PJ-Tertial Orthopädie in Kantonsspital Obwalden (11/2015 bis 3/2016)

Station(en)
Orthopädie / Allg. Chirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurzes Fazit vorweg: Die Zeit in der Orthopädie am KSOW war top, sehr lehrreich und hat viel Spaß gemacht!

Das KSOW ist ein kleines Spital (80-90 Betten, 3 OPs) im wunderschönen Sarnen (Kanton Obwalden). Es liegt in Sichtweite vom Sarner See. Zum Bahnhof sind es ca. 6 Gehminuten. Das Spital besteht aus einem älterem und einem ganz neuen, hoch modernen Teil. Auch Notaufnahme und OPs sind sehr modern. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut und fast familiär, alle sind sehr freundlich und höflich. Ein m. M. n. großer Vorteil: Aufgrund der vergleichsweise kleinen Anzahl an Mitarbeitern kennt man schnell jeden.
Der Tag beginnt für jeden (außer Anästhesie) mit dem Morgenrapport um 7:45 Uhr im Rapportraum. Dort werden im gesamten Team (Chirurgen, Innere, Ortho, Gyn...) Fälle von der Nacht / Röntgenbilder besprochen. Mittwochs schließt sich an den Morgenrapport noch eine Fortbildung mit wechselnden Themen an. Der Arbeitstag wird mit dem Nachmittagsrapport um 17:00 Uhr beendet, wo noch einmal alle Röntgenbilder des Tages und noch mögliche Anmeldungen besprochen werden. In der Nacht und am Wochenende hat immer ein UA Pikettdienst, i.d.R. handelt es sich dabei um Rufbereitschaft für OP-Assistenz. Die Häufigkeit der Dienste richtet sich nach der Anzahl der aktuell angestellten UAs. Die Nächte sind oft ruhig. Urlaub steht einem vertraglich zu. Diesen kann man recht flexibel in Absprache mit den Chefs einsetzen. Für lange Dienste / Wochenenddienste bekommt man einen Kompensationstag frei.
Überstunden kommen vor, das muss einem vorab bewusst sein. Es wird eine hohe Motivation und Arbeitsbereitschaft vorausgesetzt, was sich aber absolut auszahlt.
Bei Bedarf kann man im Spital-eigenen Rettungsdienst mitfahren. Hierzu muss man lediglich ein Formular ausfüllen und schon kann es losgehen.
Das Essen im Spital gibt es für Mitarbeiter zu einem speziellen Preis. Es scheint nicht ganz günstig, ist aber größtenteils wirklich lecker und von guter Qualität.

Das Orthopaedicum im Spital wird von zwei Chefärzten geführt (D/CH). Beide sind stets hochmotiviert, lieben ihre Arbeit und tragen dieses Gefühl auch in das Team mit, was eine enorm angenehme Arbeitsatmosphäre schafft. Sie erklären viel, binden den UA von Anfang an in alle Abläufe mit ein und übergeben Verantwortung. Auch die Assistenzärzte sind sehr freundlich, hilfsbereit und sorgen für ein angenehmes Miteinander.
Zeigt man chirurgisches Geschick, darf man schnell mitoperieren und/oder Gelenke punktieren. In der Sprechstunde untersucht man Patienten und bespricht das klinische Vorgehen. Auch die Stationsarbeit gehört zum Aufgabenfeld des UAs. Hier erhält man - für deutsche Verhältnisse - ungewöhnlich umfangreiche Befugnisse (Medikamente an- und absetzen, Rezepte ausstellen, Anmeldungen für rad. Diagnostik, Physio, Reha, Kur...).

Das Personalhaus befindet sich schräg gegenüber vom Spital (Fußweg 1-2 Minuten) und ebenfalls in Sichtweite vom See. Auf zwei von vier Etagen wohnen UAs, Ärzte und Pflegepersonal. In jeder Etage gibt es eine umfangreich ausgestattete Küche und Gemeinschaftsbäder ( Duschen: einzeln abschließbare Kabinen). In der dritten Etage befindet sich ein gemütlicher Aufenthaltsraum mit Fernseher und Couch. WLAN ist im ganzen Haus (und Spital!) kostenlos verfügbar. Es gibt eine Waschmaschine und einen Trockner (ca. 0,4-0,6 CHF pro Benutzung). Waschmittel muss selbst mitgebracht werden. Die Zimmer sind nicht besonders groß, aber sauber, hell und mit Bett, Schrank, Tisch, Stühlen und Waschbecken ausgestattet. Parkplatz vor dem Wohnheim.

Die Freizeitmöglichkeiten in Sarnen sind vielfältig. Im Winter locken mehrere Skigebiete in der näheren Umgebung. Am schnellsten und einfachsten erreichbar (auch ohne Auto) ist Melchsee-Frutt (14 Liftanlagen): Einfach nach 5 Gehminuten vom Wohnheim aus am Bahnhof in den Bus und 20 Min. später an der Talstation in die Gondel steigen. Im Sommer kann man wandern/biken, im See schwimmen, Ruderboote ausleihen oder die Beachvolleyball-Felder am See nutzen. Außerdem gibt es einen Activparcours im Wald und einen Minigolfplatz. Sarnen bietet neben vielen Restaurants auch zwei oder drei Bars und ein kleines Kino.
Luzern ist nur 25 Min. (per Zug) entfernt und bietet alles, was zu einer Großstadt gehört, inkl. Bars und Clubs. Die UA- (und ärztl.) Kollegen waren alle sehr nett, wir haben viel gemeinsam unternommen...

Gehalt: CHF 1100,- brutto, ca. 750,- netto (Kosten für Wohnheimzimmer und AHV/IV).
Fotos: Das Spital, der Spital-eigene Rettungsdienst, Küche im Wohnheim.

Fazit: Der Kanton Obwalden wirbt mit dem Slogan "Obwalden - Geimtipp". Das kann man so auch auf ein Tertial im KSOW übertragen: Schönes gemütliches Spital mit netten Kollegen, super Betreuung / Einbindung ins Team sowie wunderbaren Freizeitmöglichkeiten in traumhafter Umgebung!
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre im Voraus. Aber ggf. auch kurzfristig (3-6 Monate) möglich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Punktionen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13