PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Klinikum Coburg (1/2015 bis 3/2015)

Station(en)
Station 71/Praxis
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Das Wahltertial Allgemeinmedizin in Coburg war mein 3. Tertial, die beiden anderen hatte ich extern an einem anderen Krankenhaus verbracht.
Coburg war mein Wunschort, da ich das Konzept mit geteiltem Tertial (1. Haelfte Klinik, 2. Haelfte Hausarztpraxis) interessant fand und von anderen nur Gutes gehoert hatte. Ich habe die Wahl nicht bereut, es war mit Abstand das beste und lehrreichste Tertial fuer mich.

Station:
Die Station 71 ist eine Station fuer Allgemeinmedizin und Fruehrehabilitation mit Patienten aus jeder denkbaren Fachrichtung, so dass man ein breites Spektrum zu sehen bekommt. Der Schwerpunkt liegt aber schon auf geriatrischen Patienten und Fruehreha, also hat man viele Patienten mit Synkopen, Z.n. Sturz, unfallchirurgische Patienten, Patienten mit Pneumonie und anderen Infekten, Herzinsuffizienz, Demenz, Delir und Co.
Es wird viel Wert auf interdisziplinaere Zusammenarbeit gelegt. So gibt es einmal pro Woche eine Rehabesprechung, an der Aerzte, Pflege, Therapeuten (Physio, Ergo, Logopaedie) und Sozialdienstmitarbeiter teilnehmen, sowie eine taegliche interdisziplinaere Morgenbesprechung. Die Physio- und Ergotherapeuten arbeiten fest auf der Station und machen neben der Therapie auch viel geriatrisches Assessment, so dass man da auch viel mitbekommt.
Der Umgang mit dem nichtaerztlichen Personal ist freundlich und man wird nicht ausgenutzt. Ein bisschen schade und ungewoehnlich ist die Tatsache, dass die Pflege nicht an der normalen Visite teilnimmt.
Das Aerzteteam ist durchweg sehr nett und hilfsbereit. Sowohl der Chefarzt als auch die Oberaerzte sind sehr praesent und bei Fragen und Problemen fuer die Assistenten und uns immer ansprechbar, da sie ja nicht in den OP oder irgendwelche Funktionsabteilungen muessen, wie es in vielen anderen Abteilungen ist, wo man Glueck hat, wenn der OA am Ende des Tages 5 min Zeit fuer die Besprechung der Neuaufnahmen hat.
Der Chefarzt schwebt auch nicht wie ein hoeheres Wesen durch die Gaenge, sondern ist sehr freundlich und locker. Man hat das Gefuehl, dass er sich ueber PJ´ler freut. Die Donnerstagsfortbildungen bei ihm waren immer gut, meistens waren es Fallbesprechungen oder es ging um geriatrisch-internistische Themen wie Multimedikation o.ae. Einen Teil der Fortbildungen uebernimmt die Oberaerztin, die Palliativmedizinerin ist, so dass man auch hier gute Einblicke bekommt.
Die Assistenzaerzte zur Zeit meines Tertials waren richtige Goldschaetze. Sehr nett, engagiert und immer auf der Suche nach interessanten PJ´ler-Aufgaben. Es galt stets das Motto, dass wir PJ´ler zum Lernen da sind und moeglichst viel fuer den spaeteren Arbeitsalltag "mitnehmen" sollen. Man kriegt jede Unterstuezung, die man braucht, und kann alle Aufgaben uebernehmen, die anfallen, ganz nach dem Motto: "Du darfst alles, musst aber nichts".
Als PJ´ler macht man die Visite mit, legt Nadeln, nimmt nur gelegentlich Blut ab (eigene Blutentnahmeschwester), macht Aufnahmen, Sonos (mobiles Sonogeraet), alle anfallenden praktischen Dinge (Ports, Punktionen, EKs), Anforderungen, Rehaantraege, Briefe usw. Nach ein paar Tagen Eingewoehnung betreut man dann seine eigenen Patienten, die man auch direkt OAe oder dem Chefarzt vorstellt. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der Stationsarbeit, was einen sehr gut auf den Arbeitseinstieg als Assistenzarzt vorbereitet.

Es gibt sehr viele Fortbildungen verschiedener Disziplinen (v.a. Innere, Chirurgie, Radio), die man jederzeit besuchen kann und die ueberwiegend sehr gut und abwechslungsreich sind. Aufgrund des verkuerzten Tertials und meiner Zeit in der Praxis habe ich leider nicht ganz so viel davon gehabt - schade. Nutzt die Fortbildungen auf jeden Fall, das Angebot ist gross!

Praxis:
Den zweiten Teil des Tertials habe ich in der Praxis Gregor/Mueller/Schmitt verbracht. Fuer diesen Teil schreibe ich eine extra Bewertung. Hier nur so viel: Absolute Empfehlung!!!

Einziger Wermutstropfen war bei mir die Tatsache, dass das Tertial durch Feiertage und Urlaub (war das 3. Tertial) stark verkuerzt war und ich somit jeweils nur wenige Wochen auf Station und in der Praxis verbringen konnte. Leider kann man sich in Wuerzburg die Reihenfolge ja nicht aussuchen, sonst haette ich niemals mein Wahltertial auf das 3. Tertial gelegt.

Insgesamt ein sehr lehrreiches und schoenes Tertial! Empfehlenswert, auch als Teil des Innere-Tertials moeglich!
Bewerbung
Dekanat
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
EKG
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Punktionen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
335

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4