PJ-Tertial Notfallmedizin in Universitaetsspital Basel (7/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Notfallzentrum
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Habe für den Aufenthalt eine PROMOS-Förderung erhalten, das sind Inhalte aus meinem Abschlussbericht. Wollte nicht nochmal etwas neues schreiben.

Organisation
Ab dem Zeitpunkt meiner Zusage per Mail lief die Organisation reibungslos ab. Ich unterschrieb den Arbeitsvertrag und schicke ihn per Mail an das Universitätsspital zurück. Frau Stadler informierte sich rechtzeitig über meine Urlaubswünsche (diese wurden alle berücksichtigt) und teilte mir vor Anreise den Dienstplan mit. An meinen ersten Tag im Notfallzentrum wurde mir meine Zugangsdaten für das Krankenhausinterne Programm gegeben, sowie ein Spint zugeteilt. Zusätzlich erhielt ich eine Führung über die gesamte Station.

Unterkunft
Das Krankenhaus hat ein eigenes Wohnheim in dem die PJ-Studenten üblicherweise untergebracht sind. Als ich meine Zusage bekommen habe war dieses Wohnheim leider schon voll und ich musste mich nach Alternativen umschauen. Fündig geworden bin ich beim Studentenwohnheim in der Mittleren Straße 39 von WoVe. Es liegt sehr zentral und man ist in wenigen Minuten zu Fuß am Krankenhaus. Dort zahlt man 670 CH pro Monat plus eine einmalige Reinigungspauschale von 150 CH. Preislich befindet sich dieses Wohnheim eher im höheren Bereich allerdings hatte man dafür auch ein eigenes Badezimmer inkl. Dusche als Teil des Zimmers. Da sich zwei Stockwerke eine Küche teilten war diese oftmals stark verschmutzt. Diese Tatsache hat mich täglich so sauer gemacht, dass ich nicht noch einmal in dieses Wohnheim gehen würde. Da man aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten aufs Kochen angewiesen ist, ist eine saubere Küche wichtig. Hoffentlich haben sich diese Zustände mittlerweile geändert.

Das Notfallzentrum Basel
Das Notfallzentrum in Basel ist interdisziplinär aufgebaut. Das bedeutet, dass jeder Arzt (egal ob Chirurg, Anästhesist oder Internist) alle Krankheitsbilder behandelt, die in seinen zugeteilten Bereich kommen. Es gibt insgesamt drei große Bereiche: A/B-Sektor, C/D-Sektor, den Covid-Sektor und den E-Sektor. Im A/B-Sektor sind eher Patienten mit weniger akuten Krankheiten oder beispielsweise Schnittverletzungen. Hier findet auch die Wundversorgung statt. Im C/D-Sektor befinden sich überwiegend die Patienten mit internistischem Leiden. Sobald ein Patient Erkältungssymptome zeigt oder positiv auf Covid gestetet wurde, wird er im Covid-Sektor isoliert. Hier herrschen besondere Hygienemaßnahmen. Der E-Sektor
ist ein Überwachungsbereich in dem Patienten oft verweilen, bis sie ein Zimmer auf einer
Krankenhausstation bekommen. Zusätzlich verfügt das Notfallzentrum Basel über zwei Schockräume, in denen Notallpatienten behandelt werden.
Es gibt relativ viele Studierende, die gleichzeitig im Notfallzentrum eingeteilt sind. Auch wenn man im Dreischicht-System arbeitet, ergibt sich v.a. um die Mittagszeit, dass relativ viele Studierende gleichzeitig Dienst haben und man sich absprechen muss, damit alles geordnet abläuft. Es gibt Früh- (8:15 - 18:15 Uhr), Zwischen- (12:30 - 22:30 Uhr) und Spätdienst (14:00 - 24:00 Uhr).

Der Arbeitsalltag
Zu jedem Dienstbeginn gibt es eine Übergabe mit den Assistenzärzten und Oberärzten. Die Studierenden teilen sich anschließend in die unterschiedlichen Bereiche ein. Man arbeitet hier sehr selbstständig. Je nachdem wie gut die Ärzte einen kennen bzw. wie geschickt man sich anstellt darf man vieles selbst machen. Dazu gehört die ausführliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung des Patienten mit anschließender Dokumentation im Computersystem. Je nachdem welche Diagnose man vermutet kann man selbstständig weitere Untersuchungen durchführen (z.B. Sonografie) oder anmelden oder nach Rücksprache Therapien einleiten. Man darf selbst Nähen, Wunden versorgen oder Abszesse spalten. Jeder Patient wird jedoch primär von einem Arzt behandelt, der jederzeit für alle Fragen zur Verfügung steht und immer aus dem Hintergrund kontrolliert, dass einem keine Fehler unterlaufen. Man darf auch in den Schockraum, was sehr spannend sein kann. Hier kann man allerdings nicht viel mithelfen, da es oft sehr stressig zugeht und man steht eher am Rand und beobachtet. Der stellvertretende Chefarzt Herr Dr. Nickel hat mit den PJ-Studenten privat Termine vereinbart und regelmäßig Fortbildungen über verschiedenen Notfallthemen gegeben. Diese wurden immer sehr interaktiv und spannend gestaltet und man konnte hier viel lernen. Da die Studierenden im Notfallzentrum immer recht gut besetzt sind hat man eigentlich immer Zeit gefunden essen zu gehen. Oft sogar alle gemeinsam als Gruppe. Auch konnte man immer pünktlich nach Hause gehen. Wenn man mal einen Termin oder eine Verabredung hatte, weswegen man früher gehen musste, war dies unter Rücksprache auch immer möglich.

Verpflegung
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind deutlich teurer im Vergleich zu Deutschland. Das macht sich vor allem nach dem ersten Einkauf im Supermarkt bemerkbar. Allerdings hat Basel den Vorteil einer günstigen geografischen Lage am Dreiländereck neben Frankreich und Deutschland. Mit dem Fahrrad ist man innerhalb von 10-15 Min in Deutschland und kann dort preiswert zu gewohnten Preisen einkaufen gehen. Auch nach Frankreich ist es nicht weit. Zudem ist „Too good to go" recht weit verbreitet in Basel. Auch das Krankenhaus verfügt über eine sehr gute Mensa. Ab 13:30 bekommt man hier die Reste der Menüs in Form eines Buffets zum halben Preis - das lohnt sich echt.

Freizeit in Basel
Basel hat unglaublich viel zu bieten. Ich war immer wieder beeindruckt, wie viel die Stadt ihren Bürgern zur Verfügung stellt, um die Lebensqualität zu steigern. In der ganzen Stadt verteilt gibt es Trinkwasserspender, öffentliche Grillplätze oder Brunnen. Hier ist es üblich in den Brunnen zu baden. Wenn man nach Feierabend durch die Stadt läuft sieht man die Leute überall mit einem kühlen Getränk in den Brunnen der Stadt sitzen. Eine andere Möglichkeit sich bei der Sommerhitze (im Juli und August waren die Temperaturen immer bei ca. 30°C) abzukühlen ist das Rheinschwimmen. In Basel wurde der sog. „Wickelfisch" entwickelt. Das ist eine wasserdichte Tasche, die (wenn man sie richtig wickelt) luftgefüllt als ideales Wasserkissen dient, um sich im Rhein mit der Strömung treiben zu lassen. Wenn man ein Auto zur Verfügung hat oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man in Richtung Berge fahren und unglaublich toll wandern. Ein Fahrrad ist in Basel auf jeden Fall von Vorteil.

Zusammenfassend hatte ich eine super Zeit in Basel und würde immer wieder dort hingehen :)
Bewerbung
Üblicherweise bewirbt man sich um ein Tertial (4 Monate) in der Chirurgie oder Inneren Medizin und hat dann die Möglichkeit für einen Monat ins Notfallzentrum zu rotieren. Diese Stellen sind allerdings sehr begehrt und schon frühzeitig vergriffen. Auch ich hatte initial das Pech, dass die meisten Stellen in der gesamten Schweiz (ich hatte echt viele Bewerbungen geschrieben) schon vergriffen waren und gedanklich schon mit dem PJ in der Schweiz abgeschlossen. Durch Zufall habe mich dann auf ein Stellenausschreiben der Universität Basel beworben. Dieses wurde mir bei Google angezeigt, nachdem ich mich über mehrere Universitätskrankenhäuser in der Schweiz informiert hatte. Dort wurde ein Unterassistent bzw. eine Unterassistentin für mind. einen Monat Einsatz auf dem Notfallzentrum gesucht. Ich habe meine Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf) dort hingeschickt und einen Monat später von Frau Monika Stadler (sie ist die Chefarztsekretärin im Notfallzentrum Basel) eine Zusage erhalten.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Nahtkurs
EKG
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
EKGs
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07