PJ-Tertial Innere in Klinikum Borna (8/2012 bis 12/2012)

Station(en)
10 und 14
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
PUH, also... ich versuch mal das Wichtigste zusammenzufassen.

Zuerst: Ich fand das Tertial sehr schön und würde es jederzeit (bzw. habe es schon zahlreich) weiterempfehlen! Obwohl ich von Innerer Medizin vor dem Tertial gefühlt garnichts wusste und Innere auch nie so "mein Ding" war, bin ich nun doch traurig, dass es so schnell vorbeigegangen ist. Ich habe unheimlich viel gelernt, fühlte mich richtig akzeptiert als Teil des Teams und wurde von jedem in meiner Ausbildung gefördert. Es hat mir also sehr gut gefallen und ich würde jederzeit gern wieder nach Borna gehen! (bzw fahren..)

Dann ein paar allgemeine Informationen:
Ja, man bekommt (zumindest noch bis April) 700 Euro und zwar ohne Abzüge (! :D), zudem jeden Tag kostenloses Mittagessen mit Getränk und Nachspeise, man kann auch jeden Tag gemütlich Mittagessen und muss nicht hungern, Kleidung wird gestellt und man kann sich jederzeit beim "Klausy" (Kleiderausgabesystem) neue Klamotten holen, man hat 16 PJ-Tage, die man mit Absprache auf Station auch sehr individuell nehmen kann (die meisten haben fleißig gesammelt und alles am Ende genommen, das war kein Problem), man kann Dienste mitmachen, wenn man möchte, muss aber keinesfalls, man kann fast immer pünktlich gehen (also schließt euch für die Fahrgemeinschaft am besten nicht mit den Chirurgen zusammen ;) ) mhhh.. und kostenlos parken kann man auch allerdings vorn vor dem KH auf so einem Schotter-Parkplatz.

Ich war erst auf Station 10, das ist die "Aufnahme-Station", auf die erstmal theoretisch alle Patienten aus der NFA kommen bzw. alle Patienten die am Monitor überwacht werden müssen. Letztendlich liegen hier also viele kardiologische Patienten, aber auch viele Alkoholiker mit Akutentzugsbehandlung. Zudem noch ein paar nephrologische Patienten, weil die OÄ Nephrologin ist. Die Patienten werden jedoch größtenteils recht schnell auf die normalen Stationen "verschifft", sodass man die Fälle leider häufig aus den Augen verliert. Hier bestehen deine Aufgaben vorallem im Aufklären, Vorbefunde organisieren und nur selten eine Blutabnahme oder ein kurzes Briefchen und was auch immer sonst noch so anfällt. (Durchaus auch mal Punktionen oder Ultraschalluntersuchungen)
Außerdem ist diese Station auch für die NFA zuständig, wo man dann als PJler auch den Großteil der Zeit mit Patientenaufnahmen verbringt. Das heißt viele, viele Anamnesen (man lernt den Patienten in kurzer Zeit die wichtigsten Informationen zu entlocken), körperliche Untersuchung, EKG und BGA auswerten (lernt man hier sehr gut!), Laborwerte anschauen, Vorbriefe anschauen. Wenn man möchte und dem Pflegepersonal Bescheid sagt kann man auch sehr viele Flexülen legen, sonst übernehmen das aber die Schwestern. Dann macht man sich Gedanken und überlegt sich vielleicht schonmal, was für Untersuchungen dem Patienten als nächstes nützlich sein können und stellt alles der Oberärztin oder eben dem gerade zuständigen Arzt vor und kann auch Fragen zu bestimmten Auffälligkeiten stellen, die meist geduldig beantwortet werden. Dann klärt man den Patienten meist direkt über anstehende Untershuchungen auf und muss nun nur noch die Stationen um ein Bett betteln (das übernimmt zum Glück meist die OÄ). Der Tag geht also schnell vorbei und man kennt viele Patienten, zudem weiß man bei der Röntgenbesprechung meist um wen es geht und sollte vielleicht auch kurz ein paar Notizen bereit halten um den Radiologen die Fragestellung noch einmal sagen zu können.
Der Nachteil ist, dass hier wenig Zeit für ausführliche Besprechungen bleibt und man sich viel zu Hause nochmal nachlesen muss. Auf Station 10 ist auch fast jeden Tag Chef-Visite. Herr Klamann stellt dem PJler dabei viele Fragen, allerdings ist er ein sehr netter Chef und ist auch nicht böse, wenn man die Antworten nicht weiß, er erklärt dann sehr viel.
Alles in allem ist es wohl eigentlich empfehlenswert erst auf die Station zu gehen, wenn man schon ein bisschen mehr Überblick über internistische Krankheitsbilder hat, sodass man dann nicht mit Kurve, Labor, EKG und sonstigem in Verwirrung gerät. Andererseits sieht man in der NFA sehr sehr vielseitige verschiedenste Krankheitsbilder und daher war es als Einstieg auch garnicht so schlecht.

Soooo, und dann war ich noch 6 Wochen auf der Gastroenterologie (noch Station 19). Hier fand ich es im Gegensatz zur NFA seeeeehr entspannt. Der Ablauf ist ähnlich: morgens 7 Uhr Röntgenbesprechung, dann Visite und anschließend Aufklärungen und die 3-4 geplanten Zugänge aufnehmen (also die direkt von zu Hause mit Termin auf Station kommen) und vielleicht mal ein Zugang von der 10 oder NFA. Auf dieser Normalstation ist allerdings viel mehr Zeit für die Visite eingeplant und man kann sich etwas mehr in jeden Fall hineindenken und reichlich Fragen stellen. Das Team auf der 19 ist auch noch netter als auf der 10 (wobei unten auch niemand jemals unfreundlich war). Wie gesagt, es läuft alles etwas entpannter und wenn man einen Patienten aufgenommen hat, kann man also nachher auch den ganzen Fall in Ruhe nochmal mit dem Arzt besprechen. Außerdem stehen hier aufgrund der gastroenterologischen Krankheitsbilder wie Leberzirrhose auch häufig Aszitespunktionen an, die man als PJler auch mal machen darf. Und man sollte sich trauen mit in die Endoskopie runter zu gehen, da werden dann Ösophagusvarizen ligiert, Gastroskopien und Coloskopien gemacht, Polypen entfernt, Stents in Gallengänge oder an sonstige Stenosen gelegt, ERCPs gemacht (also Gallensteine herausgeholt) und viele, viele weitere spannende Eingriffe. Beim Chef darf man sogar mal selbst ein wenig koloskopieren. Und auch wenn sonstige invasive Verfahren angewendet werden kann man da immer mit zuschauen gehen. Auf dieser Station muss man auch nur ab und zu Blut abnhemen, die Briefe sind auch an einer Hand abzählbar und man bekommt dafür meist sehr überschaubare Fälle. Mhhhh,.. ja, mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein.

Und übrigens fand ich auch den Umgang mit den Patienten sehr positiv, während der Visite wurde häufig auf die Sorgen und Nöte der Patienten eingegangen, die Ärzte sind nun wirlich meine Vorbilder für ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis, das hätte ich so in einem privaten Krankenhaus garnicht erwartet.Auch schwierige Situationen wie palliative statt kurative Therapie wurden offen angesprochen, sodass wirklich das Patientenwohl und nicht die Krankheit im Vordergrund stand.

Also, ich fand es auf beiden Stationen sehr schön und würde es, das betone ich jetzt definitiv das letzte Mal, jederzeit wiederholen!
Das Klima in der gesamten Inneren Abteilung ist sehr angenehm und man fühlte sich tatsächlich als Kollege akzeptiert. Und auch im restlichen Krankenhaus hatte ich das Gefühl, dass JEDER sein Wissen gern bereit ist mit einem zu teilen. Man muss nur das Zauberwort "PJler" erwähnen und sofort sind wirklich alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Da lohnen sich auch ein paar extra Kilometer... :/ Es sind übrigens etwa 25-30 Minuten Fahrt
Mit Fahrgemeinschaften war es aber auch sehr günstig. Wir sind immer zu viert gefahren und es waren denke ich im Monat etwa 20 Euro für jeden.

inzwischen bekommt man keine 700 Euro mehr sondern nur noch um die 500, und das essen ist dann nicht mehr kostenlos, wenn ich das richtig verstanden habe.
Bewerbung
uber zentrale einschreibung, als erste präferenz
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
700

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47