PJ-Tertial Psychiatrie in Schlosspark-Klinik Charlottenburg (8/2014 bis 11/2014)

Station(en)
3ab
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Habe mich eher zufällig für die Schlosspark-Klinik entschieden - was für ein Glück dass es so gekommen ist!
Psychiatrie als Wahlfach war mein erstes Tertial, und ich habe wahnsinnig viel gelernt. Das Haus ist sehr klein und hat ansonsten noch eine Innere, Chirurgie, Neuro und Augenabteilung. Die psychiatrische Abteilung ist hervorragend, und der Chef besteht darauf dass man als Student so viel wie möglich selbst tut und dabei lernt (wobei er das natürlich nicht ganz kontrollieren kann). Man wird als PJler quasi einem Assistenzarzt gleichgestellt und kann (nach einer Phase der "Einschulung") sehr selbstständig arbeiten. Das gesamte Team ist supernett und man wird sehr freundlich aufgenommen. Meine Station hatte den Schwerpunkt Suchterkrankung, wehalb es mit auch möglich war selbst "Suchtseminare" für Patienten zu halten (dabei können die Pats Fragen stellen die ich dann beantwortete) - das ist aber nicht verpflichtend. Ich hatte trotz dem Suchtschwerpunkt auch viele andere Patienten, das gesamte Spektrum an psychischen Erkrankungen war also abgedeckt. Das Team (Ärzte sowie Pflege) auf meiner Station war ein Traum, jeden Morgen wird zusammen gefrühstückt (einmal die Woche auch mit der Oberärztin) und auch wenn nachmittags mal nichts los ist, setzt man sich für ein Käffchen zusammen. Der Assistenzarzt, der zu dem Zeitpunkt auf der Station rotierte, war super freundlich und kompetent, und nahm sich, auch wenn er selbst viel Arbeit hatte, IMMER Zeit für mich und erklärte mir alles was ich wissen wollte.
Ich möchte hier auch nochmal erwähnen dass ich bis zu diesem Tertial (fast) keine Erfahrung in der Psychiatrie hatte, allerdings sehr interessiert war, und erausfinden wollte ob ich nach dem PJ dieses Fach wählen soll. So "blank" (mein psychiatrisches Wissen um Erkrankungen und Therapie war wirklich beschränkt) ich in das Tertial gegangen bin, habe ich mir in den 4 Monaten ein unglaubliches Wissen um die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und deren Therapie aneignen können, und weiß jetzt, dass ich Psychiaterin werden möchte.

Tagesablauf:
Um 8.00 auf der Station, die Blutabnahmen/Braunülen werden vom PJler erledigt (das sind allerdings nicht viele, meist waren es um die 5 - Psychiatrie yay!). Um 8.30 pünktlich zur Morgenbesprechung (der Chef ist sehr aif Pünktlichkeit bedacht), danach geht's auf die Station um Aufnahmen zu machen. Meist waren es 2-3 am Tag, manchmal auch keine (stationäre Verweildauern auf der Psychiatrie sind einfach länger). Die Aufnahmen wurden zwischen den 2 Assis und mir aufgeteilt, anschließend stellte ich meinem Assistenzarzt den Patienten vor und wir gingen offen gebliebene Fragen durch (er nahm sich hierzu immer Zeit für mich). 12.30 (pünktlich!!) Mittagsbesprechung, danach zusammen Mittagessen. Am Nachmittag kümmerte sich um die Dokumentation der Aufnahmen, Arztbriefe, Konsile, Untersuchungen, Anrufe,... alles was so anfällt. Gegen 14.30 stellte man dann die Neuaufnahmen der Oberärztin vor. Ich konnte fast immer pünktlich um 16.30 gehen (blieb aber gerne auch mal länger wenn es viel Arbeit gab).
Oberarztvisite donnerstags, Chefarztvisite freitags - alle 2 Wochen. Montags um 13.30 ist Fortbildung, die meist sehr informativ ist, manchmal auch als Gelegenheit zum Power-Napping genutzt werden kann. Donnerstags nach der Mittagsbesprechung Kurzfortbildung. Insgesamt ist der gesamte Ablauf der Arbeitsalltages und der gesamten Abteilung unglaublich gut strukturiert und effektiv!
Im Laufe der Zeit war es mir dann auch möglich, eigene Patienten zu betreuen (immer in Rücksprache mit meinem Assistenten). Jeden meiner Entlassungsbriefe ging er gegebenenfalls mit mir durch, ich kann gar nicht sagen wie viel ich dabei bei Formulierung etc gelernt habe.
Es ist auf eigenen Wunsch auch möglich bei Nachtdiensten mitzugehen, und auch gern gesehen (jedoch nicht Pflicht) ab und zu mal um 7.30 auf der Matte zu stehen um selbst EKT-Behandlungen durchzuführen.
Eins muss jedoch erwähnt werden: Der Chef glaubt nicht an die Existenz von Studientagen :) es war mir jedoch möglich 2 mal eine "Ausnahme" zu machen und frei zu bekommen.

Insgesamt ein wirklich tolles Tertial, fachlich sowie menschlich mit den Kollegen. Absolut zu empfehlen!
Bewerbung
Als österreichische Studentin habe ich mich direkt am KH beworben unter vivian.wirth@schlosspark-klinik.de, ca 6 Monate vorher.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2