PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Barnim (10/2010 bis 1/2011)

Station(en)
Station für Viszeral- und Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Eberswalde? Warum denn Eberswalde?

Ehrlich gesagt frage ich mich das heute auch noch manchmal, wobei ich rückblickend mit dem Tertial doch insgesamt zufrieden bin.


Ich habe mich entschieden, nicht zu pendeln, sondern das Angebot einer kostenfreien Unterkunft durch das Krankenhaus anzunehmen. Die Wohnung liegt etwa 10 Minuten mit dem Fahrrad vom Krankenhaus entfernt in einem Wohnheim des Studentenwerks Frankfurt/Oder. Mit Internet und Kabelfernsehen versehen kann man es sich in der insgesamt sehr zweckmäßigen Wohnung dann für die begrenzte Zeit auf jeden Fall gemütlich machen. Eberswalde als Stadt hat mich nicht so überzeugt, was aber auch daran liegen kann, dass ich sie - der Jahreszeit und den Arbeitszeiten geschuldet - nur im Dunkeln erlebt habe.

Das Krankenhaus ist ein Darmzentrum mit einer sehr aktiven Gefäßchirurgie, dementsprechend auch das Patientenklientel. Phasenweise leider recht viele Langlieger, aber natürlich auch eine Menge Gallen, Schilddrüsen und Blinddärme.

Wenn man vor Ort wohnt, lässt sich die Anfangszeit mit 6.45 schon einiges besser ertragen, als wenn man um 5.30 in Berlin in den Zug steigen muß. Der Tag auf Station begann mit der Visite um 7, der die Morgenbesprechung um 7.45 folgte. Anschließend Blut abnehmen/Braunülen legen/Briefe schreiben und/oder in den OP runter. Zum Mittagessen war eigentlich immer Zeit, es sei denn man ist bei OPs über Mittag eingeteilt. Um 15:30 dann die Abschlußbesprechung, so dass man meist um 15:45 raus war, wenn OPs nicht länger dauerten. Aber auch hier konnte man rechtzeitig gehen, um z.B. den Zug nach Berlin zu kriegen.

Aufgaben des PJlers habe ich oben zusammengefasst - ist man der einzige PJler in der Abteilung liegt der Fokus auf der Arbeit im OP, ist man zu zweit, fällt mehr Stationsarbeit an. Man darf viel machen, häufig erste Assistenz und nach einer gewissen Zeit unterstützt auch kleine Eingriffe alleine.

Die Stimmung im Team ist prinzipiell gut, wenn man den Spielregeln folgt. Ein chirurgisches Interesse ist hierfür auf jeden Fall förderlich. Die Assistenten sind alle nett, die Oberärzte auch, wobei man manchmal nicht genau weiß, woran man bei ihnen ist. Für die wenigen Frauen im Team wird erstaunlich viel geredet, häufig auch nicht über Medizin, so dass man früh viel über die Sympathieströmungen in der Abteilung erfährt. Kann nur empfehlen, sich hierdran möglichst nicht zu beteiligen.

Die Lehre in den Fortbildungen ist natürlich Dozentenabhängig, vom Niveau insgesamt aber eher nicht so toll. Die Lehre am Tisch ist schon besser, wobei man auch mehr durch fragen, als durch Zuhören erfährt.
Die Visiten sind leider keine Lehrvisiten sondern eher Eilvisiten, aber so ist das wohl in der Chirurgie...

Eberswalde? Warum denn Eberswalde?



Für die Zukunft: Ab dem 1.1. dieses Jahres soll den PJlern ein kleines Stipendium zur Übernahme der Fahrtkosten und freien Unterkunft zuteil werden.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2