PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Kempten (7/2022 bis 9/2022)

Station(en)
A1
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die 8 Wochen in der Allgemeinchirurgie waren in erster Linie sehr entspannt. Wir waren die gesamte Zeit über mindestens 5 PJlerInnen, zusätzlich waren durch die Semesterferien auch einige FamulantInnen da. Höchststand waren 12 Studierende! Das macht zwar alles sehr gemütlich und es fällt nicht auf, wenn der eine oder die andere (mal) fehlt, ist aber letztlich nichts anderes als Fehlplanung. Allein, dass zwei Famulanten für die Kinderchirugie gekommen sind und vorher nicht erfahren haben, dass das eher One-Man Show mit 1,5 Tagen Sprechstunde und 1 OP-Tag ist, sagt ja schon einiges.
In der Zeit vor mir waren allerdings nur 2 PJlerInnen, also sehr schwankend.
Weil wir so viele waren, haben wir uns selbstständig in Früh-, Spätdienst und Frei eingeteilt und so blieb jeder/m viel Freizeit. Als Frühdienst kam man nie nach 14 Uhr raus und auch der Spätdienst war seltenst über 5-6 Stunden da.

Der Arbeitstag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung inkl. Röntgen-Demo. Jeden Mittwoch findet zur gleichen Zeit erstmal das Tumorboard statt und das dauert meist zwischen 30-60min und ist wechselhaft interessant/sinnvoll.
Im Anschluss gibt’s auch immer die Visit auf ITS, wo man mitgehen kann.
Danach erstmal Blut abnehmen bzw. in die erste(n) OP(s). Da bedienen sich auch die Gefäß- und die (neue) Thoraxchirurgie an den AC-PJlerInnen. Uns wurde zwar gesagt, dass wir das nicht machen müssen, ist aber gerade bei der Fülle an StudentInnen eine ganz gute Abwechslung und Beschäftigung, bevor man nur auf Station rumsitzt.


Für die OPs konnten wir uns selbst einteilen und nach Interesse und Motivation in verschiedene OPs gehen oder eben auch nicht.
Generell ist es so, dass selbst für die Assistenzärzte wenn dann maximal nur die 1. Assistenz bleibt (oft 2 Ober-/FachärztInnen bzw. OA+CA), sodass für uns eigentlich auch nur die 2. Assistenz drin war. Ausnahme sind da die Kinder- und Hernienchirurgie, somit auch auf Dauer die kurzweiligsten OPs. Der CA hat zwar mehrfach gemeint, es müsste wieder mehr Wert auf die Ausbildung gelegt werden, aber die jüngeren Assistenten meinten, das ist schon länger das Credo ohne da eine Besserung erlebt zu haben.
Teaching während der OPs und auch generell ist bei den meisten ÄrztInnen ganz gut, aber das merkt man ja schnell, bei wem es sich mehr lohnt hin zu gehen. Nähen, Knoten und Kameraführung ist immer wieder möglich.

Auf Station wird die Visite täglich nur vom Stationsarzt gemacht. Ober- oder Chefarztvisite findet auf der Normalstation nicht statt. Die meisten Assistenzärzte sind aber auch schon lange dabei und man kann sie alles fragen und sie erklären teilweise auch von sich aus.
Keine(r) von uns hatte eigene PatientInnen zu betreuen und auch Sachen wie körperliche Untersuchung spielten bis auf eine Handvoll PatientInnen in der Notaufnahme kaum eine Rolle. Fand ich etwas schade, kann aber auch an unserer großen Anzahl gelegen haben.

Sprechstunden und Prä-OP sind meist auch gut und finden in allen Schwerpunkten statt (Hernien, Krebs, Pankreas, Kinder).

Das Assistententeam ist durchweg nett und cool drauf und auch viele der OberärztInnen sind super.

Fazit: Es gibt sicher Kliniken, wo man mehr in der Allgemeinchirurgie lernt, die Standard-OPs habe ich aber alle sehen können. Das Zusammenspiel aus vielen StudentInnen und Urlaubs-Sommerloch hat da sicher auch nicht geholfen.
Durch die viele freie Zeit und das geniale Outdoor-Angebot im Allgäu war es aber dennoch eine super Zeit um die ich nicht traurig bin.


Noch bisschen Allgemeines zum PJ in Kempten:
Es gibt ein PJ-Haus in dem Platz für alle ist (ca. 15-20min Rad). Egal ob man da wohnt oder nicht (so wie ich) wird einem aber die Miete abgezogen. Genau so ist es mit dem Essensgeld (Frühstück und Mittag). Die Begründung ist, dass die Klinik es ja stellt und es dein eigenes “Problem” ist, wenn du es nicht annimmst. Fand ich bisschen asozial, aber besser als gar keine Wohnmöglichkeit zu stellen?.
Als Gehalt bleiben bei allen so 400€ übrig.

Das Frühstück ist gut, das Mittagessen wechselhaft, aber um die Portionsgröße und ums Sattwerden braucht sich niemand Sorgen machen.

Pro Woche finden 1-4 Seminare für alle und in allen möglichen Fächern statt. Die Qualität ist meist gut, aber da sie erst um 15:30 stattfinden (außer Radio), war ich trotzdem nicht immer dort.

Durch das PJ-Haus entsteht über die Zeit eine wirklich sehr tolle Gemeinschaft (auch wenn man nicht dort wohnt) und wir haben regelmäßig auch in großer Gruppe was unternommen.
Ansprechpartnerin und PJ-Beauftragte ist Maren Mikschl, die für alles versucht eine Lösung zu finden und dabei einen verdammt guten Job macht! Sie ist super herzlich und setzt sich voll für uns ein!

Freizeitangebot im Allgäu ist nicht zu übertreffen: wandern, Rennrad, Klettern & bouldern (drinnen und draußen), Badeseen, Schwimmbad, Yoga und alles mögliche andere mit mehr oder weniger Adrenalin
Und vor allem viele andere, die Bock haben, das auszunutzen!
Bewerbung
PJ-Portal
Maren Mikschl
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07