PJ-Tertial Neurologie in Kantonsspital Aarau (8/2011 bis 12/2011)

Station(en)
Haus 4, 7
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Hallo liebe Kommilitonen!

Ich möchte euch von meinem Einsatz im Kantonspital Aarau berichten. Habe dort mein Wahlfach Neurologie absolviert. Ich habe mich früh beworben, da das Krankenhaus in unserer Vorlesung als gutes Lehrkrankenhaus empfohlen wurde und mir viel daran lag, an einem solchen Haus zu lernen und das PJ machen zu können.
Ich hatte wahnsinnig Glück und habe einen Platz bekommen. Die Organisation lief reibungslos, alle meine Anliegen waren schnell durch die Mitarbeit der dortigen Sekretärinnen geklärt . Es wurde mir sogar ermöglicht ein Zimmer außerhalb des Klinikgeländes in einer Liegenschaft des Spitals zu beziehen. Das Zimmer war in einem alten Haus, ca. 16 qm groß mit Stuck an der Decke und einem riesigen Fenster. Die dortige 4er Wg war super nett. Wir haben oft zusammen gekocht und Abende mit einer Flasche Wein in der Küche verbracht. Das Haus war ca. 3 Gehminuten vom Spital entfernt Mietkosten ca. 380 CHF, was absolut im Normbereich der Zimmermieten in der Schweiz liegt. An meinem ersten Arbeitstag wurde ich freundlich empfangen und vorgestellt, nach den organisatorischen Abwicklungen bin ich gleich in den Stationsablauf miteingebunden worden. Der Dienst begann morgens um 8.00 mit der Frühbesprechung, die oft von einer Fortbildung gefolgt war. Freitags gab es immer eine EEG- Fortbildung, in der innerhalb der Gruppe Grundlagen und besondere EEGs aus dem Alltag besprechen wurden. Jede Woche hat ein Assistent einen besonderen Fall vorgestellt, mittwochs gab es immer den JournalClub in dem wichtige und aktuelle Studien der Neurologie vorgestellt wurden. Dazu kamen weitere diverse Fortbildungen und Möglichkeiten sich interdisziplinär weiterzubilden. In diesem Punkt ist die Abteilung der Neurologie wirklich vorbildlich. Man lernt neben dem Stationsalltag unheimlich viel dazu. Meine Aufgaben waren: Patientin aufnehmen, Visite mitmachen, Anordnungen zu Untersuchungen aufgeben, Labore kontrollieren, LPs assistieren (und manchmal auch alleine durchführen), die elektronische Akte der Patienten zu pflegen. Ich wurde wirklich ausnahmslos von allen mit eingespannt und man hat mir jede Frage beantwortet und nach 2 Wochen hatte ich das Glück in der Ambulanz der Neurologie arbeiten zu dürfen(Danke)
Ablauf: Patienten untersuchen, Anamnese erheben, Oberarzt/Ärztin dazu holen, Procedere besprechen und die organisieren, anschließend den Brief schreiben. Dieser wurde Korrektur gelesen und versandt. Die Krankheitsbilder bezogen sich meist auf Epilepsie, Kopfschmerz, Schwindel, Parkinson, ab und zu auch schicke Nervensachen, wie CTS und TOC (ich hatte sogar eine Patientin die das beidseits!!!!! hatte).
Die Arbeit hat mir persönlich super viel Spaß gemacht, ich habe viel gelernt und das coole war, die Patienten waren zufrieden und abgesichert.... und ich dann auch. Ich habe viel mehr Spielraum in meinem Tätigkeitsfeld gehabt, als ich es mir je erträumt hatte. Ich war zwar immer lange in der Klinik, aber ganz ehrlich, wenn es Spaß macht und man das Gefühl hat dazu zu gehören, dann macht man das doch auch gerne.
Neben der ambulanten Sprechstunde war auch immer noch Zeit die neurologischen Funktionen kennenzulernen. Ich habe oft beim Doppler zusehen können, die Ärzte haben mir ganz viel erklärt und mich auch geschallt (puh, ich habe noch keine Arteriosklerose....). Sogar ein EEG habe ich selbst geklebt und mit der netten Schwester geschrieben. Mit einer super engagierten und außerordentlich netten Oberärztin durfte ich mich auch im Befunden versuchen. NLGs und weitere Tests hab ich auch sehen dürfen und habe aktiv mitgeholfen.
Ich kann jedem, der Neurologie machen möchte, nur empfehlen nach Aarau zu kommen. Arbeit und Mühe wird gesehen und belohnt.
Ach ja, den schönsten Ort, die Notaufnahme hab ich noch nicht erwähnt. Man hat Dienste am We, die man natürlich kompensieren kann. Wann immer man möchte und in Absprache mit den anderen UHUs, was bei uns kein Problem war. Jeder konnte seine Wünsche erfüllen. Auf der Notaufnahme hatte man Dienst mit einem Arzt/Ärztin und hat die Notfälle untersucht und versorgt. Schlaganfälle, Schwindel, Migräneattacken bis zu Dyskinesien durch Paspertin. Ich selbst habe es favorisiert dort zu arbeiten, da man ungefiltert den Patienten vor sich hat und die Diagnose selbst herausfinden musste.

Pro Monat hat man neben den Kompensationstagen vom Dienst auf der Notaufnahme noch 2 Tage Urlaub.

In der Freizeit, die man echt schön gestalten kann, habe ich die Schweiz bereisen können, was durch das wirklich ausreichende Gehalt möglich ist. Und ich hatte einen Sportclub um die Ecke, so dass ich fast jeden Abend einen Sportkurs besuchen konnte. Und für das Feierabendbierchen bietet Aarau eine kleine, aber feine Altstadt, mit einem schönen Fluss, in dem wir im Sommer auch Baden waren.

Also, wenn du viel lernen möchtest, bereit bist, dich zu engagieren und die Neurologie magst, dann bist du in Aarau richtig!
Viel Spaß dort und falls ihr weitere Infos haben möchtet, könnt ihr mich gerne kontaktieren.
Bewerbung
kurzfristig möglich
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33