PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Schaffhausen (8/2011 bis 11/2011)

Station(en)
C2, B4, C4, B5, Notfall
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich kann der letzten Bewertung fast vollständig zustimmen.
Im Spital arbeitet momentan von den Assistenten bis zum Chef und den Leitenden ein unglaublich nettes Team. Auch mit der Pflege besteht meist eine nette Zusammenarbeit. Natürlich versteht man sich mit Einigen mehr und mit Anderen weniger gut, aber im Großen und Ganzen gab’s immer ein gutes Auskommen mit allen. Man rotiert über die verschiedenen Stationen und auf den Notfall.
Auf Station natürlich Betreuung der Patienten (wenn man möchte auch eigene), Visite (macht man mit den Oberärzten gelegentlich alleine, wenn der Stationsarzt im OPS ist), Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, Eintritte machen... Arbeitszeiten auf Station 7:30 Uhr bis 17 oder 18 Uhr.
Von Station aus wird man (in der Regel täglich) in den OPS eingeteilt und gerufen. Im OP ist man meist zweite, oft aber auch erste Assistenz. Hier kann man gerne Fragen stellen, bekommt Operations- , Naht- und Kameratechniken gezeigt und bekommt ab und an selbst Fragen gestellt.
Auf dem Notfall fängt man als UA erst um 10 Uhr an bis 18, 19, 20 Uhr (selten länger). Hier ist es einfach sehr davon abhängig wie viel am Tag los ist. Wenn man sich eingearbeitet hat betreut man in der Regel selbstständig Patienten und bespricht das weitere Vorgehen dann direkt mit dem Oberarzt, schreibt den Brief, nimmt den Patienten auf und/oder meldet die Operation an.
Seit November 2011 gibt es im Spital ein prästationäres Ambi. Hier werden zur Operation am Eintrittstag geplante Patienten für z.B. Hernien- oder Varizen-OP vor ihrem stationären Aufenthalt aufgeklärt und „gestatet“.
Zu den Fortbildungen:
Dienstags Journalclub und Grand Round; am Mittwoch interdisziplinäre oder chirurgische Fortbildung; freitags interdisziplinäre Fortbildung (und Tumorboard).
Es gibt wöchentlich eine UA-Fortbildung, die für montags angesetzt ist, aber je nach Arbeitsplan in Absprache mit dem jeweiligen Assistenten innerhalb der Woche verschoben wird, sodass möglichst alle UAs da sind. Wenn man möchte, dass der Unterricht stattfindet muss man sich allerdings teilweise selbst sehr darum bemühen, sonst gerät es in Vergessenheit.
Themen sind z.B. akutes Abdomen, Untersuchungen der großen Gelenke, Befunden von Röntgenbildern, ATLS etc. Etwa halbjährlich findet ein Nahtkurs statt.
Wohnheim:
Die Zimmer sind i.d.R. sauber und funktionell eingerichtet mi endlos viel Stauraum und eigenem Duschbad. Jedes Stockwerk hat eine Gemeinschaftsküche, die allerdings seltenst mit ein oder zwei Töpfen oder Pfannen ausgestattet ist. Geschirr und Besteck unbedingt selbst mitbringen !
Leider gab es zu meiner Zeit dort in einigen Stockwerken ein Problem mit Küchenschaben, sodass kurze Zeit später überall Schabenklebefallen angebracht wurden.
Internet lässt sich irgendwie organisieren. Entweder man organisiert sich monatsweise mobiles Internet (z.B. bei der Swisscom) per Surfstick oder man beteiligt sich am WLAN des nebenan wohnenden Assistenten.
Die Endreinigung des Zimmers kostet etwa 125 CHF und den Nachlass bzw. Wegfall der Gebühr, wenn man selbst geputzt hat, gibt es aufgrund schlechter Erfahrungen leider auch nicht mehr.
Picket-und Wochenenddienste:
Teilt man sich untereinander selbst ein. Je mehr Unterassistenten da sind, desto besser bzw. weniger natürlich. Man wird selten gerufen (etwa 1-2 Mal im Monat, mal mehr, mal weniger). Für die gearbeiteten Wochenenden gibt’s unter der Woche 2 Kompensationstage. 2 Urlaubstage pro Monat. Die einzige Bedingung ist, dass jeden Tag ein UA da ist.
Urlaubs- und Freiwünsche sind eigentlich immer erfüllbar, wenn man das vorher untereinander organisiert und besprochen hat.
So, ich glaube das waren die wichtigsten Infos.
Fazit:
Viel gearbeitet, noch mehr gesehen und gelernt und unglaublich viel Spaß gehabt.
Nachtrag:
Kurz nachdem ich mich beworben hatte, erschien diese schlechte Bewertung auf PJ-Ranking online, sodass ich mich fast dagegen entschieden hätte mein Chirurgie-Tertial dort zu absolvieren. Im Nachhinein bin ich allerdings froh, meine Bewerbung nicht zurückgezogen und mir meine eigene Meinung gebildet zu haben. Ich hab’s nicht bereut. :-)
Bewerbung
Telefonisch 1,5 Jahre im Voraus im Sekretariat Chirurgie
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
EKGs
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1000 CHF
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4