Ein chirurgisches Praktikum im Regionalspital Surselva kann ich allen empfehlen, die gerne die häufigsten allgemeinchirurgischen Eingriffe sehen bzw. assistieren und sich auch für Orthopädie/Traumatologie interessieren. Und vor allem auch denjenigen, die gerne ihre Freizeit in den Bergen verbringen! (Bergsport, Badeseen, etc. liegen praktisch vor der Tür). Das Regionalspital Surselva liegt mitten in den Bergen/Skigebiet und ist deshalb stark Saison-abhängig belegt. Ich war in der ruhigeren Sommerzeit da, habe aber trotzdem viele verschiedene OPs gesehen. Im Winter ist das Spital vor allem mit traumatologischen Patienten belegt. Ansonsten wird in Ilanz auch neurochirurgisch, urologisch, gynäkologisch und pädiatrisch z.T. durch Belegärzte operiert.
Das Regionalspital Surselva ist klein und familiär. Das Arbeitsklima ist sehr persönlich und herzlich. Vom Personal organisiert gibt es viele verschiedene Freizeitaktivitäten wie Fussballspielen, Volleyball, gemeinsame Ausflüge / Abendessen etc.
Als Unterassistent eingesetzt wird man auf der Bettenstation, im OP und auf der Notfallstation (abhängig davon wo es ein UA braucht und was dich interessiert). Man macht täglich die Eintritte und präsentiert die Patienten dann dem Assistenzarzt/-ärztin.
Während meinen 2 Monaten konnte ich sehr viel lernen. Die Kaderärzte haben mich extrem viel selber machen lassen! Ich konnte viel nähen (und habe viele verschiedene Nahttechniken gelernt) und sogar kleine OPs durchführen (vom Schnitt bis zur Naht, natürlich unter genauer Kontrolle, was super Spass gemacht hat). Während den OPs haben sie sich sehr bemüht viel zu erklären und Fragen zu beantworten.
Der für die Unterassistenten zuständige Assistenzarzt nimmt sich viel Zeit für gutes Teaching. Ich konnte unter anderem die Untersuchungstechniken der Chirurgie/Orthopädie lernen und üben. Ansonsten gibt es am Spital jeweils dienstags den chirurgischen Journal Club, 1x/Woche eine Fortbildung der Inneren Medizin, 1x/Monat der Anästhesie und eine öffentliche Fortbildung für Hausärzte mit anschliessendem Abendessen und andere Veranstaltungen.
Als negativer Punkt zu erwähnen ist die Pflicht der PJ-ler einen Nacht-/Wochenenddienst abzudecken. Dabei werden die Dienste unter den chirurgischen und medizinischen Studenten aufgeteilt. Meistens wird man nicht gerufen, aber man kann sich trotzdem nicht weiter als 30min. Anfahrtszeit vom Spital entfernen. Bei 7 Tagen Dienst werden 2 freie Tage kompensiert.
Ich kann das Regionalspital Ilanz für ein chirurgisches PJ nur empfehlen!
Bewerbung
Allgemein ist das Spital froh um Unterassistenten. Es lohnt sich auch kurzfristig/spontan nach einer Stelle zu fragen. Im Winter sind die Plätze schneller vergeben.