Ich fand das Innere-Tertial auf Station 32 der Med1 (Cardio/Pulmo) echt toll. Eigentlich ist die 32 jedoch fast mehr Geriatrie als Cardiologie, hier liegen gefühlt fast nur Ü70 Patienten mit dekompensierten Herzinsuffizienzen. Die Belastung für die Pflege ist dadurch groß, auch die Ärzte haben oft Stress, da bei Ausfällen/Urlaub oft nur 2 Ärzte für 25-30 Patienten arbeiten. Dennoch war das gesamte Team super! Die Pflege ist trotz der großen Arbeitsbelastung total lieb und mit den Ärzten hat die Arbeit immer Spaß gehabt. So sah der Stationsalltag aus:
- Arbeitsbeginn 8 Uhr
- Patientenakten anlegen und alle oder erstmal nur die wichtigsten Blutabnahmen/PVKs erledigen
- bei Visite konnte ich immer mitlaufen, mir wurde immer bescheid gesagt
- nach der Visite die evtl übrigen Blutabnahmen erledigen
- Mittagessen war immer möglich, auch zusammen mit den ärztlichen Kollegen
- nach dem Mittagessen konnte ich jeden Tag mehrere konsiliarische EKGs anderer Fachabteilungen befunden
- danach je nachdem was anstand, also entweder zB bei der Kurvensitite mitmachen, Schellong Tests, Aszites Punktion, VCI Sonos, Patienten aufnehmen, Briefe schreiben, LZ-EKGs und LZ-RRs befunden, Untersuchungen anmelden,…
Ich durfte auch immer wieder mal eigene Patienten betreuen und habe selbst entscheiden dürfen was ich alles machen möchte, zB habe ich aktiv gefragt, ob ich LZ-EKGs befunden darf, also wurde mir das Programm erklärt und konnte es dann tun. Mit Eigeninitiative kann man hier gut bei den ärztlichen Aufgaben mitwirken. Bei keiner Frage kam ich mir blöd vor, nie musste ich Angst haben jemanden zu stören oder zu nerven, die Ärzte haben immer gerne was erklärt oder über meine Vorbefundungen drübergeschaut.
PJ-Unterricht findet (fast) jeden Dienstag um 14 Uhr für alle PJler statt. Der war mal besser, mal schlechter.. Der PJ-Beauftragte der Med1 hat darüber hinaus noch 1-2x pro Woche morgens vor Dienstbeginn halbstündige Fallbesprechungen mit uns gemacht, bei denen alle PJler (nicht nur die von der Med1) willkommen waren. Diese Art von Unterricht war sehr hilfreich sowohl für Stationsalltag als auch fürs M3.
Eigentlich hatte ich überlegt zur Hälfte des Tertials in die Med2 zu wechseln (wir durften wechseln wann und wohin wir wollten), aber da es mir auf der 32 wirklich gut gefallen hat, bin ich dort geblieben. Einen einwöchigen Abstecher auf die Intensivstation durfte ich machen, nachdem ich gefragt hatte. Mit der D-Dienst Ärztin der 32 war es mir außerdem immer möglich zur 15 Uhr Intensivvisite zu gehen, wenn sie Dienst hatte. Nebenbei: Auch auf Intensiv waren sowohl Ärzte- als auch Pflegeteam sehr nett. Ich hab mich in meinem Tertial insgesamt bestens in das Ärzteteam integriert gefühlt und kann vor allem die Station 32 (auf der natürlich auch andere Krankheitsbilder als nur dekompensierte Herzinsuffizienzen liegen) sehr empfehlen, wenn ihr Lust auf eine ungezwungene Atmosphäre und spielendleichten Lerneffekt habt:)