also ich hab da mein letztes tertial gemacht und am ende meine 20 tage urlaub genommen, daher war ich nur 12 wochen da. jeweils 6 wochen auf KE (akutstation) und K1 (da sind eher ältere patienten). das sind die beiden großen von den insgesamt 4 psychiatrischen stationen im haus. beide stationen verfügen sowohl über einen geschlossenen als auch einen offenen bereich...
als pj'ler kann man dort nicht meckern. alle sind nett zu dir, es wird dir viel erklärt und die ärzte und die anderen angestellten nehmen sich viel zeit für dich. ich habe dort viele verschiedene krankheitsbilder gesehen und eine ganze menge gelernt. hin und wieder habe ich kunst- und ergotherapeuten sowie psychologen und sozialarbeitern über ihre schultern geschaut, was mir doch ein sehr großes verständnis vom "multidisziplinären setting" vermittelt hat. öfter kommen auch richter und anwälte vorbei und hören patienten und ärzte wegen richterlicher beschlüsse an, was auch sehr interessant ist. hat dein stationsarzt den "pieper", kannst du mit ihm oder ihr in die notaufnahme gehen, was sowieso spannend ist. im prinzip hast du am ende so gut wie jedes psychiatrische krankheitsbild gesehen (bis auf suchterkrankungen, wie ich finde, da hab ich nicht so viel gesehen),
los geht es immer um 08:15h mit der frühbesprechung und da die ärzte alle wirklich supernett sind, kann man praktisch bleiben so lange wie man will. der unterricht nachmittags fiel öfter aus, das war doof, aber das muss ja nicht immer so sein. wenn er denn stattfand, war er daür wirklich gut.
als pj'ler auf station kannst du leider nicht ganz sooo viel machen. nach einer weile wirst du auch eigene patienten betreuen dürfen. und selbstverständlich bist du bei allen visiten und auch (wenn die patienten dies möchten und die meisten haben kein problem damit) bei den einzelgesprächen vorbei. nun ist es aber so, dass nicht jeden tag hunderte leute untersucht und aufgenommen werden müssen, sodass man als pj'ler auch mal das gefühl hat, dass gerade nix los ist. aber dann geht man eben mal früher oder schaut nochmal in der kunsttherapie vorbei, also alles ganz entspannt...