PJ-Tertial Visceralchirurgie in Inselspital Bern (11/2014 bis 3/2015)

Station(en)
Station H
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Allen, die ein PJ in der Schweiz in Erwägung ziehen kann ich das Inselspital in Bern nur ans Herz legen. Mein Tertial dort war rückblickend einfach klasse. Wir wurden zu jeder Zeit als vollwertiges Mitglied des Teams angesehen und nicht nur als Studenten, die zum Haken halten gebraucht werden. Das war auf der einen Seite natürlich klasse, auf der anderen Seite bedeutete es auch ganz klar, dass wir zum Arbeiten dort eingeplant waren, was teilweise wirklich viel war.
Die Bezahlung und auch die Wertschätzung meiner Arbeit haben es für mich aber immer aufgewogen, gerade wenn man mal länger am Tisch stand oder in den obligatorischen Hintergrunddiensten nachts ins Spital musste.

Wir Unterassistenten hatten einen Dienstplan, den wir eigenständig geführt haben. Wir konnten somit unsere Rotationen über die verschiedenen Stationen und Funktionen selbst planen und uns absprechen. Kontrolliert wurde dies vom PJ-Beauftragten dem es meist nur wichtig war, dass die OP-Säle besetzt waren.
Ein Arbeitstag begann gegen 07.30 damit, dass wir geschaut haben welche Operationen an dem Tag auf dem Programm standen. Wir konnten uns dann nach Interesse selbstständig einteilen. Danach folgte der Röntgenrapport, worauf es dann entweder in den OP, auf Station, oder in die Ambulanz ging. Je nachdem wie viel im OP los war gab es auch Tage, die man komplett im OP verbrachte. Das war teilweise anstrengend, aber auch für mich, der keine Chirurgie machen möchte absolut in Ordnung und spannend. An Tagen mit wenigen Operationen war die Arbeitsintensität zum Teil nicht ganz so hoch so dass man durchaus einen Kaffee in der Sonne zu sich nehmen konnte.
Dienstende war spätestens um 17.00, was eigentlich immer möglich war, wenn man keinen Hintergrunddienst hatte.

Einmal pro Woche war interdisziplinäre PJ-Fortbildung. Dazu kamen die wöchentliche Assistenten-Fortbildung, MoMo-Konferenz, sowie Oberarzt- und Chefarztvisiten.

Die Abteilung besteht aus der Viszeralchirurgie mit dem gesamten Spektrum der Chirurgie und auch vielen Transplantationen. Dazu sind die Gastro- und Hepatologie mit in dieser Klinik zusammen gefasst. Dadurch ist ein interdisziplinärer Kontakt extrem einfach und von den Chefs auch so gewünscht.
Die Notaufnahme ist eine eigene Abteilung, wodurch es nicht möglich ist dort zu arbeiten.

Urlaub wurde uns gewährt und wir konnten ihn auch ohne Probleme nehmen. Dazu kamen Ausgleichtage für die Hintergrunddienste, die man obligatorisch machen muss. Je nachdem wie viele Studenten zu der Zeit auf Station sind variiert es entsprechend.

Im OP war es jedes Mal möglich Fragen zu stellen, aktiv an der OP mitzuwirken und am Ende zu nähen. Je nach Operateur und Operation mal mehr mal weniger.
Das Inselspital ist ein Universitätsspital und das Patientengut entsprechend schwer krank. Dadurch ist es auch den Assistenten im ersten und zweiten Jahr oft nicht möglich während den Operationen mehr zu machen als wir Studenten.

Wer also Lust auf eine gute Ausbildung, ein tolles kollegiales Verhältnis und hohen Freizeitwert hat, der sollte sich auf jeden Fall in Bern bewerben. Ich denke ich spreche auch für meine Kommilitonen die mit mir dort waren, wenn ich sage, dass wir jederzeit mit gutem Gefühl an die vier Monate zurückdenken. Die Kollegialität, das entspannte und nette Miteinander auch in Stresssituationen hat mich so sehr beeindruckt, dass auch eine Zukunft als Assistent in Bern vorstellbar ist.
Eine tolle lohnenswerte Erfahrung.
Bewerbung
Ca. 1-2 Jahre im Voraus, das ist von Spital zu Spital unterschiedlich. Man kann aber auch kurzfristig auf freie Plätze hoffen. Ich habe mich 2-3 Monate vorher beworben.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1100 Euro
Gebühren in EUR
keine, nur Wohnheim

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2