PJ-Tertial Chirurgie in Staedtisches Klinikum Lueneburg (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
C2, D2, F1, B3, Notaufnahme, Sprechstunden
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann mich den guten Bewertungen nur anschließen. Schon die Grundstimmung in der Klinik ist gut und Frau Dammann übernimmt die Organisation des Tertials - am ersten Tag gibt es eine Einführung, man bekommt Spind, Schlüssel, Rotationsplan etc. und nach dem Tertial bekommt man seine Bescheinigung zugeschickt. Auch wenn man später nicht in die Chirurgie möchte wird man freundlich aufgenommen und wetschätzend behandelt und kann doch einiges mitnehmen. Vormittags war man meist im OP, Mittags trifft man die anderen PJler*innen zum Mittagessen und auf einen Kaffee (hat bei mir, obwohl Chirurgie-Tertial, in 95% funktioniert), D.h. selbst wenn der Vormittag mal nicht so toll war, hatte man etwas zum drauf freuen und konnte sich mit den anderen austauschen, was immer sehr gut getan getan hat. Nachmittags ist Montags - Donnerstag Unterricht (Innere, Kardio, Chirurgie, Anästhesie, Neurologie, Urologie,...und man ist auch eingeladen an der Tumorkonferenz teilzunehmen). Man rotiert in die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Unfallchirurgie/Orthopädie und für einen Monat in die chirurgische Notaufnahme. Morgens startet man meist um 7. Man muss sich ein- und ausstempeln, was aber nicht so schlimm ist, da man v.a. in der Chirurgie allein schon durch die Teilnahme am Unterricht nachmittags so gut Überstunden sammelt und diese auch problemlos abfeiern kann.

Allgemeinchirurgie (B3, F1): Man ist meist fest einem Saal zugeteilt. Oft wird man dabei aber auch nicht wirklich gebraucht (laparoskopische OPs), ist aber eingeladen zuzusehen. Das fand ich manchmal etwas schwierig einzuschätzen, wann man wirklich gebraucht wurde und wann es eher eine Einladung war. Da findet man sich aber auch rein und selbst wenn ich mit am Tisch stand, durfte ich auf Nachfrage i.d.R. auch abtreten, um es zum Unterricht (und Mittagessen ;) zu schaffen. Der Großteil des Teams ist sehr nett vor allem die OPs mit Frau Dr. Petersen-Macht waren sehr angenehm und lehrreich (und oft lustig).

Unfallchirurgie (C2, D2): hier steht man nicht namentlich auf dem OP-Plan, sondern nur, ob ein PJler gebraucht wird. . Da kann man sich das also auch unter den PJler*innen aufteilen. Wird für die OP kein PJler gebraucht, kann man aber auch eigentlich immer zusehen. Man darf auch öfter zunähen (ich war da nicht so schwer hinterher, aber auf Nachfrage darf man je nach Ärzt*innen sicher auch etwas aktiver werden). Auf Station gibt es meist weniger zu tun, aber Arztbriefe schreiben üben und Zugänge legen (in Maßen, keine Hauptaufgabe) sind natürlich möglich. Je nach Situation kann man bei Interesse auch eigene Patienten betreuen. Auch hier ist das Team sehr nett und die Früh-/Röntgenbesprechungen oft unterhaltsam. Auch die Stimmung im OP ist meist sehr angenehm, sodass selbst lästigere Aufgaben auszuhalten sind (bei Hüft-TEPs wurde z.B. Wert drauf gelegt, mir die einzelnen Schritte inkl. differentialdiagnostischer Überlegungen zu erklären und zwischendrin hat auch der Chefarzt immer wieder kurzzeitig das Bein bzw die Haken gehalten, damit ich meinen Platz verlassen und mir die Fortschritte im OP-Gebiet anschauen konnte).

Notaufnahme: Man rotiert einen ganzen Monat in die ZNA. Das war für mich die spannendste Zeit. Je nach Patientenaufkommen und Team kann man auch viel selbstständig machen, d.h. Anamnese und klinische Untersuchung durchführen, mit den Ärzten besprechen und dokumentieren und weiteres Prozedere planen, Wunden nähen üben,...Wenn mal Leerlauf ist oder es im Mini-Arztzimmer zu voll wird, kann man die Zeit auch gut im Aufenthaltsraum oder bei dem sehr netten Pflegeteam der ZNA verbringen.

Der Unterricht hat fast immer stattgefunden (und wenn mal niemand kam, wurde da seitens der Sekretariate hinterher telefoniert) und war größtenteils auch sehr gut. Einmal im Monat ist Freitags Studientag am UKE - da hat man Vormittags ein paar Vorlesungen und kann danach Hamburg genießen.

Mir hat mein Tertial in Lüneburg sehr gut gefallen, trotzdem gab es einige wenige negative Punkte:
- leider gibt es auch hier 1-2 Ärzte, die noch nicht verstanden haben, dass Sexismus im OP keinen Platz haben sollte und unangebrachte Sprüche losgelassen haben. Immerhin spiegelt das aber absolut nicht die Mehrheit des Teams wider (auch die Chefärzte haben beispielsweise ganz ohne Drama mir im OP Stufen bringen lassen, damit ich besser stehen und sehen konnte und, als einmal eine etwas rassistische Aussage in der Frühbesprechung fiel, der entsprechenden Person freundlich aber bestimmt widersprochen). Trotzdem hätte man sich und seinen Mit-PJlern entsprechende Situationen natürlich gerne erspart.

- es gibt nicht genügend Wohnheimplätze für alle PJler*innen und die, die vorhanden sind, sind oft schon mit Hamburger Studierenden besetzt, bevor man als externer PJler seine Tertiale wählen kann. Es gibt dann zwar zusätzlich zur Aufwantsentschädigung noch einen Mietzuschuss, dieser deckt aber natürlich in der Realität keine ganze Miete für ein WG-Zimmer ab (und wird auch vom Essensgeld abgezogen).

- die Gynäkologie muss man von den guten Bewertungen des Klinikums wohl ausschließen. Auch hier gibt es zwar nette und engagierte Assistenten, die dort eingesetzten PJlerinnen wurden allerdings nach allem, was wir mitbekommen haben, sehr ausgebeutet (wir haben sie kaum gesehen, da sie es nur selten mal zum Mittagessen, geschweige denn zum Unterricht geschafft haben und wurden sogar unter Druck gesetzt ihnen zustehende freie Tage nicht zu nehmen und auch nicht am verpflichtenden Studientag teilzunehmen, damit die OP-Säle trotz Personalmangels weiterlaufen können). Dies scheint aber nur ein Problem der gynäkologischen Abteilung zu sein - von den PJler*innen aller anderen Abteilungen habe ich eigentlich nur Gutes gehört.

Die besten Aspekte an Lüneburg sind auf jeden Fall die gute und wertschätzende Stimmung am Klinikum, die PJler Gemeinschaft und die gute Organisation drumherum (Lüneburg und die Nähe zu Hamburg sind natürlich auch nicht schlecht :)). Würde ich Chirurgie machen wollen, dann in Lüneburg!

Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
EKG
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Rehas anmelden
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
399

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13