PJ-Tertial Innere in Klinikum Hildesheim (7/2011 bis 10/2011)

Station(en)
...
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Ich kann nicht verstehen warum die Innere in Hildesheim so gute Noten bekommt. Fast alle PJ-ler waren komplett unzufrieden als ich dort war.

Das Negative:
1.) Blutentahmen: Wenn ihr in eurem Innere Tertial lernen wollt wie man Blut abnimmt, dann geht nach Hildesheim. Für den Rest: Ich bin ziemlich geschickt und recht schnell bei Blutentnahmen, aber auch ich brauchte oft an die 2 Stunden um damit morgens fertig zu werden. Der Grund ist, dass man auch auf zusätzlichen Stationen wo gerade kein Student ist die Abnahmen machen muss. Hierfür gab es nie ein Danke, dafür aber öfter einen Anruf auf der eigenen Station um zu fragen wo man denn so lange bleibt.
2.) Botengänge: Ich habe zwar nichts dagegen ab und zu mal eine Telefonkarte für einen Patienten oder die Stationspost von der Rezeption zu holen, aber oft hatte man Tage an denen man nichts anderes tat. Der Höhepunkt: kurz nach dem Umzug in das neue Gebäude kam ein Oberarzt auf uns zu, wollte uns Warnwesten geben, und sagte, dass die Parkplatzsituation momentan sehr schlecht sei und wir sollten jetzt rausgehen und dem Sicherheitsdienst helfen die Autofahrer zu dirigieren. Begründet wurde es mit dem Spruch, dass wir ja mal eine Gegenleistung für die gute Lehre und das Geld bringen können.
3.) Einbindung auf Station: Aufgrund der vielen Blutentahmen und nicht-ärztlichen Tätigkeiten hat man kaum eine Chance die Visite mitzumachen und kann im Grunde keine eigenen Patienten managen. Meiner Meinung nach ist das auch das schlechteste an der Abteilung. Das PJ sollte dazu da sein um zu lernen wie ich einen Patienten von Aufnahme bis Entlassung begleite. Leider ist das überhaupt nicht möglich weil man ständig etwas anderes macht. Zwar hat man fast jeden Patienten auf Station selber aufgenommen (das Spart dem Stationsarzt schließlich Zeit), aber was denn genau mit ihm passiert bekommt man nur peripher mit.
4.) Zu viele Studenten. Hildesheim nimmt 9-10 Studenten in der Inneren auf. So hat jede Stationshälfte einen PJ-ler und man tritt sich ständig auf die Füße. Dazu kommen mehrere Famulanten und in meiner Zeit wurde auch noch eine zusätzliche PJlerin aus Budapest. Einen Rotationsplan sollen die Studenten untereinander ausmachen. Der Abteilung ist es nur wichtig, dass morgens überall Blut abgenommen wird.

Das positive:
1. Die Fortbildung: Im Grunde ist jeden Tag eine Studentenfortbildung. Leider aber fallen viele aus (gerade die der Chirurgen) und viele finden als "Lehrvisite" statt (kein großer Wissenszuwachs). Drei Pluspunkte gab es aber:
a. Der Chef der Gastro hat auf Bitte einen kleinen Sonokurs gemacht in dem wir uns gegenseitig schallen durften.
b. Der EKG-Kurs von dem kardiologischen Chef ist relativ gut.
c. Am besten war der Röntgenkurs. Anstatt die physikalischen Grundlagen des Dosisflächenproduktes zu erklären, wie man es aus der Radio-VL der MHH gewöhnt ist, geht es Prof. Werhan einzig darum beizubringen wie man strukturiert Röntgenbilder befundet. Wirklich sehr gut. Hierfür bin ich selbst in meinen freien Wochen am Ende immer nochmal einen Tag/Woche ins Klinikum gegangen.
2. Nahtkurs: Jeden Herbst gibt es in Hildesheim einen Nahtkurs. Wenn man zu der Zeit gerade PJler an dem Haus ist, spart man sich die 200€(?) und darf kostenfrei dran teilnehmen.
3. NEF: Wenn man zwischen den vielen anderen Studenten und den Assistenten, die ihre Fortbildung machen, einen Platz auf der Liste ergattert darf man mitfahren. Hat sehr viel Spaß gemacht aber es war immer schwierig einen Platz zu bekommen.

Fazit: Ein paar Sachen waren gut. Doch am Ende blieb definitv das Gefühl ein Stück weit ausgenutzt worden zu sein. Es war kaum möglich Eigenständig zu arbeiten und man wurde viel zu oft für irgendwelchen Kram misbraucht für den viele Abteilungen der MHH mittlerweile Stationsassistenten eingestellt haben. Ich kann Hildesheim für Innere nicht empfehlen. Ausser man möchte nochmal Blutabnehmen trainieren...
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.67