In Langen gibt es zwei große Abteilungen und es ist vorgesehen, dass man 2 Monate Kardio und 2 Monate Gastro macht. Ich kann euch nur empfehlen, euch frühzeitig mit euren Kommilitonen abzusprechen und euch so aufzuteilen, dass jeder 4 Wochen in die Notaufnahme rotieren kann! In der Zeit hat man mit Abstand am meisten gelernt.
Kardio
Das Team ist super nett, allerdings hat man schon häufig das Gefühl, dass Aufgaben abgeturft werden und man als Student ganz unten in der Nahrungskette steht.
Normalerweise gibt es einen Blutentnahmedienst, der Covid bedingt nicht da war, sodass alle Blutentnahmen und Braunülen doch wieder an den Studenten hängen bleiben. Eigentlich kann man immer mit zur Visite, allerdings legen die Ärzte wert darauf, dass die IMC Blutentnahmen vor Visite gemacht und ins Labor geschickt werden, je nachdem wie viele das sind, wird man davor fertig oder eben nicht. Theoretisch wird versucht einen auch die "coolen Sachen" machen zu lassen, Pleurapunktionen waren unter Aufsicht kein Problem, eigene Patienten wären auch möglich, allerdings war ich so mit der Zuarbeit beschäftigt, dass dafür keine Zeit blieb. Hauptsächlich habe ich Blut abgenommen, Braunülen gelegt, Befunden hinterhertelefoniert (das war tatsächlich über die Hälfte der Zeit meine Aufgabe), das Sono von A nach B geschoben und Aufklärungen gemacht.
Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit mit ins Herzkatheterlabor oder ins Echo zu gehen.
Gastro
Super nettes Team! Versucht so viele Chefarztvisiten mitzunehmen wie möglich, Prof. Faust quetscht einen zwar ein bisschen aus, aber man lernt super viel und merkt auch schnell, auf welche Themen er besonders wert legt. Dummerweise war ich irgendwann zwischen zweiter und dritter Welle da und es gab zwischen 1 und 3 Coronastationen, welche von der Gastro betreut wurden. Der Blutentnahmedienst glänzte weiterhin durch Abwesenheit und zusätzlich kamen viele Covid-BGAs dazu. Man hat sich viel Mühe gegeben, dass ich auch eigene Patienten betreuen kann, allerdings war man zu sehr mit den Blutentnahmen und Aufklärungen beschäftigt, als dass man sie wirklich selbst betreut hat. Immerhin konnte ich ein paar Briefe schreiben, was im Hinblick auf Examen und spätere Tätigkeit super praktisch war. Wenn ihr Zeit habt, geht in die Funktionsabteilung, man bekommt bei den Gastro/ERCPs/Kolos viel erklärt und kann im Sono bisschen üben und vorschallen.
ZNA
Meine Zeit in der ZNA war mit die Beste im PJ! Das Team war einfach der Hammer (Klar gibt es immer ein bisschen Rotation, aber die zuständige Oberärztin und 1/2 Fachärzte sind konstant in der ZNA). Auch an der Stelle nochmal: sprecht euch frühzeitig ab, mehr als 1 Student in der Notaufnahme ist nicht sinnvoll - man kann sich zwar die Schichten aufteilen (Früh/Spät), aber es ist deutlich angenehmer, wenn man alleine dort ist. Man wird direkt als Teil des Teams angesehen und der Umgang ist unfassbar wertschätzend. Je nachdem was man sich und die anderen euch zutrauen, läuft man erst einmal mit, wird aber immer selbstständiger und arbeitet nach kurzer Zeit als Teil des Teams normal mit. Zu meiner Zeit war immer eine Oberärztin vor Ort, sodass man immer sie oder einen der Assistenten fragen oder die Patienten mit ihnen besprechen konnte. Wenn ihr motiviert und nicht auf den Kopf gefallen seid, könnt ihr hier unfassbar viel lernen, unter anderem eigene Entscheidungen zu treffen .