PJ-Tertial Innere in Spital Wattwil (6/2015 bis 9/2015)

Station(en)
Notfall, C0, C2
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Halli hallo!
Ich habe mein 3. Tertial im Spital Wattwil als Unterassistentin gemacht und durfte sehr selbständig arbeiten, habe mich vollständig in das super nette Team integriert gefühlt. Das Spital Wattwil ist ein relativ kleines Spital. Mein Ziel war es einen Ueberblick über häufigere Erkrankungen zu bekommen und nebenbei den Sommer in den Bergen zu geniessen. Wer jedoch hauptsächlich spezialisierte Medizin sehen möchte, ist eher fehl am Platz.

Die Hauptaufgaben: Man ist verantwortlich für Patientenaufnahmen, auf dem Notfall auch ambulante Betreuung der Patienten. Unter Rücksprache mit dem Assistenzarzt, dem man zugeteilt ist, ist man verantwortlich für Anordnung von Laborwerten, Röntgenbildern, Physiotherapie, Medikation etc. Letztlich wird der Patient mit dem zuständigen Kaderarzt/Oberarzt besprochen und man verfasst einen ausführlichen Eintrittsbericht. Ich habe immer an den Visiten teilgenommen und durfte zum Teil eigene Patienten betreuen, Verläufe schreiben, Briefe schreiben. Blutabnahmen und Braunülen übernimmt in der Schweiz die Pflege. Gelegentlich wurde ich zum Propofolspritzen bei Koloskopien/Gastroskopien eingesetzt.
Man darf durchrotieren und sieht jeden der Bereiche, Geriatrie mit häufig komplexen Patienten, die Station für Allgemeine Innere Medizin, teilweise auch die IMC und den Notfall, wo querbeet alle möglichen Patienten, bis zu Kindern, kommen.
Das Team ist super nett. Da es ein kleines Spital ist, kennt man alle schnell, die Hierarchien sind relativ flach. Auch den Kontakt zur Pflege habe bisher nicht so positiv und angenehm erlebt.
Eine Zusatzaufgabe, die man sich mit den Chirugischen Unterassistenten aufteilt, sind die Picketdienste. Das sind Bereitschaftsdienste, die sowohl unter der Woche nachts, als auch am Wochenende zu leisten sind. Etwa 1 Tag pro Woche und 1 Wochenende pro Monat für einen. In der Regel wird man zum Haken halten in den OP gerufen, was insgesamt aber nicht häufig passiert. Der Vorteil ist, dass man pro Pickettag einen halben Tag Kompensation erhält. Man kann sich also freie Zeit "erarbeiten".
Ich habe relativ lange gearbeitet, konnte jedoch immer Pausen machen, habe nie ein Mittagessen verpasst. Ein zusätzlicher Ausgleich ist der Urlaub, den man ab 3 Monaten Arbeitszeit erhält. Bei einem gesamten Tertial sind das 7 Urlaubstage. Die Urlaubstage und auch Kompensationstage werden im übrigen nicht als Studientage gezählt.
Mittagessen kann man im Spitalrestaurant zum Mitarbeiterpreis. Für ca. 9 Franken kann man soviel man möchte, von dem leckeren Essen nehmen. Wem das zu teuer ist, darf auch selbst Essen mitbringen. Dafür gibt es eine Mikrowelle im Restaurant.

Einen spezifischen Unterassistenten-Unterricht gab es bislang nicht. Jedoch war einer der Oberärzte sehr motiviert, dies zu beginnen. Unregelmässig gab er - dann aber einen ausgesprochen lohnenswerten - Unterassistenten-Unterricht. Sonst kann man an allen Fortbildungen der Assistenten teilnehmen. Durch die Beprechung der aufgenommenen Patienten habe ich persönlich am meisten gelernt.

Man bekommt ein möbliertes Zimmer in einer schönen 4-er Wohngemeinschaften gestellt. Es gibt ein grosses gemeinsames Wohnzimmer und Balkon mit Aussicht auf Fluss und die Berge. Ich war überrascht, wie gut die Küche ausgestattet ist. Die Wohnung liegt etwa 15 Minuten zu Fuss vom Spital entfernt. Einen kostenlosen Parkplatz konnte man problemlos in der Strasse vor der Wohnung finden. Wattwil ist ein kleines Städtchen. Wenn man Natur, Kühe, Berge etc. liebt, ist man hier genau richtig. Falls man mehr Trubel braucht, kann man (mit dem Auto oder der Bahn) in ca 45 Min nach Sankt Gallen oder Zürich fahren. Wenn man häufig mit dem Zug fährt, und Bergbahnen nutzt, lohnt sich Halbtax.

Wer zu Beginn des Monats kommt, sollte nicht vergessen, genug Geld bis zum ersten Gehalt dabei zu haben. Über alle bürokratischen Dinge und noch viel mehr wird man von Frau Gähwiler am ersten Tag perfekt informiert. Eine Kontoeröffnung kann man problemlos in der ersten Woche erledigen.

Das Bruttogehalt lag bei ungefähr 1200 Franken monatlich. Ich hatte nach Abzug von Wohnungsmiete, Rentenversicherung etc. noch ca. 650 Franken im Monat zur Verfügung. Das meiste davon habe ich für Essen ausgegeben, das in der Schweiz generell wie alles andere teurer als in Deutschland ist. Für Ausflüge in die Berge und in die nächsten Städte etc. hat es aber locker gereicht. :-)
Bewerbung
Ich habe mich ganz unkompliziert ca. 1,5 Jahre vorher per Email bei Rita Zimotti ( rita.zimotti@srft.ch) beworben. Kurzfristig kann man es sicher aber auch noch versuchen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Punktionen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
Brutto etwa 1200 Franken/Monat
Gebühren in EUR
ca. 550 Franken/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2