PJ-Tertial Innere in Spital Walenstadt (8/2013 bis 12/2013)

Station(en)
B2, B3, C3
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Spital Walenstadt ist ein sehr kleines Spital mit circa 90 Betten in sehr idyllischer Lage. Aber der Reihe nach:
Der erste Tag war sehr gut organisiert. Jeder PJler oder hier UHU genannt bekommt ein eigenens Telefon und eine Patchkarte. Alles Organisatorische bzgl. der Aufenthaltsgenehmigung regelt das Sekreteriat (die 70 Franken dafür werden vom ersten Gehalt abgezogen). Der Tag beginnt um 7:45 mit der Frühbesprechung, in der die stationären Aufnahmen und der Nacht kurz vorgestellt werden. Dann ist erst mal 15 Minuten Kaffeepause, bevor die Röntgenbesprechung um 8:15 beginnt. Im Anschluss daran geht man auf die Stationen oder in die Notaufnahme. Es gibt keine feste Aufteilung. Dies müssen die PJler am besten untereinander besprechen.
Während meines Aufenhaltes war ich auf 3 Stationen (B2, B3 und C3).
Die Hauptaufgabe der Pjler ist, wie schon beschrieben, die Betreuung der PTA Patienten. Hierbei sollte nicht verschwiegen werden, dass dies eine sehr bürolastige Aufgabe ist. Man schleust die Patienten durch den 3 tägigen Aufenthalt nach einem strikten Schema. Hierzu gehört neben der körperlichen Untersuchung, das Messen der ABIs, Anmeldungen von Labor, EKG, Röntgen, die Aufklärung zum Eingriff sowie die Vorstellung der Patienten beim Chef. Sicherlich ist es eine Aufgabe die eine Zeit lang ok ist, nach 8 Wochen jedoch sehr monoton wird. Denn leider sieht man wegen des hohen Zeitaufwandes wenig andere Innere Medizin und hat teilweise keine Zeit um beispielsweise bei der Visite mitzugehen, da man zu sehr mit den PTA Patienten beschäftigt ist. Das gleiche Prozedere wie bei den PTA Patienten gilt es für die stationären Kolos und Gastros zu bestreiten. Die PTA Patienten liegen meist auf Station B2. Die Schwestern dort sind etwas speziell;-)
Im Anschluss daran war ich 3 Wochen auf der Notaufnahme. Dies hat mir deutlich mehr Spass gemacht, da es einfach wesentlich abwechslungsreicher ist. Je nachdem welcher Assistent gerade dort ist, kann man die Patienten selber aufnehmen und in Absprache Verordnungen schreiben. Leider war im Sommer recht wenig los, sodass es sogar Tage ohne Patienten in der Notaufnahme gab. In dieser Zeit haben uns die Chirurgen Naht und Knoten-techniken beigebracht. Allgemein gilt, da das Spital sehr klein ist, hat man auch viel Kontakt zu anderen Fachbereichen. Die Chirurgen haben einem viel gezeigt und auch mal nähen lassen, wenn keine internistischen Notfälle da waren.
Meine letzten Wochen habe ich dann auf der Privat und Palliativstation B3 verbracht. Hier hatte ich eine wirklich sehr interessante Zeit und konnte eigene Patienten betreuen.
Abends gegen 16:30 kommen dann die Schlafpatienten, die man kurz ausfnehmen muss. Auch hier sollte man sich mit den anderen PJ lern absprechen, wer welche Patienten übernimmt.
Das Teaching fällt am Spital eher mau aus. Während des Alltags bekommt man von den Oberärzten so gut wie nichts erklärt und wenn nur aus Nachfrage. Da alle Assietenten auch erst max. 1,5 Jahre da sind, hat man keine Chance Punktionen durchzuführen. Sonos darf man auch nicht machen, da PJler keinen Sonokurs vorweisen können. Kaderarztfortbildungen finden eher sporadisch statt. Journals und Patientenvorstellungen werden circa 1x/Woche von den Assistenten gehalten.
Insgesamt gilt, das gesammte Kollegium im Spital (ist bis auf ein paar Ausnahmen (aber die gibt es ja überall) sehr nett. Wer sich wirklich für Innere interessiert sieht wenig "Spektakuläres", es gibt eben auch nur eine Überwachungs- aber keine Intensivstation. Handanlegen kann man selber wenig, da die jungen Assistenten alle erstmal Vorrang haben.
Zudem hat man als UHU, egal in welchem Fachbereich man ist, chirurgische Pikett Dienste. Diese sind je nachdem wie viele UHUs gerade da sind mindestens 1 mal pro Woche als Nachtdienst und circa alle 3-4 Wochen als WE-Dienst von Freitag abend bis Montag morgen. Diese Dienste werden mit Kompensationstagen ausgeglichen (Pro Nacht gibts 1/3 Tag Komp. und pro WE 1 ,5 Tage Komp.)
Während meiner Zeit habe ich im Personalwohnhaus gewohnt. Dieses ist wirklich top ausgestatt.Die Zimmer sind mit neuen Möbeln bestückt. Die Küche und Bäder werden von Reinigungskräften mehrmals pro Woche geputzt. Das Wohnheim kostet circa 320 Franken im Monat plus einmalig 70 Franken Endreinigung.
Zu Walenstadt: Gerade im Sommer hat mir die Umgebung richtig gut gefallen. Sei es das Baden im See, ausgiebige Bergtouren, Ausflüge nach Zürich, Luzern oder Italien. Alles ist gut zu erreichen und von der Landschaft wirklich wunderschön.
Mit den Assistenten wurde sich abends auch mal zu Grillen getroffen, Ausflüge gemeinsam gemacht oder gemeinsam gekocht. Dies hat mir grosse Freude bereitet und man hat sich sehr schnell aufgenommen gefühlt:-)
Also insgesamt gilt für Walenstadt: Freizeitmöglichkeiten top, medizinisch war das Haus für mich wohl etwas zu klein und das Teaching war meiner Meinung nach zu wenig.
Bewerbung
Die Plätze werden ein Jahr im Vorraus vergeben
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
900
Gebühren in EUR
350

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93