PJ-Tertial Neurochirurgie in The National Hospital for Neurology and Neurosurgery London (10/2011 bis 12/2011)

Station(en)
keine feste Station
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Wenn man sich fuer Neurochirurgie interessiert und einige Vorkenntnisse mitbringt kann man hier sehr viel lernen. Man sieht viele interessante Eingriffe durchgefuehrt von den besten Neurochirurgen Englands. Leider muss man sich um alles selber kuemmern und andauernd nachfragen. Es gibt nur sehr wenige Consultants die einem ab und zu etwas erklaeren. Ansonsten muss man immer nachfragen und hat oft das Gefuehl, dass man den Aerzten damit auf die Nerven geht. Aber mit etwas Vorkenntnissen und der Motivation oft etwas nachzulesen kommt man hier mehr als auf seine Kosten!

Es gibt jeden morgen ein neurochirurgisches teaching durchgefuehrt von Consultant Miss S.. um 7:30.
Hier werden den juengeren Aerzten Operationsvideos gezeigt und gewisse Vorgehensweisen besprochen. Hier kann man mit gewissen Vorkenntnissen viel lernen. Bei der morgendlichen Uebergabe werden alle juengeren Aerzte zu den Neuaufnahmen der Nacht/des Wochenendes "gegrillt". Auch hier kann man sehr viel lernen, wenn man denn folgen kann. Manchmal wird man auch selber mal was gefragt, wobei allerdings nicht viel von einem erwartet wird. Generell hat man hier nur eine rein-beobachtende Position ohne jegliche Moeglichkeit zu zeigen was man evtl. schon kann oder weiss und wird generell als eher unwissend eingestuft.

Ich war keinem Arzt fest zugeteilt und konnte demnach viel in den OP und zuschauen, was gerade in der Neurochirurgie oft sehr gut moeglich ist. Um etwas anderes als den OP zu sehen bedarf es etwas Eigeninitiative. Dazu muss man jemanden fragen, ob man mal fuer ein paar Stunden mitlaufen kann. So kriegt man dann auch einige Patienten der Station oder Ambulanz zu Gesicht und kann sogar mal einen Patienten untersuchen.
Aber auch hier ist es mir zweimal passiert, dass mich derjenige Arzt irgendwo stehengelassen hat oder mich sonstwie loswerden wollte. Fuer viele ist man eben nur laestig. Gerade wenn man motiviert sowie wissbegierig ist und viel fragt.

Nebenbei gibt es sehr viele Vorlesungen fuer Studenten des Masterstudienganges Neurosciences. Die Kollegen aus der Neuroradiologie sind sehr nett und lassen einen gerne mal einen Tag zuschauen.
Wann man kommt und geht kann man sich frei einteilen. Somit hat man die Moeglichkeit sich die Stadt London ausgiebig anzusehen.

Fazit: Nichts fuer Studenten mit unklarem Interesse an Neurochirurgie! Unbedingt Vorkenntnisse mitbringen! Die Bewertung faellt meines Erachtens so schlecht aus, weil es keine studentenspezifische neurochirurgische Lehre gibt und die Betreuung miserabel ist. Mit Biss und Motivation kann man allerdings sehr viel lernen und voll auf seine Kosten kommen. Dies ist allerdings auch sehr anstrengend und teilweise frustrierend.
Nebenbei erlebt man mal Medizin auf Englisch und lebt in einer tollen Stadt.

Bewerbung
Man sollte sich ca. 12 Monate vorher bewerben. Die education unit anwortet einem schnell und gibt einem auch eine Liste mit guenstigen Unterkuenften.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
1400 Pfund fuer 8 Wochen

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.8