PJ-Tertial Gynäkologie in Stadtspital Triemli (6/2011 bis 8/2011)

Station(en)
Maternite
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein sehr sehr schlechtes Tertial war. So schlecht, dass ich mich ärgere. Zwei Monate meines wertvollen PJ habe ich in dieser Frauenklinik verschwendet. Ich habe weder fachlich noch menschlich von diesen Leuten gelernt.
Die Assistenten waren sehr nett und bemüht, aber sie selbst wurden teilweise extrem schlecht betreut von den Oberärzten. Keiner der Oberärzte fühlte sich verantwortlich für uns und bis wir diejenige Assistentin, die für uns verantwortlich war ausfindig machen konnten, war das Tertial schon vorbei.
Am ersten Tag hat mich die Chefarztsekretärin abgeschoben an die übrigen Unterassistenten. Ich wurde niemandem vorgestellt am ersten Rapporttag und musste darum kämpfen, dass man zumindest weiss, dass ich neue Unterassistentin bin. Die Unterassistenten sitzen im Rapportraum quasi auf den hinteren Plätzen; nicht am Tisch mit allen anderen. Dann kann es auch mal sein, dass du nur Rücken siehst und nicht peilst, was am Tisch so vor sich geht. Solch eine Demütigung! Nun ja, dachte ich am Anfang; sei mal nicht so fordernd.
Es gab keinen einzigen organisierten Unterricht für uns. Interne Fortbildungen waren entweder irgendwelche Pseudofortbildungen mit Pharma-Futzis die Werbegeschenke mitbrachten oder USZ Fortbildungen, die gar nicht übertragen wurden. Die Assistenten taten mir teilweise wirklich leid! Eine Weile gab es wöchentlich Semester-Unterricht für Studenten; wir durften nicht daran teilnehmen, weil wir dann zu viele seien und wurden von der leitenden Ärztin einfach nach draußen gebeten vor allen Leuten. Es wurde auch nie mal so nebenbei einem etwas beigebracht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Niemand, wirklich niemand, weder Chef noch Oberarzt, nahmen dich wahrzunehmen, anzusprechen, geschweige, denn dir etwas beizubringen. Du wurdest einfach ignoriert! Die Chefin mag schweizweit geschätzt werden, zu uns Unterassistenten war sie unmöglich. Keine Lehre, aber dafür verlangen im OPs als erste vor der Assistenz da zu sein oder "mitzudenken" beim Haken halten, wenn man bei einer Brust-OP so steht dass man einfach NICHTS sieht. Und ich habe vorher Chirurgie gemacht und möchte das später auch machen.
Normalerweise lernt man bei Visiten viel. Hier verdrehte die Chefin mal die Augen, warum denn auch wir zwei Unterassitenten an der Visite teilnehmen, weil wir dann zu viele Leute seien. Ob wir da waren oder nicht hat niemanden intteressiert. Man hatte insgesamt ständig das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Weder in den Sprechstunden und Visiten noch im OP. Mehrere Male wurden wir auch einfach nicht in die Zimmer gelassen: Keine UHUs! hieß es dann. Insgesamt war es so, ob wir zur Klinik kamen oder nicht, hat niemanden interessiert, weil du nicht wahrgenommen wurdest und quasi nichts beigetragen hast. Die Assistenzärzte waren nett, aber so überfordert, dass sie teilweise nicht ansprechbar waren. Unsere "Aufgabe" war es EKGs zu schreiben. Sogar das Aufnehmen der Patienten, was uns als Aufgabe ausgelegt wurde, war ein sinnloses staten. Teilweise haben die Assistenzärzte das Geschriebene komplett gelöscht ohne mit dir zu sprechen oder haben es schon vorher selbst gemacht, ohne dir Bescheid zu geben. Niemals hat jemand mit dir einen Befund nachkontrolliert. Ich habe kein einziges Mal gynäkologisch untersuchen und insgesamt nur drei natürliche Geburten sehen dürfen. Du musstest ständig fragen, darf ich dabei sein, bei dieser oder jenen Untersuchung, was ja relativ in Ordnung ist. Aber wenn du jedesmal hörst, nein diesmal nicht. Irgendwann hast du auf dieses Spiel keine Lust mehr. Keiner ruft dich an, wenn du darum bittest. Dann fragst du, ob du bei einer äusseren Wendung dabei sein darfst, heisst es: Nein, sie ist privat. Nein, kommt drauf an, ob die Assistenzärzte eine gesehen haben. Oder, die Leitende Ärztin, die zuvor mit dir im gleichen Zimmer saß, geht einfach los mit einer anderen Oberärztin und wendet und kommt begeistert von dieser Wendung zurück. Du stehst dann da mit der ebenso betroffenen Assistentin, wie hanspeter. Beide Chefinnen hatten kein Interesse weder an ihre eigenen Assistenten noch an uns Wissen weiterzugeben. Das gleiche galt für die Oberärzte, die quasi Assistentenwissen im letzten jahr hatten. Einfach unglaubliche und fachlich peinliche Dinge sind passiert in dieser Klinik. Geht da bloß nicht hin! Ich habe im Verlauf insgesamt sechs Unterassistenten kennengelernt und alle waren extrem unzufrieden. Einfach schlecht und reine Zeitverschwendung! Eins hat mir der Aufenthalt doch gezeigt: Ich weiss, wo ich in der Schweiz nicht Gyn/GBH machen möchte!
Bewerbung
Kurzfristig per email an die Chefarztsekretärin.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
850
Gebühren in EUR
300

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.47