PJ-Tertial Chirurgie in Spital Frutigen (4/2013 bis 7/2013)

Station(en)
Chirurgie und Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
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Kommentar
HAKEN und KLAPPE halten!

Frutigen ist ein kleines Dorf mitten in den Bergen. Die Landschaft ist sehr schön. Es gibt nicht sehr viel zu tun. Es ist allerdings perfekt zum Ski fahren, Mountain-Biking oder Wandern.
Die Assistenzärzte waren sehr nett und haben sich bemüht ihr Wissen zu vermitteln. Außerdem hat man sich regelmäßig Abends getroffen (Spiele-Abend, Grillen, etc.).
Es ist ein kleines Krankenhaus mit einem kleinen Team ohne Intensivstation. Notfalle wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle wurden direkt nach Bern geflogen.
Die Chirurgie und Orthopädie sind 1 Station und man ist somit für beides zuständig.

Plus Punkte:
- Man lernt Wundversorgung.
- Viel selbstständiges arbeiten.
- Man kann an einem sehr guten Nahtkurs teilnehmen.
- Wenn man will, kann man eigene Patienten übernehmen.
- Die Bezahlung von ca. 880 Franken.
- Günstiges wohnen im KH möglich.
- Die wirklich sehr schöne Landschaft.
- Sonst auch nette und engagierte Ärzte die einem etwas beibringen wollen und bei Problemen helfen (wie der Oberarzt Dr. Häfliger).

Minus Punkte:

- Fortbildungen gibt es eigentlich weniger. Gelegentlich wurden in der Gruppe EKG´s besprochen. Auf Anfrage wurde mit uns 2 mal ein Untersuchungskurs gemacht.

- Ein sehr großer Nachteil waren die Arbeitszeiten. Es fing jeden Morgen um 7:40 Uhr mit einer Frühbesprechung an. Leider kamen wir nur sehr selten vor 18 Uhr raus. Manchmal habe ich bis 20 Uhr irgendwelche Schreibarbeiten erledigt. Die Dienste waren eine Katastrophe. Es muss immer ein PJler abrufbereit sein bzw. einen Wochenendtag arbeiten. Normalerweise hat das Spital wohl 4 PJler. Da wir aber nur zu Zweit waren, hatte ich jeden 2. Tag Rufbereitschaft / Dienst! Manche Tage stand ich bis 1 Uhr nachts im OP. Dafür bezahlte man uns den letzten Monat, obwohl wir in diesem unsere Urlaubstage genommen haben. Was aber normalerweise nicht der Fall ist.

- Ein weiterer großer Minuspunkt ist der Chef der Abteilung (Dr. Heim). Da die Abteilung sehr klein ist, hat man viel mit ihm zu tun. Er bevorzugt wohl eher Schweizer. Er sagte: "Nehmen sie das nicht persönlich. Ich habe Probleme einen Nachfolger zu finden weil sich nur Deutsche bewerben". Weiterhin beantwortete er mir im OP keine Fragen und sagte des öfteren: "Halten sie den Mund und arbeiten sie weiter". Er hat mir nichts beigebracht, er lies mich nicht nähen und er beschimpfte mich als "Kotzbrocken". Weiterhin sagte er: "Nehmen sie sich nicht so wichtig sie sind nur Student". Es kamen Sprüche wie "So fallen sie durchs Examen", "Sie haben keine Ahnung" oder "Sie sind ein schlechter Student". Dabei habe ich teilweise über 60 Stunden die Woche für seine Abteilung gearbeitet! Am schlimmsten war allerdings, dass er mich mehrmals während einer OP mutwillig ungeschützt Röntgenstahlen ausgesetzt hatte. Das ist ganz klar Körperverletzung. Obwohl er mir einfach hätte sagen können, dass ich von der Röntgenröhre zurücktreten soll während er die Bilder macht. Als ich ihn darauf ansprach, hat er einfach nur gelacht.


Ich habe mich 2 Jahre vorher beworben und mich sehr auf das Tertial gefreut. Aufgrund des Abteilungsleiters und den langen Arbeitszeiten kann ich das Spital nicht empfehlen.




Bewerbung
Der Bericht mit den ganzen Einsern hört sich für mich an wie eine Stellenanzeige.
Man legt keine Braunülen und nimmt auch kein Blut ab. Man kann auch seine Studientage nicht sammeln weil man keine hat. Regelmäßige Fortbildungen gab es auch nicht.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca. 700

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
6
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.8