PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Uster (8/2010 bis 11/2010)
Station(en)
A1, B1, B3, Tagesklinik, Notfall
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Tagesablauf wie bereits von den Kollegen beschrieben.
Gleich vorweg: Ich kann die Chirurgie im Spital Uster nicht für die Unterassistentenzeit empfehlen. Kurze Gegenüberstellung der Fakten:
Positiv:
-die Assistenzärzte waren während meiner Tätigkeit überwiegend sehr nett, allerdings die meisten von ihnen noch Anfänger, die selbst erst einmal Erfahrung sammeln mussten, sich trotzdem aber viel Mühe gegeben haben. Allerdings rotierern die Schweizer während ihrer Assistenzarztzeit nach ein bis zwei Jahren in ein anderes Haus weiter, so dass immerwieder "Neue" kommen. Also Glück an wen man gerade gerät.
-das Team der Notaufnahme war sehr nett und hilfsbereit
-die Belegärzte sind sehr bemüht und erklären einem wesentlich mehr als die hauseigenen Chirurgen
-das sehr herzliche OP Team in Uster ist ein Traum
-insgesamt flache Hierarchie
-tolle Umgebung am Greifensee
Negativ:
-kein Interesse seitens der Führungsebene und der Oberärzte den Uhus Lernstoff zu vermitteln
-die Führungsebene spricht einen nach vier Monaten immernoch nicht mit Namen an
-Patientenvorstellungen bei Assistenärzten selten möglich, Oberärzte hatten nie ein Interesse daran
-die 50 CHF zur Anrechnung der Studienleistungen in Zürich werden in der Inneren in Uster bezahlt, in der Chirurgie nicht
-das OP-Spektrum ist Durchschnitt und nichts Besonderes
-Wochenenddienstzeit geht von Fr 7.25Uhr bis Mo nach Dienstende. Eine Anwesenheitspflicht besteht Sa und So von 10Uhr bis Open End auf dem Notfall (ich bin nie vor 24Uhr rausgekommen). Zusätzlich dann noch alle drei Wochenendnächte Rufdienst!
-Die Wochenendkompensationstage wurde während(!) unseres Aufenthaltes von zwei Tagen auf einen Tag reduziert
-Visiten und Stationsarbeit so gut wie unmöglich, da man nur am "Starten" oder im OP war
Ich habe in einem zweiten schweizer Spital einen ganz anderen Umgang und fantastisches Mentoring erlebt. In Uster hielt man es leider nicht einmal für notwendig sich am letzten Tag für die geleistete Arbeit seitens der Chefetage bei uns zu bedanken. Was die Wochenendarbeitszeiten betrifft: Diese haben aber auch gar nichts mit moderaten und zeitgemäßen Arbeitszeiten zu tun! Wer Chirurgie machen will ist dort definitiv falsch.
Meine Empfehlung: Es gibt noch andere Chrirurgieabteilungen in der Schweiz und in der BRD, in denen man mehr Anerkennung erhält und mehr lernen kann.
Bewerbung
1,5 bis 2 Jahre vorher bei Chefsekretärin Frau Muff (cornelia.muff@spitaluster.ch)
