PJ-Tertial Thoraxchirurgie in Universitaetsmedizin Goettingen (12/2006 bis 3/2007)

Station(en)
2013
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Hallo!

Ich beschreibe hier den PJ-Ablauf eines Tertials auf der THG-Chirurgie, auf der Station 2013 im o.g. Zeitraum.
Am ersten Tag erfolgte die Einteilung auf die einzelnen Stationen der Chirurgie; wer sich nicht explizit gegen die THG-Chirurgie aussprach, hatte hohe Chancen dort eingeteilt zu werden. Die ausgewählten PJ-Studenten wurden von Dr.T. - dem Vertrauensdozenten der THG, der übrigens immer um Ausgleich bemüht war, empfangen und auf die einzelnen Stationen verteilt.
Eine professionelle Einführung gab es jedoch nicht; die Verfahrensweise erschließt sich nach ungefähr einer Woche und ein paar Anschissen.

Station

Auf den Stationen gibt es keine Stationsärzte mehr, sondern ein s.g. Betreuungssystem; jeder Patient hat einen für ihn zuständigen Arzt. Der kommt irgendwann, wenn er Zeit hat. Früh morgens vor der Frühbesprechung (wenn man als PJler noch nicht da ist also) oder ganz spät, nach dem OP-Tag (was in der THG auch schnell mal 20Uhr sein kann). In der Regel macht er diese Visite dann auch alleine, da man als PJler (aus diversen Gründen) gar nicht mitbekommt, dass er da ist oder gar nicht mehr/noch nicht da ist.
Ich habe bei fragwürdigen Sachen immer Klebezettel in die Kurven gemacht, aber diskutiert wurde das nie. Es ist sehr vom Arzt abhängig, ob er sich Zeit nehmen kann/will oder nicht. Es gab hier rühmliche und unrühmliche Beispiele in der Abteilung.
Der Job des PJlers war es alles am Laufen zu halten; das bedeutet: morgens die Blutabnahmen, dann im weiteren Tagesverlauf, die Entlassungsbriefe zu schreiben, die einzelnen Untersuchungen für die Patienten anzumelden, neue Patienten aufzunehmen und eben entsprechend Flexülen zu legen und deren Voruntersuchungen anzumelden.
Also die unliebsamen Aufgaben eines Stationsarztes. Dass man es sich hier in keinster Weise mit dem Pflegepersonal verscherzen durfte, versteht sich von selbst.
Da man zu zweit oder zu dritt ist muss man sich zwangsläufig gut miteinander verstehen, damit alles halbwegs klappt.

OP

Mindestens einer ist nämlich nahezu immer im OP, als Assisstent, die Einteilung hierzu nehmen allen PJler während der Frühbesprechung untereinander vor an Hand des OP-Plans. Als Mediator fungierte hier im der dienstälteste PJler.
Die OPs dauern von einer halben Stunde (Schrittmacherimplantation) bis hin zu zwanzig Stunden (was ich erlebt habe) bei Komplikationen. ein regelhafter Eingriff (z.B. Bypass) dauert zwischen fünf und acht Stunden mit aller Vorbereitung etc.
Hier lernt man aber noch am Meisten .
Ergo: einer schmeißt die Station, der andere ist im OP.
Die OP-Atmosphäre schwankte zwischen sehr heiter und lustig bis hin zu eisiger Kälte, das war abhängig von Operateur, Team und Eingriff.

Lehre

Es gibt eine Allgemeine PJ-Fortbildung der gesamten Chirurgie (also Unfall-/Allgemein-/THG-Chirurgie) einmal die Woche, diese ist eine Art dialoghafte Vorlesung. Und fällt häufig aus. Die restliche Weiterbildung muss man sich selber organisieren, indem man die Ärzte auf Station abfängt und sie dazu nötigt einem etwas zu erklären. Es kommt definitiv niemand auf einen zu!

In der Poliklinik zu arbeiten funktioniert in der Regel nicht, da derjenige, der dort ist, auf Station fehlt. Dies haut nur hin, wenn PJler-Ãœberschuss vorhanden ist.
Bewerbung
Bewerbung ist nicht nötig..
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6