PJ-Tertial Innere in Spital Rheinfelden (2/2011 bis 5/2011)

Station(en)
Station, Notaufnahme, IMC
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Bevor ihr euch für das Innere Tertial in Rheinfelden entscheidet, solltet ihr euch genau überlegen, was ihr euch erwartet. Wenn ihr eine nette Zeit mit netten Leuten verbringen wollt, kann ich euch Rheinfelden empfehlen. Wenn ihr allerdings etwas lernen wollt oder auch praktisch tätig sein wollt, überlegt euch das gut! Auch wenn im Vertrag drin steht, dass man Punktionen etc machen darf fehlt jedoch die Info, dass diese Punktionen so selten vorkommen, dass man dann als PJler eh in letzter Reihe steht. Also damit ihr die Sache einschätzen könnt, versuche ich so objektiv wie möglich pro und kontra darzustellen
Pro: - da in der Nacht das Labor nicht besetzt ist, wird man in die POCT Labor Diagnostik eingeführt und kann dann selbstständig Chemie Hämatologie etc. auswerten
- Man kann häufig Arterielle Blutabnahmen machen und lernt das auch ganz gut
- man kann Lufus am Patientenbett selbständig machen
- es besteht die Möglichkeit im Rettungsdienst mitzufahren
- Nachtdienste sind interdisziplinär, man lernt also auch etwas über Chirurgie und evtl . Gyn und es gibt immer ein warmes Essen wenn man im Nachtdienst ist (Birchermüsli ist super)
- sehr nettes Team
- Möglichkeit auf dem Notfall und der „Intensivstation“ zu arbeiten (das ist für alle das High Light, daher ist nur ein begrenzter Aufenthalt möglich)
- das Mittagessen ist vergleichsweise günstig und man hat sogar deutsches Handynetz

Kontra: - wenig Möglichkeit eigenständig zu arbeiten, da eine hohe Assistenten Fluktation besteht
- wenig Praktisches arbeiten, eher Sekretärinnenarbeit (man kann wochenlang auf Station sein ohne etwas zu lernen)
- es gibt zwar eine Assistentenfortbildung am Freitag, die aber ständig ausfällt, PJ Unterricht gab es auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht
- wenn man etwas lernen möchte muss man es sich selber im Internet oder in Büchern anlesen (denn auch wenn man die Werte(z.B. Lufu oder ABGA) vorstellt, wird man in die weitere Behandlung nicht eingebunden auch nicht auf Nachfrage ( man steht halt einfach daneben)
- auf Station macht man nicht einmal Aufnahmen, da alle Patienten schon vom Notfall voruntersucht sind
- wenn man auf Privatstation ist hat man eh die A.. Karte gezogen, denn da wird nicht einmal der Assistent wirklich in die Behandlung einbezogen
- man kann zwar bei Gastros und Kolos zuschauen, muss aber selber kucken wann der Patient abgerufen wird, denn man wird trotz Bescheid sagen bei Pflege, Endoskopie und Transport doch häufiger mal vergessen
- Man kann die Tage die man kompensiert nur nehmen wenn genug Leute da sind, (genug ist dabei ein dehnbarer Begriff), so waren bei uns 3 Monate nicht genug Leute da wodurch sich die freien Tage natürlich ansammelten. Und am Ende sollten wir die Tage dann natürlich auch nicht alle am Ende nehmen, da dann natürlich nicht genug Leute da sind ;)
- wenn der Assistent nicht da ist, ist man alleine für die Station verantwortlich (hört sich netter an, als es ist) denn man muss sich dann auch für alles rechtfertigen was in der letzten Woche vielleicht nicht so gut gelaufen ist und wird bei der restlichen Arbeit ziemlich alleine gelassen
Fazit: Die Leute sind echt nett, man muss allerdings sehr lange arbeiten (vor 18 Uhr kommt man nicht raus, da um 17 Uhr erst die Röntgenbesprechung ist und danach noch jede einzelne Station durch diskutiert wird). Da ich mich sehr für die Innere interessiert habe muss ich nun nach 3 Tertialen eine ernüchternde Bilanz ziehen. Trotz großem Interesse habe ich in allen nachfolgenden Tertialen sehr viel mehr gelernt und gemacht. Daher würde ich nicht noch einmal nach Rheinfelden gehen, obwohl ich das Team als wirklich nett erlebt habe.
Bewerbung
ca 2 Jahre im Voraus, aber auch kurzfristig Bewerbung möglich
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Rehas anmelden
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
900
Gebühren in EUR
300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
5
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.4