aber konnte natürlich auch nicht alle unsere Probleme lösen, weil das System dort einfach so ist.
Wir hatten einen PJ-Umkleideraum mit eigenem Schlüssel, das war toll um sich auch mal kurz zurückzuziehen.

Insgesamt würde ich das Tertial dort empfehlen, wenn man hauptsächlich operativ interessiert ist, wenn man eher einen Überblick über alle Gebiete bekommen möchte, eher nicht.
Bewerbung
in angegebenen Unifristen (stehen auf der Seite der LMU)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Poliklinik
Mitoperieren
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Braunülen legen
EKGs
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.73