Ich hatte nie große Ambitionen, wenn es um Chirurgie ging. Daran hat sich auch dem PJ nichts geändert. Mir graute es vor stumpfem Hakenhalten und bissigen, schlecht gelaunten Ärzten. Allerdings hatte ich eine wirklich gute Zeit mit dem Team der Plastischen Chirurgie und möchte diese nicht missen.
Man wird trotz des stetigen Durchlaufs an Studenten (es wird nach der Hälfte des Tertials rotiert, daher hat man pro Abteilung nur 8 Wochen) mit offenen Armen empfangen und liebevoll ins Team integriert.
Man hat je nach Interessenlage viel Spielraum zu "freien Entfaltung". Sei es bei der Stationsarbeit oder im Saal.
Beim Briefeschreiben bekommt man Unterstützung und wertvolle Hinweise. Bei den Operationen hat man nicht nur die Möglichkeit, ein breites Spektrum zu sehen, sondern den Ärzten auch tatkräftig zur Seite zu stehen.
Jeden Tag ist es möglich an den Visiten teilzunehmen und bei vergleichsweise wenigen Patienten einen guten Überblick über den Behandlungsverlauf zu behalten. Die Blutentnahmen halten sich im Rahmen und man hat Zeit, mit zu den Verbandswechseln und Konsilen oder in die Notaufnahme zu gehen.
Ich persönlich habe am meisten von den kleinen Hausaufgaben und Fragerunden profitiert.
Frühstück und Mittagsessen sind fast immer möglich gewesen; es wird Wert darauf gelegt, dass man nicht zu lange bleiben muss.
Selten habe ich mich so willkommen und von Beginn an integriert gefühlt wie in diesem kleinen Team. Definitiv war das eine Zeit, an die ich mich immer gerne erinnern werde.