PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Israelitisches Krankenhaus (12/2012 bis 1/2013)

Station(en)
2b
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Organisation:
Am 1. Tag wusste keiner Bescheid, dass wir kommen. Die Chef-Sekretärin hat also erstmal mit der ltd. Oberärztin telefoniert und Bescheid gesagt. Dann wurden wir kurz begrüßt und auf die Stationen verteilt. Wir waren zunächst auf einer Station 4 PJler und eine Hospitantin, was viel zu viel war und wir uns oftmals langweilten und unsere Zeit absaßen. Wir wurden also von einer Mit-PJlerin rumgeführt und bekamen alles gezeigt. Von den 3 Assistenzärztinnen hatte nämlich keiner Lust/Zeit dazu. Die Person, die für Kleidung und Schränke zuständig ist, arbeit nur Dienstag und Donnerstag - natürlich praktisch, wenn die meisten Leute am Montag anfangen.

Team: Die Stimmung im Israelitischen Krankenhaus untereinander ist einfach schrecklich. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Die Oberärzte hacken auf den Assistenten rum und die lassen es an den PJlern aus. Generell sind die Hierarchien dort sehr steil und man steht als PJler schlecht da. So fiel desöfteren der Satz: "Blutentnahme? Dafür haben wir PJler." Nach 8 Wochen wusste keiner meinen Namen. So viel zum Ansehen.
Im OP ist die Stimmung besser. Die Pflege ist meistens nett.

Tagesablauf: Der Tag beginnt um 7:00Uhr mit den Blutentnahmen, die komplett von den PJlern gemacht werden. Anschließend noch auf die Privat-Station oder auf der anderen Station Blut abnehmen. Je nachdem wie viele anfallen. Meist beginnt währenddessen schon die Visite, wo man weder vorher Bescheid bekommt, noch das auf einen gewartet wird. Dann ist man jeden Tag im OP eingeteilt. Welche OP das ist, erfährt man am Morgen. Dann wird man vom OP Personal auf den Pieper angerufen und in den OP gebeten. Leider ist das hier sehr unterschiedlich in wie vielen und was für OPs man eingeteilt ist. Das könnte besser organisiert sein. So kommt es vor, dass einer von 11.00-17.00 im OP ist und ein anderer gar nicht. Wenn man nicht im OP eingeteilt ist, hilft man in der Ambulanz aus und nimmt Patienten auf. Die Patienten kommen alle elektiv. Es gibt keine Notaufnahme. Die Patienten kommen bis 12:00Uhr in die Ambulanz. Untersuchungen macht man weitgehend allein und keiner interessiert sich anschließend dafür, was du untersucht hast.
Um 14.45 findet die Röntgenbesprechung statt. Anschließend ist Intensiv-Visite und OP Planung für den nächsten Tag.
Dienstag und Donnerstag sind die langen Tage. Dienstag ist Chef-Visite. Das heißt, die komplette Mannschaft dackelt mit dem Chefarzt über alle(!) Stationen. Wir waren so viele, dass die PJler in der Tür standen und weder den Patienten sehen noch seine Problematik hören konnten --> sehr sinnvoll also die ganze Geschichte. Meist ist dann gegen 17.00-17.30 Schluss.
Donnerstag ist im Anschluss an die OP Planung Onko-Konferenz und dann MoMo (Morbidität und Mortalität)-Konferenz. Auch hier ist dann gegen 17.30 Uhr Schluss.
Studientage gibt es nur für PJler die 16 Wochen da sind. Für alle anderen nicht. Hier müssen sich die PJler absprechen, damit mindestens einer da ist (Wer sollte auch sonst die Blutentnahmen machen?)
Früher gehen durfte man übrigens nie. Auch wenn nichts zu tun war, musste man seine Zeit absitzen. Das was in der vorherigen Bewertung steht, trifft also so nicht mehr zu.

OP: Im Israelitischen Krankenhaus wird bis auf Neuro, Knochen und Herz/Gefäße wirklich alles operiert.Von Schilddrüse- über Fundplicatio oder Rektum-Ca. Ich habe in meiner Zeit dort viel gesehen. Intrakutan nähen darf man oftmals auch. Das fand ich wirklich das Beste während der ganzen Zeit.

Fazit: Wer ein breites Spektrum sehen möchte, wird hier bestimmt fündig. Nur, ob man bereit ist sich dafür runter machen zu lassen, muss man sich vorher überlegen. Mir haben die 8 Wochen aber auch gereicht um einen Großteil zu sehen und ich war aufgrund der Stimmung und des Lästerns über Kollegen/ andere PJler auch sehr froh als meine Zeit dort um war. Man ist der Fußabtreter der Assistenten und auf ein nettes Wort wartet man vergebens.
Bewerbung
9 Monate im Voraus bei der Ltd. Oberärztin Fr. Dr. Emmermann
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.87