PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Darmstadt (5/2016 bis 8/2016)

Station(en)
OP, Operative Intensivstation
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Organisatorisches:
In Darmstadt lernen Frankfurter und Mannheimer Studierende; das ist eine nette Mischung, um neue Leute kennen zu lernen. In meinem Fall gab es einen ganzen Tag, an dem uns allerlei Bürokratisches erklärt und das Krankenhaus gezeigt wurde. Gerade im zweiten und vierten Quartal kann es jedoch sein, dass sich dieses Herumführen etwas verkürzt, weil nicht so viele neue PJler eingeführt werden müssen.
Im Voraus konnten sich die meisten Fragen mit Bettina Kutschke, der PJ-Verantwortlichen, klären lassen.
Studierenden werden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in denen es eigene Umkleiden und abschließbare Spints gibt. Zwar gibt es eine kleine Bibliothek für PJler, ich würde jedoch – falls man mal Zeit und Lust hat, etwas nachzulesen – den frei zugänglichen PC dafür nutzen.
Der Mittwochvormittag ist frei, nachmittags gibt es einen Studientag, was bedeutet, dass idR von 13-16 oder 17 Uhr Dozenten über Themen referieren, z.B. EKG-Kunde, Nephrologie, unfallchirurgische Röntgen-/Fallbesprechungen uvm. Zusätzlich gibt es dienstags gelegentlich Pathologievorstellungen und donnerstags regelmäßig Unterricht durch die Diabetologin, was ich als ausgesprochen bereichernd empfand.
Erfreulicherweise haben die PJler eigene Zugangsdaten fürs System.
Kleines Special: In Darmstadt nutzen auch die PJler elektronische Stechkarten im Sinne einer Arbeitszeiterfassung. Das hat die systemimmanenten Vor- und Nachteile ;)
Kleidung wird gestellt, Mittagessen gibt es für 3,10 € aufs Haus, den Rest zahlt man selbst. Für 3,10€ ist das Tagesgericht drin. Das Salatbuffet ist sehr gut und wird grammweise verrechnet, schlauerweise gibt es keine Kontrollwaage.
Parken ist – mit etwas Glück – kostenfrei möglich z.B. Ecke Mornewegstraße/Feldbergstraße.

Anästhesie
In der Anästhesie ist man mehrere Wochen im operativen Bereich eingeteilt, außerdem sollen PJler wenigstens vier Wochen auf der Intensivstation sein. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bei der Prämedikation einmal zu schnuppern und etwas in der Schmerzambulanz zu lernen. Eine Teilnahme am Notarztdienst ist im Rahmen des PJs nicht möglich.
OP-Arbeitszeit: Um 7:30 Uhr beginnt die Frühbesprechung und um 7:45 Uhr schleust man sich im OP ein. Regelhaft ist eine halbe Stunde Mittagspause vorgesehen, was normalerweise problemlos möglich war. Gegen 16 Uhr kann man Feierabend machen.
Wenn man sich geschickt anstellt, darf man schnell sehr eigenständig arbeiten. Mancher mag das als Sprung ins kalte Wasser empfinden, andere als tollen Vertrauensbeweis. Leider habe ich nur sehr wenige periphere Nervenblockaden gesehen, ansonsten war aber ein großes Spektrum der Anästhesie dabei, was ich a) sehen und b) machen durfte.
Das operative Spektrum ist relativ groß; mit Ausnahme einer Kardiochirurgie gibt es fast alles. Meist sind die PJler bei den Gyn-OPs und den Allgemeinchirurgen eingeteilt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, am zweiten Standort in Eberstadt zu den Kindern und HNOlern reinzuschnuppern. Der Kontakt zur Pflege ist in 99% der Fälle sehr gut.


Intensivmedizin:
Hier sollen sich die PJler absprechen, sodass jeder wenigstens 4 Wochen dort gewesen ist; das war bei uns problemlos möglich. Hier geht die Arbeitszeit von 7:15 Uhr bis 15:45 Uhr.
Der Tag beginnt mit der halbstündigen Übergabe vom Kollegen des Nachtdienstes. Dann werden Aufgaben des Tages erledigt. Hier ist es wie überall etwas abhängig von den diensthabenden Ärzten und Oberärzten, wieviel man machen darf und wieviel Raum für Lehre ist. IdR wird Wert darauf gelegt, dass der PJler viel praktisch lernt; außerdem gibt es Teaching und oft Frage-Antwort-Spiele. Es ist hilfreich, kritikfähig zu sein.
Es empfiehlt sich, sich bei Gelegenheit vorher noch mal insbesondere Antibiotika und die gängigen Leitlinien anzugucken.
Der Kontakt zur Pflege ist gut.

Literaturempfehlung:
- Thiel - Anästhesie
- Wilhelm - Praxis der Intensivmedizin
- Pssst… AINS-Secrets (Abendschmöker)
- 95 Fälle Anästhesie (Abendschmöker)
- Wer es ganz genau wissen will: Striebel und Zacharowski
Bewerbung
Bewerbung über die Heimatfakultät.
Ansonsten bietet die Homepage des Klinikums gute Hinweise:
http://klinikum-darmstadt.de/beruf-karriere/praktisches-jahr/
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Punktionen
EKGs
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93