Der Tag begann meist um halbacht mit den üblichen Blutabnahmen, Flexülen legen und den Chemos anhängen. Dann hat man meist noch die halbe Visite mitbekommen, die aber auch häufig durch neue Aufträge unterbrochen wurden. Danach gings dann um elf zum Frühstück, zu dem man als PJler netterweise von der Station bzw. den Ärzten eingeladen wurde. Danach kamen dann die Patientenaufnahmen mit kompletter Anamnese, körperlicher Untersuchung, Blutentnahme und Zugang legen sowie einem EKG; auch die Anforderungen für die Chemos mussten ausgefüllt und gefaxt werden sowie Anmeldungen für konsiliarische Untersuchungen. Um ca. 15.00 Uhr kam dann die Oberärztin, die sich die neu aufgenommenen Patienten vorstellen ließ; danach musste man dann noch die Briefe der neuen Patienten schreiben bzw. vorbereiten sprich Status, EKG, Medis u.s.w. eintragen.
Eigentlich liest sich das so einfach, aber ich fand die Zeit dort mega stressig, weils manchmal echt viel war. Zumal das Fachgebiet und alles, was damit verbunden ist, eben auch nicht sooo alltäglich ist. Außerdem sind die BEs auch nicht immer so einfach gewesen und die Patienten waren aufgrund ihrer Gesamtsituation den PJlern auch nicht immer zugeneigt.
Als PJler wurde man von Seiten der Ärzte als vollwertiges Mitglied angesehen. Der Umgangston war sehr freundlich und auf Nachfrage wurde immer etwas erklärt, aber auch oft nur dann. Mir wurde fest versprochen, auch gerade im Hinblick auf das Stex, eine komplette körperliche Untersuchung zu machen und durchzusprechen das blieb aus. Zur ausführlichen EKG-Besprechung war nie Zeit. Die Ärzte hatten schon zu verstehen gegeben, dass sie sich uns gerne mehr widmen würden, es aber nicht schafften. Im Gegensatz dazu waren manche oft sehr, sehr fordernd und das frustriert dann schon mal dann und wann, wenn die Hilfestellung einfach mal nicht so gegeben ist und man bestimmte Dinge zum ersten Mal machen soll Ich hatte mein PJ dort machen wollen, weil ich bereits zum Blockpraktikum dort gewesen war letztendlich war ich aber wegen der mangelnden Betreuung enttäuscht, denn man hätte echt eine Menge lernen können und eben auch mehr als Rheumatologisches, denn die Station bietet ein breit gefächertes Patientenklientel mit allen möglichen internistischen Erkrankungen. Wegen der PJ-Tage konnte man sich gut mit den Anderen absprechen, der OA war auch sehr offen für diesbezügliche Wünsche. Es gab 1x/Woche eine Röntgen-Besprechung sowie 1x/Woche eine allgemeine Fortbildung der Abteilung; außerdem gibt es allgemeine PJ-Fortbildungen, immer freitags stattfanden, dafür musste man sich auch mehr als einmal die Zeit freischaufeln, um pünktlich zu sein oder überhaupt hingehen zu können.
Es gab nur wenige Pflegekräfte, die uns wirklich unterstützt haben und nett waren; andere haben uns entweder ohne Antwort stehen lassen oder rumgeblaht
Insgesamt hat es mir wegen des netten Umgangstons und dem Bemühen, uns etwas beizubringen, gut gefallen, es hätte aber eben auch besser sein können
Pünktliches Gehen war eher selten möglich.